Notizen 2023/24

1.FC Magdeburg – Hertha BSC 6:4

Tore:
0:1 Reese (2.),
1:1 Gnaka (7.),
1:2 Winkler (22.),
2:2 Schuler (37.),
2:3 Tabakovic (42.),
3:3 Ceka (49.),
3:4 Tabakovic (55.),
4:4 Bell Bell (58.),
5:4 El Hankouri (68.),
6:4 Arslan (90.+3)

Zuschauer:
26.872

Zum Spiel:
In einer extrem wilden und unterhaltsamen Partie traf Reese bereits nach 2 Minuten zur Führung für unsere Alte Dame. Nach einer kurzen Unterbrechung aufgrund von Pyrotechnik erzielte Magdeburg den schnellen Ausgleich und entwickelte auch in der Folge mehr Durchschlagskraft, den Treffer zur erneuten Führung erzielte trotzdem Hertha durch Winkler. Kurz vor der Pause machte der FCM das Tor zum 2:2, weniger später traf Tabakovic zur Pausenführung. Die Hausherren waren über weitere Strecken das aktivere Team, Hertha dafür überaus effizient. Direkt nach dem Wiederanpfiff egalisierten die Bördestädter erneut, bevor Tabakovic letztmalig zur Führung für unsere Alte Dame einnetzte, die Bell Bell fast postwendend ausglich. Danach schlug die Zeit des Clubs: El Hankouri schlenzte mustergültig zur 5:4-Führung, gegen die unsere Jungs kein Mittel mehr wussten. Stattdessen kassierten sie in der Nachspielzeit den endgültigen Knockout. Aufgrund der höheren Spielanteile geht der Sieg für den FCM in Ordnung.

Herthaner Uff Achse:
Knapp 3.000 Herthaner nahmen den kurzen Weg nach Magdeburg auf sich, dabei reiste die Mehrheit auf dem Schienenweg an die Börde. Am Bahnhof Magdeburg-Herrenkrug hielten die Züge außerplanmäßig und es erfolgte der Umstieg in Shuttlebusse, der Fußweg wurde auf dem Hinweg mangels Zeit ausgeschlagen. Vor dem Stadion wurden einheitliche dunkelblaue T-Shirts verkauft, die auf der Brust die Herthafahne und auf dem Rücken den Spruch „Hertha BSC unterwegs in Liga Zwee“ zeigten. Die aktive Fanszene fand sich zu diesem besonderen Spiel im Sitzplatzblock ein und zum Anpfiff feierte die Gruppe Young & Free mittels Blockfahne ihr zehnjähriges Jubiläum.

Dazu die Erläuterung seitens Young & Free:

Das allgegenwärtige und für die Gesamtheit repräsentative Logo im GTA-Motiv wurde für das zehnjährige Jubiläum aktualisiert und auf eine Blockfahne projiziert. Auf der empor gezogenen Fahne fanden sich die Attribute und Werte unserer Gruppe wieder, für die jedes Mitglied einsteht – wir bleiben sauer! Die Choreo wurde mit einer nachfolgenden und im gesamten Gästeblock verteilten Pyroaktion untermalt. Ergänzend zur Blockfahne wurde dabei ein Transparent mit der Aufschrift „Für immer Sturm & Drang“ am Zaun des Gästeblocks angebracht, wodurch ein Bezug zu der literarischen Epoche hergestellt wurde. Diese Strömung ist maßgeblich durch die Rebellion, das Ausleben von Emotionen und die Hinterfragung vorgegebener Werte definiert.

Nach diesem optisch gelungenen Start ins Spiel sorgte die Mannschaft mit dem frühen 1:0 für den netten Nebeneffekt das Pyroshow und Torjubel verschmolzen. So gingen gleichzeitig etwa 50 rote Fackeln an. In der Folge wurde das Lied „oh Hertha BSC allez“ brachial und mit einer Lautstärke vorgetragen, wie es schon lange nicht mehr der Fall war. Mit „Nicht mehr jung – aber immer frei! Alles Gute kleine Brüder“ gratulierten Hertha BSC Hooligans, 153 und Potsdam den Jubilaren von Young & Free. In der 25. Minute wurde die Hertha BSC Harlekins Fahne mit einer silbernen 2 und 5 in Luftballonform anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Gruppe verziert. Immer wieder wurden einzelne Fackeln angerissen und befeuerten die ohnehin gute Stimmung weiter. Trotz des turbulenten Spielverlaufs war die Leistung des Blocks in der ersten Halbzeit gut bis sehr gut.

Zu Wiederanpfiff stiegen in weiß gekleidete Harlekins im sonst nahezu dunkelblau gekleideten Block auf die Sitze und rundeten mit 25 Geburtstagsfontänen das Gruppenjubiläum im Stadion ab. Die Stimmung war weiterhin auf einem guten Niveau, ebbte aber ab der 70. Spielminute und der erstmaligen Führung für die Hausherren kontinuierlich ab. Nach Abpfiff wurden durch unseren Vorsänger positive und aufmunternde Worte an die Mannschaft gerichtet, die Marschrichtung für die kommenden Spiele mitgegeben und auch unsere Erwartungshaltung mitgeteilt. Unter Applaus und einem „Auf geht´s Hertha kämpfen & siegen“ wurde die Mannschaft verabschiedet und nach einem längeren Fußmarsch vom Stadion zum Bahnhof die Heimreise angetreten, sodass bereit gegen 19 Uhr wieder Berliner Boden unter den Füßen zu spüren war. Ein Dankeschön geht an eine vierköpfige Autobesatzung aus Strasbourg, die wir an diesem Tag als unsere Gäste begrüßen durften.

Heimkurve:
Auch der Block U rund um die führenden Gruppen Blue Generation und Commando Eastside dürfte diesem Spiel entgegengefiebert haben, immerhin das erste Aufeinandertreffen beider erster Mannschaften. Die Magdeburger riefen einen Fanmarsch im Trikot aus, welcher auch gut frequentiert war. Dort wurden auch die einzigen pyrotechnischen Erzeugnisse an diesem Tag gezündet.
Der Block U und das Heinz-Krügel-Stadion machten ihrem guten Ruf an diesem Tag alle Ehre und erzeugten über weite Strecken des Spiels eine gute bis sehr gute Lautstärke und Atmosphäre. Der beeindruckende Schaleinsatz über alle Tribünen hinweg gepaart mit der Lautstärke bleiben einem positiv im Gedächtnis. Spruchbänder gab es zum dreißigjährigen Jubiläum des Jugendclub Hallenhausen und zum vierzigjährigen Jubiläum des Fanclub Albatros. Unterstützung erhielten die Bördestädter an diesem Tag von den Freunden von Hutnik Nowa Huta aus Krakow, die mit einer Zaunfahne über dem „1.FC Magdeburg“-Banner Präsenz zeigten.