Notizen 2014/15

SC Freiburg – Hertha BSC 2:2

Tore:
1:0 Kempf (30. Minute),
1:1 Ronny (36.),
2:1 Klaus (79.),
2:2 Ronny (90.)

Zuschauer: 23.600

Zum Spiel:
Der Kicker schreibt, dass Ronny ideenarme Berliner rettete und hat damit Recht! Die Aufstellung versprach zunächst besseres Gelingen als gegen Mainz, aber Hertha kam nicht wirklich in die Gänge, während die Freiburger von Anfang an bissig waren und den Heimsieg wirklich erzwingen wollten. So neutralisierten sich beide Teams, ehe zwei Standardsituationen die erste Halbzeit aufwerteten.

Obwohl Neuzugang Salomon Kalou nach der Pause für den blassen Schieber kam, stagnierte die Alte Dame in der Offensive und auch Freiburg tat sich nicht wirklich im Kreieren von Torchancen hervor, profitierte aber bei der erneuten Führung von Zuordnungsfehlern in unserer Hintermannschaft. Danach wurde es etwas hektisch. Es gab zunächst vier Minuten Nachspielzeit, in denen erst Schulz wegen einer Notbremse vom Platz flog und uns im Nachhinein im Spiel hielt, wie sich herausstellen sollte. Kurz vor Ende wurde Ronny dann noch beim Schussversuch gefoult. Den fälligen Freistoß prügelte er, nach einigen Psychospielchen von Heitinga und Kraft, ins Tor und ließ uns somit doch nicht mit leeren Händen dastehen. Ob der Last-Minute-Punkt etwas für die Moral bringt, werden wir sehen.

Herthaner uff Achse:
Rund ein Drittel der schätzungsweise 1.200 Herthafans war aus Berlin und Umgebung angereist, den Rest bildeten viele Herthaner aus dem Süden, sehr viele Karlsruher Freunde und ein paar Straßbourgois. Fanutensilien waren kaum erlaubt, aber man hatte uns eine Choreographie genehmigt, die wir aus ankunftstechnischen Gründen erst zur zweiten Hälfte durchführten und welche sich interaktiv mit der Anstoßproblematik auseinandersetzte. So wurden zunächst vier Doppelhalter mit den Buchstaben „SAM“ und dem „Spiel-Ansetzungs-Monster“ präsentiert, eh nach und nach blaue Folienschals zur Grundierung und im Oberring das Spruchband „Wir möchten lösen…“ hinzukamen. Dazu gesellten sich etwas später die zusätzliche Doppelhalter, die nacheinander in Glücksrad-Manier gewendet wurden und „SAMSTAG 15:30“ ergaben und mit dem zweiten Spruchband „Für fangerechte Anstoßzeiten!“ abgerundet wurden.

Die Stimmung gestaltete sich für die Verhältnisse recht gut und fast alle im Gästeblock zogen mit, denn so viel vom dünnen Spiel sieht man in dem schlechten Gästeblock ja auch nicht. Die Torpogo zu den beiden Ronny-Knallern waren sehr heftig und speziell nach dem 1:1 hatten wir für kurze Zeit die Stimmungshoheit. Die zweite Hälfte verlief dann bis zum erneuten Rückstand wieder ganz ordentlich. Nach dem 2:1 zeigte sich der Hertha-Anhang aber bedient, wurde aber trotzdem durch das 2:2 belohnt, was auf der Heimreise aber nicht wirklich zu Jubelarien führte, denn auch wir können Glück einschätzen.

Heimkurve:
Im Vergleich zu früheren Spielen hat sich die Nordtribüne schon gemacht, so ist der Stimmungsblock angewachsen und man versuchte sich am konstanten Support, bei dem sich sogar mal das restliche Stadion mit einklinkte. Es war zwar nichts Neues von den Freiburgern zu sehen oder zu hören, aber immerhin eine Steigerung zu erkennen. In der zweiten Halbzeit präsentierten die heimischen Ultras noch ein Spruchband mit Bezug auf die zurückliegenden Proteste in Istanbul: „Den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit mit lebenslanger Haft bezahlen? Freedom for Carsi“.