Notizen 2023/24

Eintracht Braunschweig – Hertha BSC 1:1

Tore:
1:0 Kaufmann (14.),
1:1 Maza (52.)

Zuschauer: 22.636

Zum Spiel:
Erneut ging Hertha frühzeitig in Rückstand. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Bouchalakis direkt am eigenen Strafraum war es Kaufmann, der diesen Fehler umgehend bestrafte und so zur Führung für die Gastgeber einnetzte. Hertha wurde danach etwas aktiver, aber konnte keine nennenswerte Durchschlagskraft erzeugen und zeigte so eine der schlechtesten Halbzeiten seit längerem. Pal Dardai dürfte in der Halbzeit dementsprechend laut geworden sein und wechselte in der Halbzeit dreimal aus. Direkt nach Wiederanpfiff war Hertha sofort deutlich präsenter und hatte in der 48. Minute bereits die erste große Gelegenheit durch Tabakovic, nachdem sich der Braunschweiger Keeper bei einer Flanke verschätzt hatte. Nur kurze Zeit später war dann der eingewechselte Maza zur Stelle, zog einfach mal ab und brachte den Ball im Tor unter. Danach passierte nicht mehr viel. Hertha war zwar deutlich besser im Spiel und hatte Braunschweig besser im Griff, als es noch in der ersten Halbzeit der Fall gewesen ist. In der 77. Minute gab es dann noch nach grobem Foulspiel an Palko Dárdai eine mehr als berechtigte rote Karte für die Braunschweiger. Die Überzahl konnte jedoch leider nicht mehr genutzt werden und so blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden.

Herthaner Uff Achse:
Gut 2.500 Herthaner werden die kurze Reise nach Braunschweig auf sich genommen haben. Dabei wurden sämtlich mögliche Verkehrsmittel genutzt, ob es nun Bahn, Bus oder das eigene Auto gewesen ist. Der Gästeblock war somit abermals ausverkauft und auch in den umliegenden Blöcken befand sich der eine oder andere Herthaner. Im Gästeblock wurde zu Beginn gut losgelegt, aber genauso schnell auch wieder nachgelassen. Gerade nach dem 0:1 war ein ordentlicher Dämpfer zu spüren. Erst mit der zweiten Halbzeit, dem Ausgleich und dem deutlichen besseren Spiel der Herthaner auf dem Rasen wurde wieder einer annehmbare Lautstärke erreicht und man konnte sich so sicherlich das eine oder andere Mal Gehör verschaffen. Im Gästeblock gab es auch noch zwei Spruchbänder zum (kleinen) Sieg gegen die DFL zu sehen: “Der Fußball lebt durch seine Fans – 50+1 unantastbar”, zeigten die Jungs von Ragazzi della Curva und “Eine gesunde Entscheidung, heilt kein krankes System – DFL, wir haben euch im Blick!”, gab es bei 1892 zu lesen. Insgesamt ist somit ein ausbaufähiger Auftritt in Braunschweig zu verbuchen, bei dem noch einiges an Luft nach oben übrig gewesen ist.

Heimkurve:
Die Heimfans zeigten zu Anpfiff und nahezu über die gesamte erste Hälfte ein “50+1 bleibt” auf der Gegentribüne. Mit Hilfe von Ponchos in den Vereinsfarben gab es hier eine schlichte, aber dennoch klare Botschaft. Davor prangte Anfangs noch ein Spruchband mit der Aufschrift „Durch Geldgier, Wachstumswahn und Investoren gehen der Sport und seine Werte immer mehr verloren!“. In der Braunschweiger Kurve gab es noch ein “Ruhe in Frieden, Andi Brehme!” zu lesen, akustisch war sie eher selten zu vernehmen. Nach wie vor wirkt der Block rund um Cattiva leider zu isoliert von der restlichen Kurve, um so auch wirklich die letzten Prozente aus der Kurve rauszuholen. Nach dem Spiel zeigten sich dann noch einige motivierte Heimfans direkt am Gästeblock, nachdem es dort im Vorfeld bereits zu kleineren Auseinandersetzungen gekommen war. Die Staatsmacht war aber direkt auf zack und trennte beide Lager schnell, wobei leider unnötiger Weise in den Sitzplatzbereich des Gästeblock eingerückt wurde und eine Vielzahl Verletzter in Kauf genommen wurde, was zum Glück aber ausgeblieben ist. Damit war es aber leider noch nicht genug und so kam es vor der Braunschweiger Kurve noch zu einem weitaus größeren Polizeieinsatz, wobei Anhänger des BTSV mit schweren bis sehr schweren Kopfverletzungen, Gesichtsverletzungen und Brüchen im Krankenhaus gelandet sind und auch ein Kleinkind keine Zurückhaltung bei den Helmträgern auslöste. Ein weiterer höchst umstrittener Einsatz im Vorfeld der EM, der sich in die lange Liste einreiht. Gute Besserung an dieser Stelle an alle verletzten Braunschweiger. ACAB!