Notizen 2016/17

Werder Bremen – Hertha BSC 2:0

Tore:
1:0 Bartels (9.),
2:0 Kruse (15.)

Zuschauer: 42.100 (ausverkauft)

Zum Spiel:
Mit großen Verletzungssorgen ging es für unsere Hertha zum Auswärtsspiel nach Bremen. Unter anderem fehlten die beiden gesetzten Verteidiger Brooks und Plattenhardt aus. Dank Bremens aktuellem Lauf und Herthas Auswärtsschwäche machten sich die meisten Herthaner heute wenig Hoffnung und wurden bereits in der ersten Viertelstunde bestätigt. Nach einem eigenen Freistoß wurde Hertha gnadenlos ausgekontert und Bartels schob nach Vorlage von Kruse schon in der 9. Spielminute zum 1:0 ein. Nur fünf Minuten später war das Spiel dann eigentlich schon entschieden, denn einen Patzer von Jarstein nutzte Kruse eiskalt aus und verwandelte zum 2:0. Hertha war heute komplett von der Rolle und kam in der ersten Hälfte zu keinen erwähnenswerten Tormöglichkeiten.

Nach der Pause kam unsere Mannschaft dann etwas mutiger aus der Kabine, doch die wenigen Chancen wurden nicht konsequent genutzt. Das wiederum brachte Bremen zurück ins Spiel. Zum Ende hin gab es auf beiden Seiten nochmal Möglichkeiten und ein Foul gegen Ibisevic im Strafraum, welches vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde. Mit dieser Niederlage baut Hertha den Negativrekord mit nun neun in Serie verlorenen Auswärtsspielen weiter aus. Die Bremer rutschen in der Tabelle, dank der drei Punkte, bis auf einen Zähler Abstand auf unsere Hertha ran.

Herthaner uff Achse:
Für rund 180 Herthaner begann die Auswärtsreise nach Bremen relativ früh, denn das erste Etappenziel heute hieß Verden. Gegen 10 Uhr legte dort ein Schiff mit dem Ziel Anlegestelle Weserstadion ab, für die rund 40 Kilometer wurden knapp vier Stunden benötigt. Für fast alle anwesenden Herthaner mit Sicherheit ein absolutes Novum, zu einem Bundesliga-Auswärtsspiel per Schiff anzureisen.

Im Gästeblock angekommen, legten die rund 3.000 Herthaner ganz gut los. Dieses Niveau konnte aber leider nicht über das gesamte Spiel gehalten werden. Die Ultras standen leider wieder ziemlich in die Breite gezogen im Block verteilt, was mit Sicherheit auch kein Vorteil für den Support ist. Dadurch verteilten sich die vielen Schwenkfahnen auf eine große Fläche, doch bei den Gesängen fehlte häufig die nötige Power um den oberen Teil der Herthaner mitzuziehen. Ein Ruck ging dann in den letzten zwanzig Minuten durch den Gästeblock, als das fast schon vergessene „In meinem Zimmer hängt ein Wimpel“ Lied angestimmt wurde. Dieses relativ unbekannte und textlich ziemlich anspruchsvolle Lied breitete sich immer weiter im Block aus und wurde bis zum Ende des Spiels von einem großen Teil der Herthaner mit ganz viel Leidenschaft zelebriert.

Heimkurve:
Auch bei diesem Besuch konnte die Heimkurve in Bremen kaum überzeugen. Hin und wieder war im Gästeblock mal was zu hören, allerdings nur dann, wenn die anderen Tribünen mal in einen Klassiker mit einstimmten. Für große Verwunderung und ganz viel Kopfschütteln sorgte die Gruppe „Caillera“, die ihren 5. Geburtstag mit einer Choreo feierte. Vor einigen Jahren protestierte die Bremer Fanszene noch mit der Initiative „No Orange – Bremen ist Grün-Weiß“ gegen die Auswüchse der Marketingabteilung im eigenen Verein. Damals versuchte der SVW die Farbe Orange als dritten Farbton zu etablieren. Ein paar Jahre später zelebriert „Caillera“ das eigene Jubiläum mit einer Aktion, deren Untergrund komplett in Gelb gehalten ist. Gegen die modernen Ultras!