Tore:
1:0 Tabakovic (11.),
2:0 Kenny (45.+3),
2:1 Muslija (47.),
3:1 Tabakovic (54.)
Zuschauer: 35.832
Zum Spiel:
Hertha startete mit mehr Offensivdrang als zuletzt gegen Nürnberg. Insgesamt stand der Tag im Zeichen großer Effizienz vor dem Kasten. Nach gerade einmal 10 Minuten stand Tabakovic nach Flanke von Reese goldrichtig. Eine Konstellation, die sich beim 3:1 wiederholen sollte. Nach dem 1:0 ging Hertha die Spielkontrolle allerdings verloren und man geriet wieder etwas ins Schwimmen. Die Defensive agierte jedoch konzentriert, sodass Paderborn nicht zu gefährlichen Abschlüssen kam. Mit dem Pausenpfiff erhöhte unsere Mannschaft dann etwas überraschend auf 2:0. Winkler spielte einen genialen Pass auf den rechts gestarteten Kenny, der trocken in die Ecke schoss.
Aus der Kabine kam Paderborn mit Tatendrang, während Hertha die ersten Minuten komplett verpennte. So dauerte es dann auch keine zwei Minuten, ehe Muslija den Anschlusstreffer erzielen konnte. Allerdings konnte Hertha nur wenige Minuten später wieder den alten Abstand herstellen. Große Aufreger gab es im Nachgang nicht mehr und Hertha spielte das 3:1 locker über die Zeit. 3 ganz wichtige Punkte in einer sehr eng zusammen stehenden 2. Liga, ohne die wir sehr nah an die Abstiegszone herangerutscht wären. So sieht alles etwas rosiger aus und die Hoffnung auf ein Erreichen der dritten Pokalrunde und drei Punkte in Rostock ist definitiv vorhanden. Dumm und unnötig war lediglich der Platzverweis für Toni Leistner. Ohne Kempf und Leistner geht es also ohne etatmäßige Innenverteidigung ins nächste Spiel.
Ostkurve Hertha BSC:
Samstag, 13 Uhr, im grauen Nieselregen war die Kurve inklusive Oberring gut gefüllt. Vor dem Spielbeginn wurde per Spruchband von der Laufbahn und anschließend aus der ersten Reihe der Kurve „Alle nach Hannover!“ aufgerufen. Die Kurve erwischte nach dem Einhaken einen guten Start in die Partie und konnte bedingt durch die frühe Führung erstmal überzeugen. Nach 20 Minuten gingen mehrere Spruchbänder hoch: „20 Jahre Hauptstadtmafia – Allet Jute!“ (HB`98), „20 Jahre Hauptstadtmafia – Alles Gute Ultras!“ (1892) & „Sich selbst treu geblieben! Einmal Ultras – Immer Ultras! Glückwunsch Hauptstadtmafia 2003“ (Hooligans und Young & Free). Der Anlass war das 20. Jubiläum der Hauptstadtmafia wenige Tage zuvor. Wir wünschen an dieser Stelle noch einmal alles Gute und zollen unseren Respekt für 20 Jahre Ultrà in der Ostkurve Hertha BSC. Respekt zollte auch die applaudierende Kurve, die anschließend das passende Lied „Hertha BSC heißt unser Verein!“ für HM`03 anstimmte. Die Hauptstadtmafia selbst hatte zu ihrem Jubiläum alte Fahnen und Doppelhalter ausgegraben sowie einen neuen Riesenschwenker dabei, den sie ab diesem Moment einsetzte.
Dennoch hatte die Kurve einige Schwächephasen zu verzeichnen, was sicher mit der nachlassenden Leistung auf dem Rasen und dem fehlenden Gegner auf den Rängen zu tun hatte. Dank des Führungstors mit dem Halbzeitpfiff und dem sich abzeichnenden Sieg konnte in der zweiten Hälfte aber eine vernünftige Leistung abgeliefert werden. In der letzten Viertelstunde wurden aus der Kurve heraus auch einige Lieder der Kurve angestimmt, die leider zu selten gesungen werden, ehe zum „Olé Hertha BSC“ der Heimsieg mit den Herthanern auf den anderen Tribünen über die Zeit gesungen wurde. Unter dem Strich aber ein Heimauftritt, der maximal das Prädikat „ausreichend“ verdient, jedenfalls sollte das so nicht unser aller Anspruch sein!
Gästefans:
Ca. 700 bis 800 Fans dürften den SC Paderborn in die Hauptstadt begleitet haben. Um den Gästeblock optisch aufzuwerten und etwas kompakter zu stehen, hatten die Gästefans blaue und schwarze Mülltüten dabei, mit denen die unteren Reihen des Gästeblocks in ein blau-schwarzes Streifenmuster getaucht wurden. Das war nicht das erste Mal, dass wir diese Form der Blockverschönerung gesehen haben. Dennoch erfüllte es seinen optischen Zweck und ließ den Gästehaufen recht kompakt zusammenrücken, von den üblichen Abseitsstehern einmal abgesehen. Gut zu sehen, dass sich auch kleinere Fanszenen ihre Gedanken zum Umgang mit (zu) großen Gästeblöcken machen. In der Ostkurve war der Gästehaufen nicht zu vernehmen, was bei der Masse an Gästefans aber auch nicht sonderlich überraschend ist.
Die Gruppe „Passione Paderborn“ zeigte noch einige Spruchbänder zum Thema Tickets. So wurde der Erhalt von Tageskassen gefordert, was definitiv an die Adresse von Hertha BSC ging. Nach wie vor bietet unser Verein am Spieltag selbst nur fanfeindlichen Online-Quatsch an und stellt nicht eine einzige Möglichkeit des traditionellen Ticketerwerbs zur Verfügung. Ein weiteres Spruchband sprach sich gegen „Print@Home-Tickets“ aus. Ob das Spruchband allgemein, gegen den eigenen Verein gerichtet oder auch gegen Hertha BSC gerichtet war, entzieht sich unserer Kenntnis. Grundsätzlich bietet Hertha BSC den Gastvereinen die Wahl zwischen traditionellen Eintrittskarten oder E-Tickets für den Gästeblock im Olympiastadion. Wenn die Gästefans E-Tickets erhalten haben sollten, dann wäre das eine aktive Entscheidung des SC Paderborn für fanfeindliche E-Tickets gewesen. Vielleicht war das Spruchband aber auch einfach eine allgemeine Meinungsbekundung für traditionelle Eintrittskarten, die auch unserer Meinung nach erhalten werden müssen!