Notizen 2018/19

Hertha BSC – FC Bayern München 2:0

Tore:
1:0 Ibiseviv (23., FE),
2:0 Duda (44.)

Zuschauer: 74.669 (ausverkauft)

Zum Spiel:
Unsere Hertha begann mutig und offensiv gegen die Bayern und bot einen klasse Schlagabtausch im ersten Durchgang. Belohnt wurde die Leistung mit einem Elfmeterpfiff in der 23. Spielminute, denn der Ex-Herthaner Boateng holte Kalou im Strafraum unsanft von den Beinen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ibisevic sicher und brachte die Alte Dame somit relativ zeitig in Führung. Nun waren natürlich alle Herthaner gespannt, ob unsere Mannschaft weiter gegenhalten würde. Oft genug mauerte sich Hertha in den letzten Jahren nach Führungen ein und versuchte das Ergebnis nur zu verwalten, doch heute wurde endlich mal Paroli geboten. Hertha rannte, Hertha kämpfte und zwang die Münchner immer wieder zu Fehlern und Ballverlusten. Hier und da gab es mal eine Chance für die Gäste, doch der Druck unserer Hertha blieb permanent hoch. Belohnt wurde diese mutige Spielweise dann kurz vor der Halbzeitpause, als Duda den Ball in der 44. Spielminute unter die Latte knallte. Ein wunderschöner Spielzug von Kalou und Lazaro auf der rechten Außenbahn, wurde vom Slowaken technisch perfekt vollendet. Hertha 2 – Bayern 0!

Im zweiten Durchgang konzentrierte sich Hertha mit der Führung im Rücken dann auf die Defensive. Angriff um Angriff wurde abgewehrt und die Bayern waren fast der Verzweiflung nahe. Spielerisch setzte Hertha nichts mehr entgegen, warf dafür aber die ganze Leidenschaft in die Verteidigung. Auch Ersatzkeeper Kraft glänzte mit einigen Paraden und hatte am Ende somit seinen Anteil am historischen 2:0 Sieg gegen den FC Bayern. Hertha bleibt somit seit vier Spielen ohne Niederlage gegen den FCB und feiert den ersten Sieg gegen den Rekordmeister seit 2009!

Ostkurve Hertha BSC:
Flutlichtspiele haben immer ihren eigenen Reiz und wenn es dann noch gegen den FC Bayern München geht, ist die Motivation besonders groß. Diese hohe Motivation war auch von Beginn an zu spüren und steigerte sich mit jeder gespielten Minute, denn Hertha duellierte sich heute mit den Bayern auf Augenhöhe. Kein Halten mehr gab es dann nach dem Pfiff und dem verwandelten Elfer von Ibisevic und bis zur Halbzeitpause fegte ein echter Stimmungsorkan durch das Olympiastadion. Als dann kurz vor der Pause Duda, nach einer perfekten Hereingabe von Lazaro, den Ball in die Maschen jagte stand das Stadion endgültig Kopf. Bis in die Pause hinein schallten die Gesänge durch das weite Rund und nach vielen Jahren wurde mal wieder ein Herthator in der Ostkurve mit einem Bengalo zelebriert.

Durch den Einbahnstraßenfußball der Bayern im zweiten Durchgang wurde viel gezittert und gehofft. Deshalb konzentrierte sich die Ostkurve auf einfache Gesänge und Schlachtrufe, die ihre Wirkung auch in den zweiten 45 Minuten nicht verzielten. Je näher der Abpfiff kam, umso sicherer wurde die Ostkurve und konnte somit über weite Phasen der zweiten Hälfte auch die restlichen Herthaner im Olympiastadion mitreißen. Somit entwickelte sich eine denkwürdiger Abend, der wohl ewig in unseren Köpfen und Herzen hängen bleiben wird. Hertha, ick liebe Dir!

In Anspielung auf den angeblichen Mangel an Polizisten in Berlin und die massiven Angriffe der Bullen auf die Bayernanhänger in den letzten Jahren, zeigte die Sektion Tempelhof-Schöneberg während des Spiels das Spruchband „Mangel an Bullen!? Vielleicht lasst ihr dann mal die Gästefans in Ruhe!“

Gästefans:
Ausverkauftes Olympiastadion, ausverkaufter Gästeblock. Neben den offiziellen 7.500 Gästen waren natürlich wieder viele weitere Bayernanhänger in Berlin unterwegs. Im eigentlichen Gästeblock wurde das Spiel mit einer Choreo eingeleitet. Per Trikot-Blockfahne, umrandet von roten und weißen Zetteln, wurde auf die eigenen Vereinsfarben hingewiesen: „Die Clubfarben sind Rot und Weiss – FC Bayern München e.V.“. Denn aktuell läuft der FC Bayern in der Bundesliga und der Champions League in den wildesten Farbkombinationen auf. Anschließend hatten es die Ultras und Fans der Bayern schwer, sich gegen das gut aufgelegte Heimpublikum durchzusetzen. Dementsprechend kam heute auch nichts aus dem Bayernblock in der Ostkurve an. Die vielen bekannten Schwenkfahnen mussten die Gäste dieses Mal zuhause lassen, denn Hertha hatte diese verboten. Begründet wurde das Verbot damit, dass diese zum Schutz beim Einsatz von Pyrotechnik verwendet werden könnten.

Nicht unbeachtet sollte die Terminierung des Spiels bleiben, denn dieser Freitagabendtermin bedeutete für die Gäste eine Anreise von 600 Kilometern. Für fangerechte Anstosszeiten!