Notizen 2022/23

Hertha BSC – RB Leipzig 0:1

Tore: 0:1 Haidara (39.)

Zuschauer: 50.679

Zum Spiel:
Im Gegensatz zu den sonstigen Heimspielen gegen die Leipziger kassierte Hertha mal keine Klatsche, konnte aber anderweitig nicht überzeugen. So entwickelte sich ein ziemlich zähes Spiel, welches unter normalen Umständen torlos hätte enden können, wenn sich nicht Hertha zum erneuten Male mit einem Fehler selbst ins Hintertreffen geschossen hätte. Heute griff unser Torhüter daneben und mit einer besseren Lobby beim DFB, hätte vielleicht ein anderer Schiedsrichter auf Behinderung des Torwarts im Fünfmeterraum entschieden, aber so blieb dieses krumme Ding der einzige Treffer des Tages. Die Leipziger verwalteten das Ergebnis, spielten aber ihre Konter nicht zielstrebig aus, so dass eigentlich noch Punkte drin gewesen wären, aber Hertha steht nicht umsonst unten drin und mit nur zwei erspielten Chancen holt man außer etwas Moral, dass man mal nicht abgeschlachtet wurde, auch keine Punkte.

Ostkurve:
Bereits vor dem Anpfiff gab es eine Gedenkminute für Sven, einen langjährigen Fahnenschwenker und Herthaner. Zum Einlaufen der Mannschaften und dem „Nur nach Hause“ gedachten wir per Spruchband einem Altherthaner, der ebenfalls zuvor verstarb – Ruhet in Frieden Schmuddel und Sven! In Sachen Stimmung war die Ostkurve nicht gut drauf. Zwar gab es laute Phasen, aber insgesamt war es ein Auftritt auf Sparflamme, was angesichts der Umstände nicht verwunderlich, aber auch nicht zu entschuldigen ist. Zudem wurde von Seiten der Ultras nicht mit Kritik an Hertha und dem neuen Investor gegeizt. Es erschienen in Kooperation mit der Hauptstadtmafia einmal: „Seit Jahrzehnten die gleichen Sorgen: Löcher stopfen mit dem Geld von morgen!“ und zum anderen wurde sich an die DFL gewandt, die auch nicht genug kriegen kann und sich ebenfalls für Investoren öffnet: „Schluss mit dem Vermarktungswahn – Nein zu Investoren bei der DFL!“. Weitere Spruchbänder zeigten die Gruppen Los Spritos („50+1 und Dönerpreisbremse – essenzielle Grundbestände“) und Ragazzi della Curve („777 nur im Casino! Gegen Investoren im Verein!“).

Gäste:
Der Anhang der Retorte machte zwar den unteren Gästeblock halbwegs voll, aber für ein nahes Auswärtsspiel, das auch immer einen Sieg garantiert(e), bekam man genau das geboten, was man erwartete, nämlich die Leipziger Variante von Fankultur in Perfektion, die zwar mehr Masse als WOB und Hoffenheim zusammen mitbringt, aber genauso unterirdisch ist.