Notizen 2022/23

Bor. Mönchengladbach – Hertha BSC 1:0

Tor:
1:0 Pléa (34., FE)

Zuschauer: 48.411

Zum Spiel:
An einem schönen Freitagabend durfte unsere Alte Dame ins eher unschöne Mönchengladbach reisen. Die Partie begann mit zwei Großchancen für die heimische Elf, die aber entweder am Pfosten (Pléa, 7.Minute) oder an Torhüter Christensen (Thuram, 17.Minute) endeten. Auch Hertha machte eine gute Partie und kam in der 21. und 26. Spielminute nach schnellem Umschaltspiel und Distanzschüssen zum Abschluss, jedoch war hier VfL-Torhüter Yann Sommer zur Stelle. So war es umso bitterer, als Mittelstädt mit einem schwachen Defensivverhalten für einen Handelfmeter sorgte, den Pléa zur Führung der Gladbacher verwertete.

Die Partie flachte im zweiten Durchgang etwas ab, Hertha wirkte bemüht und kam mutiger aus der Pause, aber die Riesenchancen blieben aus. Gladbach agierte ruhig und geduldig und hat das Tempo in Halbzeit zwei gedrosselt. Nach einem Eckball folgte das Highlight dieses Durchgangs, als Uremović schlecht in den Luftzweikampf ging und es den zweiten Handelfmeter des Abends für die Fohlen gab. Uremović sah zusätzlich die Gelb-Rote-Karte und die Herthaner waren bis zum Ende der Partie in Unterzahl. Hofmann hätte den Deckel draufmachen können, doch sein Strafstoß war schwach geschossen und konnte von Christensen pariert werden (70.). Danach blieben die Berliner bemüht, doch Gladbach hat ihnen kaum Chancen gelassen. Somit brachten die Hausherren das Ergebnis über die Zeit.

Herthaner uff Achse:
Rund 1.500 Herthaner plus ein paar Nachzügler an der Tageskasse machten sich im Gästeblock des Borussia-Park breit. 2 Doppeldeckerbusse und zahlreiche Autos und 9er der aktiven Fanszene kamen dabei sehr spät auf dem Gästeparkplatz an, in der nicht sehr sehenswerten Stadt hatte es einen klassischen Anreisestau gegeben. Nach schnellem Anbringen der Fahnen und Trommel wurde direkt zum Angriff geblasen und die Unterstützung der Mannschaft aufgenommen. Die Mannschaft spielte nicht so schlecht und entsprechend gut war die Leistung des Gästeblocks auf den Rängen. Gerade in der zweiten Halbzeit war der Auftritt über große Strecken sehr stark, sodass wir am Ende hochzufrieden und mit einer sehr guten, hinterlassenen Visitenkarte die Heimreise antreten konnten. Starke Leistung Herthaner, das war ein würdiger Auftritt für unseren Verein Hertha BSC! Weiter so!

Heimkurve:
Schwach wie eh und je! Überschaubare Beteiligung in der Heimkurve, dürftige Schalparaden und lediglich, wenn mal die Südtribüne mit in die Gesänge einstieg, wurde es laut. Dass man die Heimkurve erstmalig in der 35.Minute nach dem Tor hörte, spricht eigentlich Bände über deren Leistung. In Deutschland eine der schlechtesten Heimkurven. Positiv in Erinnerung bleiben dagegen zwei Spruchbänder.

Mit „Gegen das digitale Stadionerlebnis, für Nostalgie und Sammlerstück – Hardtickets erhalten!“ sprach man sich klar für den Erhalt traditioneller Eintrittskarten aus, was wir in der Vergangenheit ebenfalls schon getan haben und sehr befürworten. Mit dem zweiten Spruchband „Wenn Täter gegen Täter ermitteln, ist das Ergebnis klar! Unabhängige Kontrolle der Polizei – Jetzt!“ (die Wörter „Täter“ und „Polizei“ war dabei in blau hervorgehoben), spielte man auf die Erschießung eines 16-Jährigen durch die Dortmunder Polizei an. Der Jugendliche wurde dabei von sechs Schüssen aus einer Maschinenpistole getroffen und verstarb wenig später im Krankenhaus. Die Ermittlungen zum Tatgeschehen übernimmt dabei aus „Neutralitätsgründen“ die Polizei Recklinghausen. Nur einen Tag zuvor starb ein Mann bei einem Einsatz der Polizei Recklinghausen mit ungeklärter Todesursache, weshalb hier nun aus „Neutralitätsgründen“ die Polizei Dortmund ermittelt. Das Ergebnis kann man sich dabei wahrscheinlich jetzt schon denken.