Tore:
0:1 Muheim (57.),
1:1 Tabakovic (62.),
1:2 Reis (83.)
Zuschauer: 58.013
Zum Spiel:
Das Spiel ging abermals rasant los und so gab es bereits nach nicht mal 60 Sekunden die erste große Chance für den HSV. Jatta scheiterte aber mit einem relativ schwachen Abschluss an Schlussmann Ernst. Nach gut 15 Minuten gab es dann die bislang dickste Chance für den HSV. Pherai wird auf links gut in die Spur geschickt und flankt perfekt für Nemeth in den 5-Meter-Raum. Der muss dann eigentlich nur noch einnicken, aber scheitert dann doch an der Latte. Der Abpraller sprang direkt Benes vor die Füße, dieser konnte im Gestocher den Ball aber nicht im Tor unterbringen, denn ausgerechnet Niederlechner stand auf der eigenen Torlinie goldrichtig und verhinderte Schlimmeres. Nach einer guten halben Stunde war es einmal mehr der HSV, der nach einer Ecke zu einer Chance kam. Ambrosius köpft den Ball aber direkt in die Hände von Ernst, sodass keine ernsthafte Gefahr hiervon ausging. Von Hertha kam bis dahin herzlich wenig. 42 Minuten hat es gedauert, bis dann auch unsere Hertha am Spielgeschehen teilnahm. Niederlechner flankt von rechts direkt auf den Kopf von Tabakovic, der aber am Pfosten scheiterte.
In der zweiten Hälfte passierte bis zur Spielunterbrechung relativ wenig. Nachdem es weiterging, war aber erneut der HSV am Drücker und so fasste sich Muheim ein Herz und zog aus gut 17 Metern einfach mal ab. Die logische Folge war, dass der Ball in unserem Netz zappelte. Nur gut fünf Minuten und eine Einwechslung von Reese später, konnte Tabakovic den Abpraller nach Schuss von Reese verwandeln. In der 71. Minute kam dann Youngster Scherhant zur größten Chance nach dem Ausgleich. Nach Flanke von Reese verlängerte Prevljak sehenswert mit der Hacke auf den zweiten Pfosten, wo Scherhant sich für den uneigennützigen Versuch des Querpasses entschied, aber der direkte Abschluss die bessere Wahl gewesen wäre. In Minute 83 gingen die Gäste dann abermals in Führung. Nach Flanke von rechts köpfte der perfekt eingelaufene Reis den Ball ins Tor und so mussten sich unsere Herthaner den Hanseaten am Ende mit 1:2 geschlagen geben. Im Vergleich zum Hinspiel war hier also eindeutig mehr drin. Am Ende zählen aber wie immer nur Tore und nicht mehr.
Ostkurve Hertha BSC:
Die Ostkurve startete motiviert ins Spiel und war bemüht, die schwierigen Wochen hinter sich zu lassen und den Hamburgern abermals in die Suppe zu spucken. Aufgrund des Spielverlaufs und den wenigen Chancen auf Seiten unserer Hertha konnten jedoch keine Bäume ausgerissen werden und so blieb man überwiegend im Mittelmaß, was die Lautstärke im Vergleich zu den bisherigen Heimspielen angeht. Gemeinsam mit den Hamburgern zeigten wir Mitte der ersten Halbzeit erneut das Spruchband: “Nein zu Investoren in der DFL!”, dem die erste Spielunterbrechung durch die Gäste in Form von Tennisbällen auf dem Feld folgte. Auch die Crew 2008 zeigte ein Spruchband, um auf den Investorenwahnsinn in der DFL aufmerksam zu machen: “Neues Jahr, doch die Probleme bleiben – Eure Vorstellung des Fussballs werden wir nie unterschreiben!”.
Große (mediale) Aufmerksamkeit gelang uns dann im Anschluss durch den merklich spürbaren Protest in der 2. Halbzeit gegen die DFL. Nach gut 50 Minuten flogen dann nämlich immer wieder in Etappen Tennisbälle durch das Olympiastadion und brachten so das runde Leder zum Ruhen. Passend hierzu wurde das Spruchband: “ ‘Strategische Partner’ in Bremen… Porsche, VW & Audi bei zig Vereinen… Investorenwahnsinn endlich stoppen, ob in der DFL oder den Vereinen!” [HB‘98], gezeigt. Im Nachgang veröffentlichten wir hierzu gemeinsam mit der Hauptstadtmafia eine Pressemitteilung, um diese Form des Protests für jedermann zu erklären und zu verdeutlichen, wo das Problem liegt. Auch für euch haben wir diese Mitteilung hier im Kurvenecho noch einmal zum Nachlesen abgedruckt.
Gäste:
Die abermals gut 18.000 Hamburger rund um Castaways und Clique du Nord
starteten die Partie mit einer Vielzahl an roten Fackeln und blauem Rauch und brachten den Gästeblock somit ordentlich zum Glühen. Geschmückt wurde das Intro mit dem Spruch (verteilt über Ober- und Unterring): “Stadt Hamburg an der Elbe Auen, wie bist du stattlich anzuschauen!”. Das Intro wusste auf jeden Fall zu gefallen. Einzig ankreiden könnte man, dass sich lediglich auf den Spruch begrenzt wurde und kein Motiv in Form von Blockfahne oder Zetteln im Gästeblock erzeugt wurde, was den Spruch mit Sicherheit aufgewertet hätte. Stimmungstechnisch wurden auch auf Seiten der Hamburger heute keine Bäume ausgerissen und so waren sie zwar phasenweise in der Ostkurve zu vernehmen, aber überwiegend nur in unseren Pausen.
Ein solider Auftritt der Hamburger, aber da gab es auch schon bessere Auftritte. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch noch einmal für das Spruchband zum Gedenken an Kay [“Der Kampf für deine Werte lebt weiter – Ruhe in Frieden Kay Bernstein”]. Vor dem Spiel legten sowohl der Verein als auch eine Abordnung der Chosen Few und Castaways einen Kranz am Osttor nieder.