Tore:
0:1 P. Dardai (5.),
0:2 Tabakovic (47.),
0:3 Richter (49.),
0:4 Richter (52.),
0:5 Uremovic (59.)
Zuschauer: 11.500 (ausverkauft)
Zum Spiel:
Der Pokal ist nun nicht gerade Herthas Paradedisziplin – war in den 2010er Jahren noch die zweite Pokalrunde unsere Nemesis, häuften sich die peinlichen Erstrundenausrutscher in der jüngeren Vergangenheit. Die Vorzeichen nach der Last-Minute-Pleite gegen Wehen standen nicht gut, aber Pal Dardai versprühte unter der Woche Optimismus, dass Hertha unter seiner Regie immer in die zweite Runde eingezogen sei. Das Spielglück war Hertha gleich zu Beginn wohl gesonnen, denn die frei vor dem Tor auftauchenden Jenaspieler vergaben ihre Möglichkeit zur frühen Führung, die dann im Gegenzug Palko Dardai für Hertha klarmachte.
Das gab natürlich mehr Sicherheit in den eigenen Aktionen und die Mannschaft erspielte sich noch ein paar Chancen vor der Pause, blieb aber ohne weiteres Tor. Drei Tore in fünf Minuten unmittelbar nach Anpfiff der zweiten Hälfte machten den Deckel drauf, ehe Uremovic den Gästeblock ein fünftes und letztes Mal jubeln ließ. Der Regionalligist versuchte gegen Ende noch den Ehrentreffer für das Heimpublikum zu erzielen, scheiterte aber an Torwart Ernst, Latte oder eigenem Unvermögen. Alles in allem war das ein ungewohnt entspannter Erstrundenausflug (früh entschieden, keine Verlängerung).
Herthaner uff Achse:
Das Ernst-Abbe-Sportfeld wird umgebaut und der Gästeblock wurde rechtzeitig vor dem Spiel fertig, sodass 1.600 Herthafans in den Genuss kamen, das Spiel vor Ort verfolgen zu können. Der Großteil der aktiven Szene fuhr per Regio nach Thüringen und wurde nach kurzem Verlaufen zur Stadionbaustelle eskortiert. Als Antwort auf die bemalte S-Bahn im Vorfeld des Spiels, verschönerten ein paar Herthaner die Wand am Dach des Gästeblocks. Ansonsten gab der Block ein geschlossenes Bild ab, da alle dem Aufruf nachkamen, in weiß nach Jena zu fahren.
Neben einigem Schwenkmaterial wurde zu Beginn die „Wir sind der Verein“-Fahne auf dem Zaun präsentiert, ehe ein guter Auswärtsauftritt folgte, wobei das schnell entschiedene Spiel mit dazu beitrug. Nach Spielende entwickelte sich noch etwas Trubel mit dem angrenzenden A-Block und langfingrigen Jenensern im Innenraum. Zu Besuch waren einige Karlsruher Freunde, die uns nach ihrer Pleite am Vortag unterstützten.
Heimkurve:
Die aktive Szene um die Horda Azzuro steht – aus für sie wichtigen Gründen – nicht im Zentrum der neuen Steh-, sondern daneben auf der alten Haupttribüne. Damit lässt sich deren Stimmung vom Gästeblock nicht bewerten, optisch konnte das Geschehen überzeugen, da es vorher einen Fanmarsch gab, zu dem alle, die es mit dem FCCZ hielten, in Blau erscheinen sollten.
Zu Beginn präsentierten sie beim Einlaufen: Auch bei Hertha sind die Fans der Verein – Investoren werden es niemals sein! Zudem prangte das gesamte Spiel über der Spruch vor ihrem Stimmungsblock: Wir stellen uns euch entgegen! Scheiß DFB! Dazu kamen noch zerschlagene Wappen von den beiden Regionalverbänden TFV und NOFV nach der Pyroaktion, sowie weitere Spruchbänder. Auf Jenaer Seite waren Freunde aus München, Lausanne und Frankfurt (FSV) zu Gast.