Tore:
0:1 Prevljak (27.),
0:2 Bouchalakis (39.),
1:2 Pichler (54.),
2:2 Skrzybski (FE, 57.),
2:3 Reese (FE, 90.+2)
Zuschauer: 15.034
Zum Spiel:
Nach dem Spiel in Magdeburg schon die zweite völlig irre Partie unserer Alten Dame in dieser Saison, am Ende mit einem glücklichen Auswärtssieg. Die heimische Holstein-Elf kam besser in die Partie und bestimmte in den ersten 20 Minuten das Spiel. Zwar hatten die Norddeutschen die erste gute Möglichkeit zur Führung, den Treffer erzielte jedoch unsere Hertha durch Neuzugang Prevljak, der nach Flanke von Reese nur noch den Kopf hinhalten und aus kurzer Distanz einnicken brauchte. Die etwas überraschende Führung sorgte für einen Bruch im Kieler Spiel und verschaffte Hertha weitere Chancen, sodass Bouchalakis nach einer Unsicherheit des KSV-Torhüters zum 0:2 Pausenstand einschieben konnte.
Die Gastgeber kamen nach erfolgtem Seitenwechsel mit mehr Dampf aufs Feld und belohnten sich mit dem Anschlusstreffer. Hertha zeigte Nerven und kam recht schnell ins schlingern, sodass – irgendwie erwartbar – der Ausgleichtreffer nach einem gegebenen Foulelfmeter die Partie innerhalb von drei Minuten von 0:2 auf 2:2 gekippt hatte. Die Störche warfen nun ihrerseits alles nach vorne und hatten mehrere Chancen das Spiel endgültig zu ihren Gunsten zu drehen, was glücklicherweise nicht klappte. Dafür wachte Hertha zum Ende der Begegnung noch einmal auf und bekam nach Überprüfung durch den VAR (abschaffen!) einen Foulelfmeter zugesprochen, den der gefoulte Tabakovic verschoss bzw. der Kieler Torhüter abwehren konnte. Nur zwei Minuten später gab es jedoch erneut Elfmeter, den ausgerechnet der Ex-Kieler Fabian Reese zum umjubelten 2:3 Sieg über die Linie brachte. Hertha hatte durch Tabakovic und Scherhant zwei große Chancen den Sack endgültig zuzumachen, scheiterte jedoch erneut am guten Kieler Torhüter oder dem eigenen Unvermögen. Am Ende drei hart erkämpfte Punkte!
Herthaner Uff Achse:
Die aktive Fanszene trat die Reise in den hohen Norden via ICE über Hamburg an und musste dort nach einer technischen Störung im weiteren Streckenverlauf um ihr pünktliches Erscheinen bangen. Glücklicherweise konnte ein weiterer ICE genutzt werden, um zwar stark verspätet, unter dem Strich aber mit Anpfiff ihren Platz im Gästeblock des Holstein-Stadion einzunehmen. Aufgrund der späten Ankunft dauerte es ein paar Minuten eh das Zaunfahnenbild inklusive zahlreicher Berlinfahnen unterhalb des Daches fertig war, das Ergebnis war dafür umso ansehnlicher. Hertha hatte leider nur die zustehenden 1.500 Karten erhalten, die Nachfrage war jedoch deutlich höher und umso priviligierter waren heute alle Anwesenden und gaben entsprechend Gas. Der kleine, kompakte Block eignete sich ideal um eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen, die durch die beiden Treffer unserer Mannschaft und gelegentliche Fackeln noch weiter befeuert wurde. Zur 40.Spielminute zeigten wir gemeinsam mit der Gruppe New Connection die Spruchbänder „Fussball gehört den Fans“ (HB´98) „…und nicht den Investoren!“ (NC). Weitere Spruchbänder zeigten wir zu Beginn der zweiten Halbzeit zur leidigen Chatkontrolle („Aufgeschoben und hoffentlich bald aufgehoben“ [NC] & „Chatkontrolle stoppen!“ [HB´98]).
Der zwischenzeitliche Ausgleich für die Kieler kostete den Gästeblock etwas Lautstärke und Motivation, parallel zur Mannschaft zog man aber zum Ende des Spiels noch einmal die Zügel an. Mit dem Spruchband „Fankultur respektieren – Zaunfahnenplätze erhalten“ [HB´98] nahmen wir auch noch einmal Stellung zum aktuellen Konflikt der Gruppen aus dem Block 501 mit ihrer Vereinsführung und auch die Werbebande vor dem Gästeblock wurde 90 Minuten mit der großen „Wir sind der Verein“-Zaunfahne überhangen. Parallel dazu fiel bei einem größeren Teil der Werbebanden wie von Geisterhand der Strom aus. Mithilfe mehrerer Spendentonnen und Sammeldosen beteiligten wir uns als Fanszene an der Aktion für den an Lymphdrüsenkrebs erkrankten Kieler Ian und konnten am Ende des Tages mithilfe gesammelter Becher, Bargeld, Paypal und Überweisung einen größeren fünfstelligen Spendenbetrag im hohen Norden lassen. Kämpfen Ian!
Heimkurve:
Die Heimkurve im Block 501 unter der Führung der Gruppen New Connection und Compagno Ultras startete mit einem schönen Blockbild aus mehreren blau-weiß-roten Fahnen in das Spiel, parallel dazu hing am Zaun das Spruchband „Nur durch Kampf erringt man Siege“, womit der Teilerfolg mit dem Rückbau der Werbebande vor der Heimkurve zelebriert wurde. Kurz darauf zündete man noch blauen, weißen und roten Rauch und nebelte das kleine Holstein-Stadion damit ganz ordentlich ein. Aufgrund der bescheidenen Sicht auf die Heimkurve, lässt sich über die Stimmung dort nicht viel sagen. Man schien zwar dauerhaft in Bewegung gewesen zu sein, war aber akustisch abgesehen rund um die beiden eigenen Tore nur sehr selten zu vernehmen.
Neben den bereits angesprochenen gemeinsamen Spruchbändern verabschiedete man auch den langjährigen Vorsänger der Kurve, der sein Amt abgibt. Auch Spruchbänder für den erkrankten Ian wurden gezeigt, für den im Stadion Spenden gesammelt wurden. Leider legte der eigene Verein den Kielern dabei Steine in den Weg und trug den Konflikt mit der eigenen Fanszene somit auf dem Rücken einen krebskranken Jungen aus, absolut fassungslos und unmenschlich! Zu Gast bei den Norddeutschen war am heutigen Tag eine Abordnung aus Kassel, die zum einen mit einer „Hessen Kassel – Holstein Kiel“ Zaunfahne über der NC Ultras Fahne sowie einem Schal der Gruppen „Alianco 913“ über der Zaunfahne der Compagno Ultras Präsenz zeigten.