Vorfälle Hertha BSC – Arminia Bielefeld

Viel ist in den vergangenen Tagen durch unsere Köpfe gegangen und auch viele Herthaner, die nicht zu unserem Kreis gehören, machen sich Gedanken über den vergangenen Spieltag. Darum möchten wir auf diesem Weg euch einiges Erlebtes deutlicher machen.

Mit dem Rückzug vom „aktiven Support“ gab es für uns nur eine Möglichkeit die Spiele von unserem Verein still zu verfolgen, ein Block außerhalb der Ostkurve. Wir konnten und wollten nicht in jener Kurve stehen, von der wir sonst zu jedem Spiel erwarten die Mannschaft anzufeuern, 90 Minuten alles zu geben. Wir konnten uns nicht dazwischen stellen und dann genau das machen, was nicht in der Fankurve sein soll, eine Ansammlung schweigender Zuschauer. Zu widersprüchlich wäre doch das Ganze, im Bezug dazu was uns von der Kurve sonst erhoffen. Darum entschloss man sich auf die Plätze zu gehen an denen wir die Wenigsten stören, in den Oberring über der Kurve. Uns war allen bewusst, dass wir keinen Besuchern die Plätze wegnehmen können und das wir beim Bayernspiel aufgrund des ausverkauften Stadions dort nicht sitzen können. Man hat seitens Hertha BSC aber auch nie ein Problem gehabt, man ermöglichte uns zum Cottbusspiel sogar den Zutritt trotz Ordner. Zwei Heimspiele standen noch auf dem Spielplan und plötzlich wurde dies zum Problem. Zum Frankfurtspiel war es uns noch möglich in einen Oberringblock das Spiel zu verfolgen, zum letzten Heimspiel sollte uns eine Information auf der Hertha Homepage und an verschiedene Info E-Mailadressen darüber aufklären, dass wir das beim letzten Spiel vor der Rückkehr nicht mehr dürfen. Es wurde vom Verein bzw. der Fanbetreuung kein persönlicher Kontakt zu einem der Aktiven, noch nicht mal zum 1. Vorsitzenden des Förderkreis Ostkurve e.V., der zuvor extra persönlich anfragte, gesucht.

Vorfälle Hertha BSC – Arminia Bielefeld

Für uns ist nicht verständlich, dass die Geschäftsführung zum letzten Spiel diesen Weg der Konfrontation einschlägt. Ein Großteil hat sich jedoch trotzdem dazu entschlossen aus einem anderen Block das Spiel zu verfolgen, leere Plätze sollte es im Stadion ja genügend geben. Man musste damit rechnen, dass die Personen dann ein Tageshausverbot erhalten, aber dass dann alle in einen Kessel stehen müssen und ihre Personalien von der Polizei aufgenommen werden, damit rechnet niemand. Vom eigenen Verein so behandelt zu werden ist kein schönes Gefühl, auch wenn die entsprechenden Leute mit einem Tageshausverbot rechnen mussten.

Vorfälle Hertha BSC – Arminia Bielefeld

Alle betroffenen Personen wurden des Stadion verwiesenen und viele weitere haben sich dann dazu entschlossen das Spiel gemeinsam mit den Ausgesperrten im „Preußischem Landhaus“ zu Ende zu verfolgen, schließlich ist jeder immer der Hoffnung Hertha siegen zu sehen. Vor der Leinwand fanden sich ca. 80- 90 Herthaner ein, welche nach dem Spiel, wie üblich, zu unserem Treffpunkt am Osttor und auch Richtung Parkplatz wollten. Jedoch sperrte die Polizei die gesamte S-Bahn Brücke mittels einer Einheit ab und teilte uns mit, das wir dort erst durch könnten, wenn der Strom an Fans vorbei sei. Aufgrund dessen entschloss man sich dann einen anderen Weg zu gehen, um eben nicht ewig Zeit an der S-Bahnbrücke verbringen zu müssen. Der Weg führt dann die Flatowallee entlang über die Heilsbergstr. in Richtung Osttor. An der Ecke Trakehner Allee / Heilsbergstr. fuhren dann mehre Einsatzwagen mit Blaulicht vor, aus denen Beamte sprangen und uns dazu aufforderte stehen zu bleiben bzw. sich auf den Boden zulegen. Ein Teil der Leute konnte der Polizei entkommen, der Großteil musste anschließend bis zu einer Stunde mit den Händen hinterm Kopf auf seine Personalienüberprüfung warten. Uns wurde vorgeworfen Bielefelder Fans angreifen zu wollen, somit wurde jede Person abgefilmt und eingehend kontrolliert. Wer während der Maßnahme die Hände runter nahm, redete oder sich anderweitig bewegte bekam zum Teil den Knüppel in die Rippen.

Vorfälle Hertha BSC – Arminia Bielefeld

Ein weiterer Einsatz der unverständlichen Art und Weise, nichts war geschehen, nichts sollte geschehen und doch scheinen wir Verbrecher zu sein, zumindest werden wir so behandelt. Des Weiteren werden wir für die Zukunft in Erwägung ziehen, in unregelmäßigen Abständen uns von einen Rechtsanwalt zu den Spielen begleiten zu lassen.

Harlekins Berlin ´98 – im Februar 2008