Tore: 1:0 Ginczek (51.)
Zuschauer: 40.466
Zum Spiel:
Herthas erstes Spiel der neuen Saison fand an einem Samstagabend in Düsseldorf statt und war nach Trainingslager und einigen Testspielen der erste Härtetest. Vor gut besuchtem aber nicht ausverkauften Haus sah das Publikum eine erste Halbzeit, die keine größeren Highlight parat hatte. Die Fortuna hatte zwar mehr Ballbesitz, sammelte diesen aber fast ausschließlich in der eigenen Hälfte. Nach vorne bekamen die Hausherren kein Tempo ins eigene Spiel, gleichzeitig konzetrierte sich unsere Alte Dame auf die Defensivarbeit und lauerte auf Konter. Damit wirkte Hertha zwar etwas gefährlicher, hatte aber dennoch keinen Schuss aufs Tor vorzuweisen. Nach gut fünf gespielten Minuten im zweiten Spielabschnitt erzielten die Hausherren mit dem ersten Schuss aufs Tor die Führung, eine Flanke in die Fünferecke verlängerte Ginczek ins lange Eck. Hertha wollte das Gegentor nicht auf sich sitzen lassen und es entwickelte sich im Anschluss phasenweise ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften sammelten weitere gute Chancen. Am Ende wollte der Ball beidseitig nicht mehr über die Linie, sodass der Sieg für die Fortuna am Ende ein wenig glücklich war.
Herthaner Uff Achse:
Über 4.500 Herthaner bevölkerten zu diesem Topspiel die Blöcke der rund 550 Kilometer entfernten Arena in Düsseldorf und reisten dabei vorwiegend in Bussen an. Ganze vier Busse fuhren vor der Partie noch nach Osnabrück, um unsere Freunde bei ihrem Auswärtssieg beim VfL zu unterstützen. Im Gegenzug fuhren mehrere Busse Karlsruher Ultras mit nach Düsseldorf und unterstützten uns mit rund 200 Personen. Vor Anpfiff verkauften wir Schals in der Optik der „Wir sind der Verein – Investoren werden es nie sein“-Zaunfahne. Zu Beginn der Partie zeigte der Gästeblock eine geschlossene Schalparade mit eben jenen und auch die angesprochene Zaunfahne wurde mittels Stoffbahnen im Oberring verlängert und zentral angebracht. Prinzipiell ein gutes Bild, nur hätten es im Oberring noch mehr Schals sein müssen, sodass ein paar Lücken zu sehen waren. Außerdem hatten wir mit dem Wind zu kämpfen, der immer wieder die Stoffbahnen hochwehte.
Während der Block sich zu „BSC, wir sind da“ einsang, erleuchteten zahlreiche weiße Fackeln im Ober- und Unterring das Stadion, was ebenfalls ein gutes Bild abgab. Wieder waren hier leider ein paar Lücken zu sehen und auch der Wind sorgte für ein schnelles Abziehen des Rauches, aber unter dem Strich trotzdem ein gutes Bild. Die Stimmung war zu Beginn der Partie noch recht gut, flachte allerdings auch schnell ab. Während der Partie wurden mehrfach vereinzelt Fackeln angerissen, um den Block weiter anzutreiben und zu motivieren, allerdings übertrug sich die Stimmung nicht wirklich auf den Block. So richtig laut wurde es an diesem Abend aber nur selten, angesichts der guten Auswärtsfahrerzahl hätten wir uns da etwas mehr Durchschlagskraft gewünscht. Trotz der Niederlage wurde die Mannschaft nach dem Spielende mit wohlwollendem Beifall empfangen, der erste Sieg könnte schon am Freitag im Heimspiel gegen Wiesbaden folgen.
Heimkurve:
Die Heimkurve unter Führung der Ultra Düsseldorf zündete bereits vor dem Spiel erste Pyrotechnik und schien motiviert ins Spiel zu starten. Zu Spielbeginn wurde über die gesamte Südtribüne ein große Choreografie gezeigt. Hierbei bildeten im Oberring rote und im Unterring weiße Zettel den Hintergrund, dazu wurde im Oberring mit weißen Zetteln samt schwarzer Outline „Fortuna“ geschrieben und eine Blockfahne mit fünf verschiedenen Wappen der Fortuna ausgerollt. Abschließend dazu wurde vor der Südtribüne in roten Buchstaben der Schriftzug „Damals – heute – immer“ und „kein Preis zu hoch um dich zu sehen“ hochgezogen.
Die Choreo kann man auch als Anspielung auf die geplante Aktion seitens des Vereins sehen, der mit „Fortuna für alle“ erstmals bei drei Spielen der Fortuna plant alle Fans kostenlos ins Stadion zu lassen. Dem „Ultra Info“ der Ultras Düsseldorf (Pendant zum Kurvenecho) war zu entnehmen, dass man der Kampgne durchaus kritisch gegenübersteht. Auch nach der Choreo gab die Heimseite weiter Gas und war optisch dauerhaft mit einigen Fahnen, Schwenkern und Doppelhaltern aktiv, nur akustisch kam bei uns nicht viel an. Auch bei der Fortuna wurden immer wieder vereinzelt Fackeln angerissen und Rauchtöpfe gezündet, sodass man von einem guten optischen, akustisch erneut schwachen bis mittelmäßigen Auftritt sprechen kann.