Notizen 2023/24

Hannover 96 – Hertha BSC 2:2

Tore:
0:1 Niederlechner (29.),
0:2 Klemens (45.),
1:2 Nielsen (67.),
2:2 Voglsammer (80.)

Zuschauer: 45.100

Zum Spiel:
Den Großteil der ersten Hälfte des Spiels neutralisierten sich beide Mannschaften auf dem nassen Geläuf des Niedersachsenstadions, ehe Hertha mit dem ersten richtig gut gespielten Angriff durch den formstarken Niederlechner nach Reeses Flanke in Führung ging. Zum eigentlich „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“ traf Klemens wieder nach gutem Zuspiel von Reese zum zweiten Mal für Hertha kurz vor der Pause. In der zweiten Halbzeit ließ sich Hertha von den – erwartet – stark aus der Pause kommenden Hausherren tief in die Defensive drängen, was einige Zeit gut ging, denn gefährlich wurden die 96er trotz Ballbesitz nicht. Für Entlastung konnte Hertha aber auch nicht sorgen, so dass Hannover viel zu leicht zum Anschluss kam, was unsere Truppe wiederum mehr ins Schwimmen brachte und im Ausgleich resultierte. Am Ende gestaltete sich das Spiel wieder offener, aber gewinnbringende Aktionen waren nicht dabei, womit Hertha tabellarisch weiter stagniert, während 96 weiter an den Futtertrögen dran bleibt.

Ostkurve uff Achse:
Trotz Vollsperrung bei der Hintour und arbeitnehmerunfreundlicher Anstoßzeit bevölkerten gut 8000 Herthaner an diesem regnerischen Freitag die Südtribüne des Niedersachsenstadions. Da viele Fans erst um den Anpfiff ihre Plätze erreichten, gab es zum Intro nicht viel zu sehen, ehe später einiges an Fahnen und sonstigen Stilmitteln einer Kurve erschienen. Und weil die Stimmung aufgrund des bis dahin günstigen Spielverlaufs gut war, gingen zusätzlich einige Fackeln bei den Gesängen an, die leider ab und zu im Kanon endeten. Zur Blocksturmthematik präsentierten Ragazzi ein Spruchband: „Zur Schlichtung in den Block? Nichts als Aggression im Kopf!“ untermalt von ein paar zündenden Fans in “ACAB”-Shirts und mit Schweinemasken auf den Köpfen, während von uns und HM eins zum erneuten Investorenvorstoß der DFL gezeigt wurde: “Nein zu Investoren in der DFL!”. Außerdem solidarisierten wir uns mithilfe der “Bullenhass”-Zaunfahne mit den von Polizeigewalt betroffenen Heimfans und die Hooligans forderten via Spruchband “Freiheit für Müller!”.

Zur zweiten Halbzeit holte HM ihre Geburtstagschoreo nach und verballerte dazu einiges an Pyrotechnik. Die Stimmung flachte hingegen zum Ende ab, also ähnelt das Fazit zum Support dem des Spiels. Abschließend noch ein paar Worte der Hauptstadtmafia zu ihrem 20.Jubiläum:

Am 25.10.2023 jährte sich zum zwanzigsten Mal der Geburtstag der Hauptstadtmafia 2003. Nach unserem Heimspiel gegen Paderborn versammelte sich die Gruppe zusammen mit alten Weggefährten, Umfeld und den engsten Freunden der Kurve, um im kleinen Rahmen auf die nun mehr 20-jährige Gruppengeschichte anzustoßen.
Der November sollte uns als Gruppe aktionstechnisch vor immense Herausforderungen stellen. Den Auftakt machte das Heimspiel gegen unsere Freunde aus Karlsruhe, wo wir bei der Organisation und Durchführung des Fantreffs und der Choreo im Stadion unterstützten.
Am darauffolgenden Samstag dann unsere 20 Jahresfeier mit 400 Freunden aus Nah und Fern. Es wurde gefeiert bis in die Morgenstunden, vielen Dank an alle Freunde für euren Besuch und die Geschenke.

Den krönenden Abschluss sollte unsere 20 Jahres-Choreo beim Spiel in Hannover bilden, welche parallel zu den anderen Aktionen mit hunderten Überstunden und Nachtschichten in den letzten Wochen vorbereitet wurde.
Vor allem der Wetterumschwung und das Verkehrschaos auf der A2 stellten die Nerven noch einmal auf eine besonders harte Probe. Da ein Großteil der Herthafans erst im Laufe der ersten Halbzeit den Block betreten konnten, wurde die Choreo 5 Minuten vor dem Anpfiff auf die zweite Halbzeit verschoben.
Unsere Choreo war ein voller Erfolg! Unser 20 Jahresbanner im Auswärtsblock strahlen zu sehen, verursachte direkt Gänsehaut und erfüllte uns mit unglaublichem Stolz. Kurze Zeit später brannte dann der Block, da die Emotionen nun überkochten und wir uns und unsere Mannschaft zum Sieg pushen wollten. Leider hat es am Ende nur für einen Punkt gereicht.
In unserem Bus, welcher gefüllt war mit alten Mitgliedern und Weggefährten der Stunde bis hin zu den jüngsten Mafiosi, fiel dann nach der erfolgreichen Party und Choreo eine große Last von all unseren Schultern. Die Rückfahrt nach Berlin wurde in altbekannter Hauptstadtmafia Manier zelebriert. Der Rest ist privat…
Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Wild Boys und allen Freunden aus Karlsruhe, Strasbourg und München bedanken. Ein besonderer Dank gilt der Gruppe Harlekins Berlin, den Hertha Hools und allen Gruppen der Ostkurve, die in den letzten 20 Jahren zusammen mit uns gefeiert, getrauert und gekämpft haben!

Hauptstadtmafia 2003 – Ultras bis zum Schluss!

Heimkurve:
Zu Beginn verglich die Nordkurve per Spruchbändern die offiziellen Gebote der Verhältnismäßigkeit von Polizeieinsätzen mit der Realität der Hamburger Polizei beim vorherigen Spiel bei St. Pauli und listete auf, wie falsch dieser Angriff war:

Gebote der Verhältnismäßigkeit – Definition Polizei HH:

      Legitimation – Beendete Rangelei im Block
      Erreichung verfolgter Zweck: 0 gerettete Personen, unzählige Verletzte
      Wahl des mildesten Mittels: willkürlich Pfefferspray & Schlagstock
      Grenze des Zumutbaren: Tote durch Schusswaffengebrauch
      Urteil: Bullen sind Kriminelle in Uniform & Feind Nr. 1!

Stimmungstechnisch fiel die Heimseite ansonsten erst im Zuge des Ausgleichs auf, als die angrenzenden Bereiche in ein, zwei Lieder mit einstimmten.