Notizen 2023/24

Hertha BSC – 1. FC Magdeburg 3:2

Tore:
0:1 Atik (22.),
1:1 Reese (33. FE.),
2:1 P. Dardai (39.),
2:2 T. Müller (51.),
3:2 Reese (59.)

Zuschauer: 52.652

Zum Spiel:
Ein Spiel, welches gefühlt eine Fortsetzung des Spiels aus der Hinrunde zu sein schien. Etliche Torchancen auf beiden Seiten, ein Elfmeter und ein direkt verwandelter Freistoß. Die Führung wechselte hin und her, es war hoch unterhaltsam, torreich und anders als im Hinspiel, mit dem besseren Ende für uns. Man muss den Gästen aus Magdeburg hoch anrechnen, dass man es ihnen nicht anmerkte, das sie knapp 60 Minuten in Unterzahl spielten, trotzdem das 2:2 erzielten und selbst in der 90.Minute noch auf das 3:3 drängten, glücklicherweise aber nur die Latte trafen. In der Summe fielen damit in den ersten beiden Pflichtspielen gegeneinander schlappe 15 Tore!

Ostkurve Hertha BSC:
Die Ostkurve war heute gegen einen vollen Gästeblock sehr gut aufgelegt und hatte heute wieder einen ihrer besseren Auftritte. Zum Einlaufen der Mannschaften wurden über 200 weiße Fackeln verteilt in der Ostkurve gezündet. Die Pyro-Aktion leitete an diesem Abend sehr gelungen das stimmungsvolle Spiel ein.

Auch gegen Magdeburg gab es wieder eine Protestaktion gegen den Einstieg eines Investors in die DFL, in der Tennisbälle auf den Rasen für eine Spielunterbrechung sorgten. Diese Aktion fand diesmal in der 45. Minute statt, was am Ende für ein Novum sorgte, denn der Schiedsrichter unterbrach einerseits zwar die Partie und schickte die Mannschaften in die Kabine, anderseits wurde damit auch die Halbzeitpause vorgezogen. Nach 15 Minuten Pause, ging das Spiel mit einer Ecke sowie den noch offenen 4 Minuten Nachspielzeit weiter. Danach gab es den Halbzeitpfiff, die Seiten wurden gewechselt und es begann direkt die zweite Halbzeit. Magdeburg bescheinigte uns einen guten Auftritt, die Ostkurve war am Marathontor mehrfach gut zu vernehmen. Während des Spiels wurden wieder zahlreiche Spruchbänder gezeigt:

  • „Das Geschäft mit Fussball viel zu groß, die Gier nach mehr macht euch skrupellos! Gegen Investoren!“ – Ragazzi della Curva
  • „Für einen zukunftsfähigen Fussball – Mitglieder ernst nehmen!“ – HB‘98
  • „Nichts ist größer als der Verein! Kind und DFL verpisst euch aus unserem Sport! Transparente Neuwahlen jetzt!“ – HM03
  • „20 Jahre für Verein & Kurve – Allet Jute, Gruppa!“ – Los Spritos
    Die Gruppa Süd Berlin feierte in der Vorwoche in Fürth ihr 20jähriges Jubiläum.
  • „Fäuste hoch Czarek & Familie!“ – Hertha Interregional
    Das Spruchband war einem Herthaner gewidmet, dessen Familie gerade eine schwere Zeit durchmacht.

Lukas, ein Mitglieder der jüngeren Generation, hat ein Stadionverbot erhalten, weil er beim Spiel in Wolfsburg im Mai 2023 mit weteren Herthanern in den Oberring des Stadion gehen wollte, um dort ein Spruchband zu zeigen. Er wurde dabei als Einziger festgenommen und hat dafür nun ein mehrjähriges Stadionverbot kassiert.

  • „Kein Bullenschwein kriegt einen Sachsen klein – Lukas immer mit uns!“ – Nordsachsen
  • „Gemeinsam gegen Stadionverbote…durchhalten Lukas!“ – Herthafans Elbe-Elster
  • „Stadionverbot ohne Straftat – Durchhalten Lukas!“ – HB´98

Gäste:
150 Km Anfahrtsweg für die Gästefans aus Magdeburg zu Ihrem ersten Pflichtspiel im Berliner Olympiastadion. Am Ende dürften es locker 15.000 Anhänger gewesen sein, die heute ebenfalls einen lautstarken Auftritt ablieferten. Beide Seiten vom Marathontor waren fest in Hand der Gäste, sodass hier zum Intro zwei große Blockfahnen gezeigt werden konnten. Auf einer Seite war das Club Logo abgebildet, auf der anderen Seite das farblich auf Blau-Weiß angepasste Stadtwappen Magdeburgs. Die Blockfahnen wurden vom Oberring in den Unterring herabgelassen und von kleinen weißen Fähnchen mit den Blockfahnenmotiven umrahmt, dazu wurden in beiden Gästeblöcken massig Bengalos gezündet, unten auf der Mauer in Rot und im Oberring, oberhalb der Blockfahnen in grün, passend zu den Farben des Stadtwappens.

Alles in allem ein wirklich schön anzusehendes Intro, von der Durchführung aber auch in der Größe zum Gästeblock perfekt abgestimmt und wahrscheinlich in keinem anderem Stadion als unserem, so möglich. Im Verlauf des Spiels wurden immer wieder mal Fackeln gezündet, zur zweiten Hälfte sogar Feuerwerksbatterien, die für eine kurze Unterbrechung des Spiels sorgten. Einziger Kritikpunkt wäre hier, die immer wiederkehrenden Böllerwürfe im Gästebereich. Wenig überraschend war die Lautstärke und Mitmachquote der Gäste, die immer wieder beeindrucken konnte. Die Koordination der beiden Seiten fand übrigens via Funkgerät statt. Die Magdeburger waren mit ihrem eigenen Auftritt durchaus zufrieden, lediglich die Abstimmung beim Einsatz der Pyrotechnik klappt nicht hundertprozentig wie gewünscht. Das ganze Spiel hatte definitiv einen Endspielcharakter und wird beiden Seiten noch länger im Gedächtnis bleiben.

Rund um das Spiel in Berlin blieb es leider auch nicht aus, dass die Berliner Polizei ihr beschissenes Image unter Beweis stellen musste. Mehr dazu lest ihr hier.