Notizen 2023/24

Gelsenkirchen – Hertha BSC 1:2

Tore:
0:1 Prevljak (41.),
0:2 Reese (51.),
1:2 Kabadayi (80.)

Zuschauer: 61.887

Zum Spiel:
Mit der Hoffnung auf drei Punkte beim taumelnden Absteiger ging es nach Gelsenkirchen, wo man gerade den ersten Trainerwechsel der laufenden Saison hinter sich hat. Beide Mannschaften starteten ohne große Aufreger in die Partie, sodass sich zunächst wenig gefährliche Torchancen ergaben. Die erste gute Gelegenheit für die alte Dame hatte Reese per Fernschuss, den Schuss konnte Nachwuchskeeper Heekeren aber entschärfen. Etwas aus dem Nichts fiel nach knapp 40 Minuten das 1:0 durch Prevljak, der nach einer krummen Flanke den Fuß genau richtig hielt. In die Pause ging es mit einer Führung, aus der Hertha mit mehr Zug zum Tor zurückkam. Reese spielte auf links erst den Verteidiger aus und tunnelte im Anschluss den unerfahrenen Schlussmann. Somit stand es 2:0 für Hertha. In unserem Kasten konnte der junge Tjark Ernst mehr überzeugen und entschärfte den ein oder anderen Abschluss, während die Mannschaft auf Konter lauerte. Hierbei wurde es jedoch verpasst, das 3:0 zu erzielen. 10 Minuten vor Abpfiff kamen die Schalker zum Anschlusstreffer. Kenny traf aus der Distanz nur den Pfosten, konnte jedoch mit starkem Einsatz eine gelb-rote Karte auf Seiten des Heimvereins provozieren, ehe Ernst wiederum zweimal sicher hielt. Am Ende konnten 3 Punkte aus Gelsenkirchen mitgenommen werden, womit Hertha BSC einige Plätze nach oben klettert und die Schalker etwas tiefer in die Krise schießt.

Herthaner Uff Achse:
Schätzungsweise 5.000 Herthaner bevölkerten den Gästeblock der lokalen Turnhalle, von denen 800 gemeinsam im Sonderzug der Ostkurve Hertha BSC anreisten. Im Stadion angekommen wurde in der Zeit vor dem Anpfiff das neue Lied “Wir ham’s geschworen Hertha BSC” aus dem Block heraus angestimmt und ein erstes Mal ernsthaft bei einem Spiel unserer alten Dame probiert. Zu Spielbeginn sollte eine kleine Choreo im Gästeblock stattfinden, mit der die Crew 2008 ihr 15-jähriges Bestehen feiern wollte. Diese Aktion wurde allerdings von den Gelsenkirchener Behörden verboten, da bei unseren letzten Gastspielen Pyrotechnik gezündet wurde und dies ihrer Ansicht nach im Schatten der Geburtstagschoreo der Crew ebenfalls passieren könnte. Insofern wurden die Pläne auf unserer Seite etwas abgewandelt. Da das erfolgreiche Schmuggeln aller Choreoelemente unwahrscheinlich war, wurde kurzerhand etwas an Pyrotechnik eingepackt. Die war ursprünglich nicht vorgesehen, aber wir wollten den Sicherheitsbehörden jetzt erst recht ein paar Fackeln unter die Nase reiben. Zum Spruchband “Polizei GE: Mehr Choreoverbote – Mehr Zündstoff am Spieltag!” erhellten 20 Bengalos den Gästeblock und zeigten unmissverständlich, was wir von Choreoverboten halten.

Der sehr ansehnlich mit Zaunfahnen geschmückte Gästeblock zeigte zunächst eine etwas launische Vorstellung, ehe man sich fing und einen ordentlichen Auftritt abliefern konnte. Mit dem Spruchband “Neue Polizeigesetze stoppen!” sowie der alten “ACAB”-Fahne bezogen wir noch Stellung zum Vorschlag der neuen Berliner Landesregierung aus CDU und SPD, das Berliner Polizeigesetz massiv zu verschärfen. Nach dem erfolgreichen Spiel wurde der Auswärtssieg mit der Mannschaft gefeiert und einige Herthaner hinterließen noch ein “BSC”-Graffiti an der Plexiglaswand vor dem Gästeblock.

Heimkurve:
Die Ultras Gelsenkirchen in der Nordkurve zeigten die Spruchbänder “Choreoverbot aufheben! Sofort!” und “30.8.23: P. Both: Es gibt kein Choreoverbot, so etwas wird es auch nie geben. – 8.10.23: Choreoverbot im Gästeblock.” und zeigte sich hiermit solidarisch mit den Herthanern im Gästeblock. Die Aussagen auf dem zweiten Spruchband waren ein Zitat des Gelsenkirchener Bullen-Chefs Peter Both, der erst vor wenigen Wochen noch erzählte, es gebe in Gelsenkirchen keine Choreoverbote. Ein weiterer Beweis dafür, dass von Bullen nichts Anderes als Lügen zu erwarten sind. Die Nordkurve sieht sich seit einiger Zeit auch mit einem Choreoverbot für die Nordkurve konfrontiert. Aus diesem Grund wurde die Leitstelle der Bullen in der Arena mit dem Spruchband “Problemfenster” markiert. Die Gelsenkirchener Behörden verbieten Choreographien offiziell aus dem Grund, dass Aktionen dieses Fenster kurzzeitig verdecken.

Die Nordkurve konnte mit einer guten Mitmachquote und etlichen Fahnen und Doppelhaltern in die Partie starten und sich zunächst auch das ein oder andere Mal Gehör verschaffen. In Anbetracht der aktuellen sportlichen Situation stellte die Nordkurve nach dem 2:0 die Unterstützung für die eigene Mannschaft ein. S04 rutscht derzeit ungehindert in Richtung Abstiegskampf. Nach dem Anschlusstreffer wurden in den letzten Minuten noch einmal ein paar Gesänge koordiniert. Aus dem Eckblock der Hugos kamen keine wahrnehmbaren Impulse, aber auch hier wurden ebenfalls 2 Spruchbänder gezeigt. Einmal positionierte man sich gegen den Schmierenjournalismus der Bild-Zeitung. Mit einem weiteren Spruchband inklusive präsentiertem Material “gratulierte” man einer Dortmunder Fangruppe zum 20-jährigen Bestehen.