Notizen 2021/22

Hertha BSC – VfB Stuttgart 2:0

Tore:
1:0 Selke (4.)
2:0 Belfodil (90.)

Zuschauer: 54.589

Zum Spiel:
Nach dem wichtigen Auswärtssieg in Augsburg galt es nun, im ebenso bedeutsamen Heimspiel gegen den VfB im Kampf um den Klassenerhalt nachzulegen. Unsere heute in den Auswärtstrikots auflaufende Mannschaft schien das auch verinnerlicht zu haben und ging bereits in der 4. Minute nach einer scharfen Hereingabe von Plattenhardt durch Davie Selke in Führung. Hertha spielte weiter nach vorne, stellte die Angriffsbemühungen dann aber auch recht schnell ein. Da die Schwaben dann ihrerseits zwar mehr Ballbesitz hatten, diesen aber nicht nutzten, verflachte die Partie zusehends und war lediglich durch zahlreiche intensive Zweikämpfe geprägt. Hertha hielt auch zur zweiten Hälfte an dieser Taktik fest und ließ die Stuttgarter nun vermehrt zu Abschlussmöglichkeiten kommen, die aber entweder ungefährlich waren oder durch Torwart Lotka entschärft wurden. Die Gäste kamen zwar noch einmal durch einen Lattentreffer gefährlich nah an den Ausgleich, fingen sich aber in der fünfminütigen Verlängerung durch einen sehr abgezockten Belfodil das entscheidende Tor zum 2 zu 0. Hertha hat damit in Bielefeld gute Chancen, den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern, während der VfB Stuttgart um den Verbleib in der Liga zittern muss.

Ostkurve Hertha BSC:
Wie schon im Derby gegen Union wurde sich bewusst gegen die Ostkurvenfahne und für die „Gegenbauer und Windhorst raus“-Fahne entschieden, um die Meinung der Ostkurve zu unterstreichen: Weder Präsident Gegenbauer noch der unseriöse Investor werden von uns unterstützt. Auch in Sachen Protest zog das Derby noch seine Kreise und wie schon in Augsburg wurde auf Material wie Fahnen und Doppelhalter verzichtet. Hierdurch wollen wir nach drei schwachen Jahren und drei verlorenen Derbys innerhalb einer Saison zum Ausdruck bringen, dass es ein „Weiter so“ für die Kurve nicht geben kann. Allerdings werden wir im Abstiegskampf unseren Verein Hertha BSC lautstark unterstützen. Wir trennen hier allerdings klar zwischen unserem geliebten Verein und der unwürdigen Truppe auf dem Rasen. Die Auslastung der Kurve war heute im Vergleich zum letzten Heimspiel deutlich geringer und gerade auch im unteren Bereich blieben einige Plätze frei. Wieso man den Besuch eines Heimspiels vom Gegner abhängig macht, darf gerne einmal allgemein hinterfragt werden! In Sachen Unterstützung der Mannschaft wurde wie bereits gegen Augsburg verstärkt auf Anfeuerungen und Lieder ohne viel Leerlauf gesetzt, was aber gerade in Hälfte eins nicht immer gut klappte. Oftmals sangen Teile der Kurve in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und auch in Sachen Lautstärke waren wir nur teilweise zufrieden. Besser lief es dagegen im zweiten Abschnitt und besonders die letzten 15-20 Minuten sorgten für starke Momente in der Kurve und im gesamten Stadion, welches in die Gesänge der Kurve einstimmte. Via Spruchband wurde noch einmal an die Ostkurve appelliert, die MV am 29.05. ernst- und wahrzunehmen, da dort möglicherweise die Abwahl von Präsident Werner Gegenbauer ansteht. Wir als Gruppe hießen nachträglich die vielen Neugeborenen in unserer Gruppe willkommen, die während unserer zweijährigen Abwesenheit das Licht der Welt erblickt haben.

Gästefans:
Rund 3.000 Schwaben fanden den Weg an diesem Sonntagabend in den Gästeblock des Berliner Olympiastadion. Im Vorfeld wurde bereits dazu aufgerufen, den Bereich in rot gekleidet zu betreten, was zwar mehrheitlich, aber dennoch nicht zu 100 Prozent eingehalten wurde. Erneut erlebten die Besucher der Partie eine Pyroeinlage der Gäste, welche zu Beginn rund 30 Fackeln abbrannten.

In Sachen Material hatten die Stuttgarter das ganze Repertoire aus Schwenkern, Doppelhaltern und kleinen Fahnen dabei und setzten dieses auch immer wieder zahlreich ein. Akustisch konnte man sie auch manchmal vernehmen, jedoch hatte Stuttgart in der Vergangenheit durchaus auch schon bessere Auftritte. Nicht unerwähnt bleiben soll das Zeigen mehrerer Fahnen gegen den Einsatz des Videoassistenten nach dem (vermeintlichen) 1:0 durch Selke.