Tore:
1:0 Reese (45.+3, FE),
2:0 Tabakovic (50., FE),
3:0 Tabakovic (61.)
Zuschauer: 29.621
Zum Spiel:
Im Pokal war nun der angeschlagene Bundesligist aus Mainz bei unserer Hertha gefordert. Die erste gefährliche Aktion gehörte nach gut zwei Minuten auch direkt den höherklassigen Mainzern, aber mit einer Grätsche aus dem Bilderbuch verhinderte Zeefuik Schlimmeres. Unsere Mannschaft ließ sich hiervon nicht beirren und hatte nach sieben Minuten durch einen Kopfball von Kempf die erste Chance. Große Gefahr entstand hierbei jedoch nicht, da der Ball doch deutlich am Tor vorbeiging. Im weiteren Verlauf gab es Chancen auf beiden Seiten. Denkbar knapp verpasste Winkler den Ball nach flacher Hereingabe durch Reese (10. Minute). Nur knapp fünf Minuten später erwischte Winkler den Ball satt mit dem linken Fuß, der Mainzer Keeper war aber zur Stelle und könnte stark parieren. Deutlich gefährlicher wurde es nach einer guten halben Stunde, als Barreiro den Ball an die Latte beförderte und unsere Mannschaft erst einmal tief durchatmen ließ. Gut drei Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit meldete sich auch Tabaković zum Dienst. Erst setzte er sich stark gegen den Mainzer durch, vergab aber dann aufgrund von Eigensinn relativ kläglich. Niederlechner befand sich nahezu ungedeckt am 5-Meter-Raum und hätte nur noch einschieben müssen. Kurze Zeit später war dann erneut Niederlechner im Mittelpunkt. Dieser wurde nämlich im Strafraum zu Fall gebracht und den folgerichtigen Elfmeter (ohne nervigen VAR-Check, da dieser in den ersten beiden Runden im Pokal keine Rolle spielt) verwandelte Reese souverän im linken unteren Eck.
Hertha ging also in einem ausgeglichenen Spiel mit einer 1:0 Führung in die Halbzeit und erhielt kurz nach Wiederanpfiff direkt den nächsten berechtigten Elfmeter. Nach langer Einwurfflanke von Reese sprang dem jungen Mainzer Gruda der Ball an den Arm und der Schiri zeigte korrekterweise auf den Punkt. Diesmal durfte Tabaković antreten und netzte ebenfalls souverän ein. Nach gut einer Stunde machte unsere Hertha den Deckel drauf. Einmal mehr war es Tabaković, der nach Flanke von Kenny den Ball per Kopf im Netz unterbrachte. Unsere Mannschaft schoss somit mehr als verdient die taumelnden Mainzer aus dem Pokal und darf sich in der nächsten Runde auf ein erneutes Heimspiel gegen den Hamburger SV freuen.
Ostkurve Hertha BSC:
Bei einem Flutlichtspiel im heimischen Olympiastadion und dann auch noch im Pokal sollte eigentlich jeder Herthaner bis in die Haarspitzen motiviert sein. Dem war leider heute nicht ganz so. Nicht einmal 30.000 Zuschauer fanden den Weg ins Stadion. Die Ostkurve sollte in solchen Fällen aber umso motivierter sein, um der Mannschaft zu zeigen, dass man da ist, zumal die Gesänge der Kurve im halbleeren Olympiastadion so richtig scheppern können. Die Stimmung brachte heute aber leider kein Fass zum Überlaufen und so schwappte die Lautstärke so vor sich hin. In der ersten Halbzeit wurden hier wahrlich keine Bäume ausgerissen und das obwohl man gegen die Mainzer spielerisch mehr als gut mithalten konnte. Erstmals richtig laut wurde es nach dem Führungstreffer kurz vor der Halbzeit. Der schnelle zweite Treffer zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte der Kurve dann etwas mehr Gewissheit, dass hier tatsächlich etwas geht und dies kein alberner Gedanke ist. Im weiteren Verlauf konnte die Stimmung also etwas nach oben geschraubt werden.
Mit dem 3:0-Treffer hätten dann eigentlich alle Dämme brechen sollen, aber die Kurve wirkte dennoch etwas zurückhaltend. Aber gerade im letzten Drittel des Spiels sang man sich phasenweise in einen Rausch und legte – gemessen am Paderborn-Spiel – eine gute Schippe drauf. Trotzdem kann und muss es in einem solchen Spiel von der Lautstärke her noch einmal deutlich besser werden. Gerade wenn das Stadion leerer ist, kann hier eine enorme Wucht erzeugt werden. Den Einzug in die nächste Pokalrunde nahm man dennoch freudig mit und zum Abschluss wurde sich mit der Mannschaft noch auf das bevorstehende Duell mit den Rostockern eingeschworen.
Gäste:
Rund 1.200 Mainzer fanden an diesem Mittwochabend den Weg nach Berlin. Der Großteil reiste via Sonderzug an und hoffte, im Pokal Selbstvertrauen für die Liga zu gewinnen. Die aktive Fanszene positionierte sich etwas weiter oben im Block, um so ein geschlossenes Bild abzugeben. Ein positiver Nebeneffekt ist hierbei die Sichtbarkeit der Zaunfahnen, die deutlich besser zu sehen sind als unten an der Mauer. Aufgrund der geringen Anzahl an Auswärtsfahrern konnte der Block logischerweise nicht gänzlich gefüllt werden und so stellte sich ein Ungleichgewicht in Form von linker Teil des Block gut gefüllt zu rechter Teil des Blocks ziemlich leer und trostlos dar. Blickt man nur auf den linken Teil des Blocks, hat die Aktion durchaus den gewünschten Erfolg gebracht.
In Sachen Lautstärke konnte man die Mainzer aber dennoch über das gesamte Spiel nicht vernehmen, wobei der Spielverlauf mit Sicherheit sein Übriges dazu beigetragen hat. Nach dem 3:0 stellten die Mainzer die Unterstützung der Mannschaft auch gänzlich ein und stellten im Anschluss der Partie die Mannschaft mehrere Minuten zur Rede. Unterstützung erhielten die Rheinhessen an diesem Abend von ihren Duisburger Freunden der Kohorte, die mit einer kleinen Zaunfahne Präsenz zeigten.