Notizen 2018/19

Hannover 96 – Hertha BSC 0:2

Tore:
0:1 Torunarigha (44.),
0:2 Ibisevic (73.)

Zuschauer: 35.800

Zum Spiel:
Es geht also doch, unsere Mannschaft kann noch gewinnen! Nach sechs sieglosen Spielen in Folge konnte unsere Hertha nicht nur drei hoch verdiente Punkte mit aus Hannover entführen, sie überzeugte dabei auch noch spielerisch. Von Beginn an spielten die Blau-Weißen befreit auf und konnten sich schnell erste Chancen erspielen. Auch wenn diese lange Zeit ungenutzt blieben, entwickelte sich ein sehr einseitiges Spiel zu unseren Gunsten. Zwar war es kein Hochklassefußball, das dort auf dem Rasen in Hannover gespielt wurde, aber Hertha bestimmte das Geschehen. Kurz vor dem Pausenpfiff konnte dann Torunarigha nach einer schönen Ecke von Lazaro einnetzen und somit den Pausenstand taktisch gut markieren.

Die zweite Hälfte verlief ähnlich, wie die erste, nur dass auch Hannover nun etwas mehr nach vorne arbeitete und das Spiel insgesamt etwas interessanter wurde und die Fehlerquote auf beiden Seiten deutlich geringer war. Wir Berliner blieben aber weiterhin spielbestimmend. Herthas Torschütze der ersten Hälfte mutierte dann im zweiten Durchgang zum Assistgeber und konnte Ibisevic in der 73. Minute gut in Szene setzen, sodass dieser den Endstand per Kopfballtor markieren konnte. An diese Leistung darf nächstes Wochenende gegen Frankfurt gerne angeknüpft werden!

Herthaner uff Achse:
Zahlenmäßig war es einer der schwächsten Auftritte in Hannover seit vielen Jahren. Nur rund 2.500 – 3.000 Herthaner reisten ihrer Mannschaft an diesem Samstag hinterher ins Niedersachsenstadion und so blieben in den Nebenblöcken und auch im Unterrang viel große Löcher. Auch stimmungsmäßig war es in den ersten 45 Minuten sehr mau. Dies lag allerdings nicht an der Motivation des Gästeblocks, sondern am ausgerufenen Protestspieltag, an dem sich bundesweit nahezu alle Fanszenen von der 1. Bundesliga bis zur Oberliga beteiligten. Hiermit sollte ein klares Zeichen gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten und die generelle Entfernung der Verbände von der Basis gesetzt werden. Bei unserem Spiel gelang dies überzeugend, eine solche Geisterkulisse kann kein Fußballfan dauerhaft wollen! Es liegt also an den Vereinen und Verbänden nun umzudenken und die angestoßenen und dargelegten Kritikpunkte der Fanszenen aufzunehmen und umzusetzen. Passend dazu zeigten wir zunächst das Spruchband „Vereine, ihr habt es in der Hand – Für fangerechte Anstoßzeiten!“ und hängten statt unserer Zaunfahnen nur die bekannte Fahne: „Herthafans gegen Montagsspiele und für fangerechte Anstoßzeiten!“ auf.

Mit dem Pausenpfiff begann dann ein leidenschaftlicher Support der Herthaner. Beflügelt durch die Führung merkte man jedem Mitgereisten an, dass er die 45 Minuten aufgesparte Energie nun loswerden wollte. Diese Stimmung konnte über die gesamte zweite Hälfte getragen werden. Nicht fehlen durften dabei wieder einmal einige Seitenhiebe in Richtung des „50+1“-Feindes Martin Kind. Eine eigentlich geplante Choreo konnte leider aufgrund eines Materialfehlers nicht durchgeführt werden, aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben! Da sich an diesem Spieltag auch der Todestag unseres Freundes Moser aus Karlsruhe jährte, zeigten wir mit Abpfiff noch die Gedenkfahne „In Gedanken bei Dir… Moser“.

Heimkurve:
Auch die Heimkurve beteiligte sich an dem bundesweiten Protestspieltag, sodass die oben bereits erwähnte Geisterkulisse in den ersten 45 Minuten bittere Realität war. Währenddessen hing in der Kurve der Hannoveraner das Spruchband „Gegen Montagsspiele und Spieltagszerstückelung – in allen Ligen – für fangerechte Anstoßzeiten!“ Im zweiten Durchgang legte die Fanszene von Hannover dann mit einem schönen Intro aus Fahnen, Luftballons und Kassenrollen in Ober- und Unterrang los und konnte das gute Niveau lange halten. Definitiv einer der besten Auftritt der Heimkurve seit längerer Zeit. Spruchbänder gab es in Richtung der Freunde aus Solna, denen zum schwedischen Meistertitel gratuliert wurde. Darüber hinaus wurde im Unterrang ein weiteres Mal der Unmut gegenüber Herrn Kind kundgetan: „Martin reitet uns in den Ruin, rettet 96 vor dem Verfall, Kind muss endlich weg!“