Notizen 2023/24
DFB-Pokal
Hertha BSC – Hamburger SV 8:6 n.E.

Tore:
1:0 Reese (21.),
1:1 Pherai (31.),
1:2 Bénes (43.),
2:2 Reese (90.),
2:3 Königsdörffer (102.),
3:3 Kenny (120.)

Zuschauer: 58.946

Zum Spiel:
Insgesamt war die Partie im ersten Spielabschnitt recht ausgeglichen. Die Gäste aus Hamburg erwischten den besseren Start, ohne zwingend gefährlich zu werden. Unsere Alte Dame kam jedoch immer besser in die Partie und konnte durch Reese nach knapp 20 gespielten Minuten in Führung gehen. Der Hamburger Pherai konnte via Distanzschuss den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen, ehe Benés kurz vor der Pause den zweiten Treffer für die Norddeutschen erzielte. Die Hamburger gingen die zweite Hälfte deutlich passiver an und es sah lange so aus, als ob diese Taktik aufgehen würde, bevor erneut Fabian Reese ein Tor und in diesem Fall den wichtigen Ausgleich erzielen konnte. Es folgten nun 2×15 Minuten Verlängerung, in denen erneut der HSV die Führung durch den eingewechselten Königsdörffer übernahm. Hertha zeigt an diesem Abend aber eine kaum gekannte Moral und schaffte durch Kennys Tor in allerletzter Minute tatsächlich den Sprung ins Elfmeterschießen. Dort zeigte die Mannschaft Nervenstärke und es verwandelten die ersten vier Schützen, bevor Tjark Ernst den Schuss von Königsdörffer abwehren konnte. Erneut war es Fabian Reese, der mit dem entscheidenden 5:3 im Elfmeterschießen den Einzug in die nächste Runde klarmachte. Ein bärenstarkes Spiel unserer Mannschaft, vor der wir an diesem Abend nur den Hut ziehen können.

Ostkurve Hertha BSC:
Vor dem Spiel wurde unter dem Motto „Schweineohren gegen Polizeigewalt“ Gebäck zugunsten der Fanhilfe verkauft und es konnten 570€ eingenommen werden. Zum Einlaufen der Mannschaften wurde die Ostkurve mittig mithilfe blauer und weißer Folienfähnchen geteilt. Das Spruchband mit der Aufschrift „Pokalkrieger“ (rechts flankiert von einer Herthafahne, rechts vom Berliner Stadtwappen) verdeutlichte dabei die Erwartung an den heutigen Abend. Passend dazu gab es etwas Pyrotechnik in der Ostkurve: Eine mittlere zweistellige Anzahl an blauen und weißen Rauchtöpfen wurde entsprechend der Folienfänchen positioniert und zuerst gezündet. Anschließend erleuchteten mehr als 200 über die gesamte Kurve verteilte Blinker den Berliner Abendhimmel, ehe parallel zusätzlich goldene Feuerwerksbombetten effektvoll in selbigen emporstiegen. Die anschließende Stimmung in der Ostkurve war wie der gesamte Abend auf dem Feld sehr wechselhaft. Anfang konnte man die Anspannung in der Kurve spühren, die mit der Führung erstmalig ein bisschen abfiel. Trotzdem blieb die Leistung in der Kurve wechselhaft, ruhigere Phasen wechselten sich mit Lichtblicken ab. Klar, es ging auch um viel und die Spannung auf dem Feld tat ihr Übriges, trotzdem kommen wir um die übliche Phrase „da muss mehr kommen!“ nicht herum. Wie immer – so richtig schlecht sind wir sicherlich nie. Wir jammern auf hohem Niveau und das soll auch so bleiben!

Neben einem gemeinsamen Spruchband mit den Castaways zeigte auch die Gruppa Süd ein Spruchband mit dem Wortlaut „Durchhalten Fips und Martin“. Beide Genannten haben aktuell mit Geldstrafen und Stadionverbot aus Wolfsburg zu kämpfen und leiden dabei zusätzlich unter extremer Ungleichbehandlung der Justiz. Kopf hoch Jungs! Aus Hamburg erreichte uns dagegen folgendes Fazit: „Nicht wenige Stimmen wussten zu berichten, dass sie euren Auftritt insgesamt als laut und geschlossen empfunden haben. Das sehenswerte Intro wusste zu überzeugen, genauso wie Hüpfeinlagen und Lautstärke. Definitiv besser als wir es die letzten Male in Berlin in Erinnerung hatten.“ Auch Spielbesucher ohne Herthabezug stellten uns ein gutes Zeugnis aus, die Wahrheit liegt vermutlich also irgendwo dazwischen. Auch am späten Mittwochabend waren rund 30 Freunde aus Karlsruhe zu Gast, dazu eine Autobesatzung Münchener bei der Hauptstadtmafia.

Gäste:
Rund 20.000 Hamburger bevölkerten an diesem Abend unser schönes Olympiastadion, der HSV ist also auch nach vielen Jahren sportlicher Tristess noch immer eine große Nummer im deutschen Fussball. Besonders zu Spielbeginn zeigten die Norddeutschen einen sehr starken und disziplinierten Auftritt mit hoher Beteiligung aller Blöcke, die Schalparade reichte dabei vom eigentlichen Gästebereich sowie beidseitig des Marathontor bis an die VIP-Logen auf der Haupttribüne. Im weiteren Spielverlauf pegelte sich die Stimmung auf einem normalen Maß ein, bei der langen Führung hätte man sogar noch etwas mehr erwarten können. Zum Zeitpunkt des Ausgleichs zum 1:1 zeigte man gemeinsam mit uns Harlekins ein gleichlautendes Spruchband („Nein zu Investoren in der DFL!“), welches man trotz Torjubel nicht zerriss. Zu Gast waren auf Hamburger Seite Freunde aus Hannover (Ultras Hannover) und Lübeck (Ultra`Kollektiv Lübeck).