Notizen 2017/18
DFB-Pokal
Hertha BSC – 1. FC Köln 1:3

Tore:
0:1 Zoller (35.),
0:2 Maroh (43.),
0:3 Clemens (64.),
1:3 Stark (69.)

Zuschauer: 33.459

Zum Spiel:
Zweite Runde im Pokal gegen den 1. FC Köln! Mit Heimpublikum im Rücken und einem dermaßen schwachen Gegner (kein Sieg in der Bundesliga, kein Sieg in der Europa League) auf dem Rasen sollte die Favoritenrolle ganz klar zu Gunsten unserer Alten Dame verteilt sein, doch leider tut sich Hertha in solchen Situationen besonders schwer. Und so kam es am Ende auch…

In einem mittelmäßigen Fußballspiel startete unserer Mannschaft mir einigen Möglichkeiten im ersten Durchgang, Kölns Keeper konnte dabei jedoch die gefährlichsten Chancen entschärfen. Kurz darauf war dann der Bann bei den Gästen gebrochen und bis zur Halbzeitpause setzte es für Hertha noch zwei Gegentore. Auch in der zweiten Hälfte nahm das Unheil seinen Lauf und nach etwa Zweidrittel der Spielzeit führten die Kölner bereits mit 0:3. Erst nach diesem Todesstoß war ein Aufbäumen unserer Hertha zu erkennen, doch der 1:3 Anschlusstreffer durch Stark in der 69. Spielminute kam viel zu spät. Der Traum vom DFB-Pokalfinale ist somit mal wieder vorzeitig ausgeträumt!

Ostkurve Hertha BSC:
Die Motivation für dieses Mittwochabendspiel im Pokal fiel vielen Herthanern schwer, denn erst am Sonntag gab es das magere 1:1 in Freiburg und am Donnerstag der Vorwoche den beschwerlichen Ausflug in die Ukraine, der dann auch noch in einer Niederlage gipfelte. Um die Mannschaft nochmal etwas zu kitzeln und trotzdem aber auch die Unzufriedenheit über den Auftritt der Profis zum Ausdruck zu bringen, wurde zum Aufwärmen der Spruch „Lemberg: Selbst der Marder hatte mehr Biss als ihr!“ gezeigt. Natürlich gab es bei der Auswärtsfahrt nach Lemberg wieder „tierische“ Probleme mit einem der Busse, weshalb der Bezug zum Marder im Spruchband gewählt wurde.

Trotz der suboptimalen Umstände war ein Großteil der Ostkurve gewillt und bemühte sich um eine vernünftige Unterstützung des Teams. Bis zum 0:2 gab es auch immer wieder lautstarken Support, der nach der Führung der Gäste aber fast verstummte. In der Halbzeitpause wurde sich dann gegenseitig nochmal etwas Mut zugesprochen und mit Beginn der zweiten Hälfte nochmal ein Zeichen in Form von lauten Gesängen und Schlachtrufen gesetzt. Diese endeten jedoch abrupt mit dem 0:3 der Gäste und schlugen nach dem Abpfiff in einige Aggressionen um. Am Spielertunnel gab es ein kurzes Wortduell mit dem Trainer und dem ein oder anderen Spieler und weit nach Abpfiff schafften es dann noch rund 100 Herthaner auf die Geschäftsstelle von Hertha, wo es noch eine heiße aber sachliche Diskussion mit vier jungen Spielern, dem Trainerteam und dem Manager gab. Der Rest der Mannschaft hatte offensichtlich nicht den Mumm, sich dieser Konfrontation zu stellen!

Einen medialen Aufschrei gab es nach der Partie nicht wegen des frühzeitgen Ausscheidens im Pokal, sondern wegen des Spruchbands „Domplatte for one – Selbst an Silvester tanzt Eure Schwester alleine!“ Der Spruch war ein satirischer Seitenhieb und Konter gegen die Kölner „Wilde Horde“, die bei den letzten Duellen mit Sprüchen in unsere Richtung geschossen hatte. Leider schlich sich beim Spruchband ein kleiner Schreibfehler ein, der dann beim Heimspiel gegen den HSV auf humorvolle Art und Weise korrigiert wurde.

Gästefans:
Etwa 3.000 Kölner reisten an diesem Mittwoch nach Berlin und überzeugten mit einem stimmungsvollen Auftritt. Besonders in der zweiten Hälfte waren die Gäste immer wieder in der Ostkurve zu hören und tobten nach dem 0:3 bis zum Abpfiff kreuz und quer durch den Gästeblock. Für diesen Termin unter der Woche ein wahrlich respektabler Auftritt der Gäste.