Tore:
0:1 Hazard (29., FE),
1:1 Ibisevic (31.),
2:1 Lazaro (34.),
3:1 Ibisevic (63.),
3:2 Pléa (67.),
4:2 Duda (73.)
Zuschauer: 51.852
Zum Spiel:
Das Spiel gegen die Fohlenelf dürfte das beste Heimspiel seit langer Zeit gewesen sein, am Ende des Tages hatte man wirklich keinen Grund zum Meckern. Hertha trat von Anfang an auf wie eine Heimmannschaft und diktierte das Spielgeschehen. Lediglich der Abschluss brachte nicht sofort den gewünschten Erfolg. Beinahe hätte man die Floskel „Wer sie vorne nicht macht…“ bringen können, denn der VfL ging durch einen Foulelfmeter nach einer halben Stunde in Führung. Man ahnte schon Böses, aber die Mannschaft zeigte Kampfgeist und drehte das Spiel mit zwei Flanken und zwei Kopfballtoren durch Ibisevic und Lazaro innerhalb von fünf Spielminuten in ein 2:1. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause, aus der unsere Jungs unverändert zurückkamen und erneut durch Ibisevic zum erfolgreichen Abschluss kamen. Die Fohlen kamen noch einmal auf ein Tor heran, eine Viertelstunde vor Schluss erzielte Duda mit seinem vierten Saisontor das 4-2 Endergebnis.
Vier Spiele, drei Siege und ein Unentschieden – So gut ist in der ganzen Bundesligageschichte noch nie eine Herthamannschaft in die Saison gestartet!
Ostkurve Hertha BSC:
Vor dem Heimspiel hatte die „Ostkurve Hertha BSC“ zu einer kleinen Infoveranstaltung zu den aktuellen Protesten gegen den DFB und die DFL eingeladen. Rund 300 Herthaner fanden sich dazu gegen 12 Uhr in der Ostkurve ein und wurden über den aktuellen Stand und die weiteren Planungen informiert. Trotz der sieben Punkte aus drei Spielen startete die Ostkurve eher verhalten ins zweite Heimspiel der Saison. Es brauchte etwas Zeit ehe die Leute in der Kurve richtig in Schwung kamen. Im ersten Durchgang blieb somit noch etwas Luft nach oben, wobei nach dem 1:1 und dem 2:1 schon eine große Schippe draufgelegt werden konnte. Allerdings muss in Zukunft der Unterrang der Ostkurve beim Wechselgesang mit dem Oberrang wieder deutlich lauter werden. In den letzten Jahren hat sich da eine gewisse Trägheit eingeschlichen, dass sollte in Zukunft wieder besser werden. Langsam und laut!
In der Halbzeitpause wurde dann ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Wir brauchen keine gekaufte EM, sondern Veränderungen!“ in der Ostkurve entrollt. Kurz zuvor gab es den gleichen Spruch im Gästeblock zu sehen. Der Protest bezog sich auf die geplante EM-Werbeshow vom DFB in der Halbzeitpause, die aber anscheinend doch nicht durchgeführt wurde.
Deutlich kraftvoller wurden die Gesänge dann in der zweiten Hälfte. Einige Male konnte die Ostkurve auch die umliegenden Blöcke und große Teile des Olympiastadions mitreißen, ehe in den Schlussminuten alle Herthaner stehend das eigene Team besangen. Im Laufe des Nachmittag wurden zahlreiche Spruchbänder gezeigt, so zum Beispiel zur Rückkehr von „Nur nach Hause“, gegen Herthas Geschäftsführungsmitglied Paul Keuter, sowie mit u.a. „Ihr lasst Euch nicht vom Westen kaufen, aber stolz mit Wessis saufen?!“ zwei Spruchbänder die sich zur „nun offiziellen“ Freundschaft zwischen Ultras von Union Berlin und Mönchengladbach äußerten. Außerdem gab es von unserer Gruppe ein Unterstützungsspruchband nach Napoli, wo der kleine Antonio nach einer Krebsdiagnose momentan im Krankenhaus auf seine weitere Behandlung wartet: „Piccolo Antonio non mollare mai!“
Gästefans:
Rund 6.000 – 8.000 Borussen fanden sich im Gästeblock und den umliegenden Bereichen ein, blieben bis auf ein paar kurze Schlachtrufe aber eher unauffällig. Das Spiel läuteten die Gäste mit einer einfachen Choreo zum 20-jährigen Jubiläum des „Fanprojekt MG“ ein, welches laut Choreoaussage in Berlin gegründet wurde. Dazu gab es schwarze, weiße und grüne Fähnchen, die ein Streifenmuster bildeten.