Notizen 2009/10

Hertha BSC – Hannover 96 1:0 (0:0)

Tor:
1:0 Gojko Kacar (82.)

Zuschauer: 42.196

Zum Spiel:
Spiel eins in der Saison 2009/2010 war für viele vor allem Spiel eins nach einer phantastischen Saison 2008/2009, in der unsere Hertha über sich hinaus wuchs und zur Überraschung aller eine tragende Rolle im Kampf um die Deutsche Meisterschaft übernahm. Letztlich wurde es Platz 4, Spieler wie Woronin und Pantelic verließen unsere Mannschaft, im Management machte Dieter Hoeness wie angekündigt Platz für Nachfolger Michael Preetz. Für uns Anlass, um mit dem Spruchband „Neue Vereinsführung, neue Mannschaft, neue Saison – gebt Volldampf für Hertha!“ die kommende Saison mit entsprechender Forderung an alle Teile des Vereins einzuläuten.
Unsere Mannschaft begann die ersten Minuten schwungvoll und kam bereits in Minute vier zur ersten großen Möglichkeit, als Rückkehrer Wichniarek eine Flanke von Raffael nur knapp verpasste.
Fortan wurde es allerdings deutlich ruhiger um unseren Sturm, so dass sich auch den 96ern immer wieder gute Möglichkeiten boten. In einem ausgeglichenen und wenig hochklassigen Spiel dauerte es allerdings bis zur 82. Minute, ehe die Entscheidung über Sieg oder Niederlage mit dem besseren Ende für unsere Hertha fiel. Der stets agile Kacar staubte nach Flanke von Domovchiyski und anschließender Orientierungslosigkeit von Abwehrspieler Djakpa clever zum 1:0 Endstand ab.

Ostkurve Hertha BSC:
Natürlich war es auch für unsere Kurve das erste Heimspiel nach dieser Wahnsinns-Saison, in der auch die Ostkurve beflügelt von den starken Auftritten unserer Mannschaft über sich hinausgewachsen ist. Mit Spannung erwarteten wir daher, inwiefern die Ostkurve etwas von der vergangenen Euphorie und der damit verbunden Vorstellung was gemeinsam erreicht werden kann mit in die neue Saison nehmen kann.
Positiv bleibt in jedem Fall festzuhalten, dass sich die generelle Bereitschaft der Leute aus den angrenzenden Blöcken der Ostkurve erhöht hat, bei einigen Liedern und einfachen Anfeuerungen mitzumachen – natürlich nur wenn Spielverlauf und Ergebnis es zulassen.
Das war heute vor allem in der ersten und letzten Viertelstunde der Fall , in denen Lautstärke und Beteiligung an den Gesängen wirklich stimmte. Auch als unsere Mannschaft in der zweiten Hälfte stark unter Druck geriet, war ein Aufbäumen auf den Rängen zu erkennen.
Was passiert, wenn das Gekicke auf dem Rasen nicht den Ansprüchen des Berliner Publikums gerecht wird, ließ sich Mitte der zweiten Halbzeit allerdings ebenso gut beobachten. Pfiffe und Marko-Pantelic-Gesänge als Ausdruck einer maßlos übertriebenen Erwartungshaltung oder bloß stumpfer Berliner Pöbelinstinkt?

Gästefans:
Knapp 1.000 Gäste aus Hannover begleiteten ihre Mannschaft zum ersten Saisonspiel in die Hauptstadt.
Nach dem bitteren Pokal-Aus in Trier gab es aus dem Gästeblock zu Spielbeginn die klare Ansage zu lesen: „Arsch hoch! – Zähne zeigen!“.
Ziemlich zerstreut verteilten sich diese dann im Gästeblock, lediglich im unteren Bereich um die Ultras Hannover versuchte man sich gewohnt kompakt zu formieren, was sich schließlich auch in der Stimmung bemerkbar machen sollte.
Während ein kleiner Mob die „Roten“ relativ durchgängig unterstützte, hüllte sich die große Mehrheit in kollektives Schweigen. Vor allem in einem weitläufigen Stadion wie dem unsrigen sind das sicherlich nicht die besten Voraussetzungen, um sich akustisch bemerkbar zu machen.