Notizen 2018/19

Bayern München – Hertha BSC 1:0

Tor:
1:0 Martinez (62.)

Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

Zum Spiel:
Der letzte Herthasieg beim FC Bayern München liegt schon etwas zurück. Am 29. Oktober 1977 siegte die Alte Dame im Münchner Olympiastadion mit 0:2 durch Tore von Gerhard Grau und Bernd Gersdorff. Damals dümpelten die Bayern aber auch irgendwo im hinteren Mittelfeld der Bundesliga und das damalige Duell vor rund 19.000 Fans war alles andere als ein Topspiel.

Doch zurück ins Hier und Jetzt! Hertha reiste mit einer breiten Brust nach München, denn die letzten vier Bundesligaspiele gegen den FCB gingen alle nicht verloren. Die Chancen auf einen Sieg nach über 40 Jahren waren also nicht schlecht und unsere Mannschaft hielt in der ersten Halbzeit gut dagegen. Und auch offensiv wurde der ein oder andere Akzent gesetzt, eine richtig gute Möglichkeit hatte dabei Kalou. Per doppeltem Doppelpass hebelte er zusammen mit Grujic die Bayernabwehr aus, scheiterte aber kurz vor Tor an Boateng, der den Ball kurz vor der Linie noch klären konnte.

Nochmal knapper war es dann zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Der momentan gut aufgelegte Selke scheiterte allerdings auch kurz vor der Linie. Neuer war schon überwunden, doch Kimmich grätsche im letzten Moment den Ball ins Aus. Bis hier hin war Hertha mindestens ebenbürtig, doch wer vorne die wenigen Chancen nicht verwertet… In der 62. Minute war es dann passiert: Ecke Bayern, Kopfballtor Martinez! Die bis dahin gut mithaltenden Jungs in den blau-weißen Trikots hatte nun jedoch nur noch wenig Luft, Bayern übernahm Stück für Stück die Regie. Erschwerend hinzu kam kurz vor dem Ende dann noch eine völlig überzogene Rote Karte gegen Rekik. Nach einem Schubser gegen Lewandowski mimte der Pole gleich den sterbenden Schwan und provoziert somit die Rote Karte. Unnötig und eine Schande, dass diese Schauspielerei in Deutschland immer noch salonfähig ist!

Herthaner uff Achse:
Offiziell gingen im Vorverkauf nur 2.700 Karten in Berlin weg, der Rest des Kontingents wurde nicht nachgeordert. Merkwürdig dass der große Run auf die Auswärtsspiele in München mittlerweile vorbei zu sein scheint. Rund eine Drittel der Herthaner reiste per Sonderzug nach München, zum zweiten Mal wurde die Fahrt wieder von der „Ostkurve Hertha BSC“ organisiert und funktionierte reibungslos. Großes Lob an die Organisatoren, Helfer und Mitfahrer!

Eingeläutet wurde die Partie auf unserer Seite mit einigen Schwenkfahnen, sowie ein paar Kassenrollen und Pilskronen. Dafür dass das Zeug in München nicht erlaubt ist und es auch eher spontan eingepackt wurde, machten die paar Sachen optisch schon etwas her. Die Lieder gingen heute relativ locker von der Seele, erreichten aber nur ganz selten eine wirklich passable Lautstärke. Der Kern der aktiven Unterstützer beschränkte sich leider auf die mittleren Blöcke des Gästebereichs, während in den Außenblöcken sitzend das Spiel verfolgt wurde. Würden wieder mehr Leute aus der Fanszene die Fahrt nach München auf sich nehmen, dann würden wir die Arena an der Autobahn auch irgendwann mal in zum Einstürzen bringen! Umso lauter sang dafür die kleine Fraktion aus Genua, für die es das erste Auswärtsspiel bei unserer Hertha war und die erkennbar Spaß hatten. Und auch aus Strasbourg gab es Unterstützung für die Alte Dame von der Spree, doch leider konnten unsere ausländischen Freunde heute keinen historischen Sieg in München erleben. Trotzdem, vielen Dank für eure Unterstützung!

Heimkurve:
Im Vergleich zu den letzten Jahren konnten die Münchner dieses Mal nicht die Mehrheit im unteren Rang der „Südkurve München“ mitreißen. Die beiden Mittelblöcke waren zwar immer in Bewegung und es gab viele Schwenkfahnen in diesem Bereich, doch akustisch kam von der Heimkurve während des gesamten Spiels im Gästebereich nie etwas an.