Notizen 2014/15

1. FC Köln – Hertha BSC 1:2

Tore:
0:1 Beerens (28. Minute),
1:1 Ujah (58.),
1:2 Ndjeng (86.)

Zuschauer: 49.200

Zum Spiel:
Unsere Hertha, zur Zeit das auswärts schwächste Team der Bundesliga, konnte in Köln den erhofften Erfolg feiern und sich somit etwas Luft im Kampf um den Nichtabstieg verschaffen. Endlich lieferte die Mannschaft mal eine lauf- und kampfstarke Vorstellung ab und sicherte sich, zusammen mit etwas Glück, somit die so wichtigen Punkte. Die Kölner hatte im Endeffekt zwar mehr Spielanteile, Herthas neu formierte Abwehrreihe (Hegeler und Brooks in der Innenverteidigung, Ndjeng und Schulz auf der Außenbahn) machte aber einen relativ stabilen Eindruck. Besonders Brooks glänzte mit einer wirklich sehr guten Leistung in der Mitte. Leider verpasste es die Mannschaft nach der überraschenden Führung durch Beerens noch Einen drauf zu setzten und so für etwas mehr Sicherheit zu sorgen, denn nach dem Ausgleich der Hausherren durch Ujah begann Hertha schon wieder zu schwimmen. Mit dem schon angesprochenen Glück versenkte Ndjeng dann kurz vor Ende noch einen abgefälschten Freistoß im Kölner Tor. Ende gut, alles gut?!

Herthaner uff Achse:
Ein Novum gab es für die rund 1.800 Herthaner vor dem Auswärtsspiel im Rheinland. Nur fünf Tage vor dem Spiel musste der geplante Sonderzug abgesagt werden, was für viele Fangruppen und auch den Förderkreis Ostkurve eine logistische Mammutaufgabe bedeutete. Der Grund für die Absage war die zu geringe Auslastung des Zuges, der nur mit der Hälfte der möglichen Plätze besetzt gewesen wäre. Die Fehler liegen dabei allerdings ganz klar in der Planung bzw. der nicht vorhandenen Werbung für den Sonderzug. Zudem schickte Köln lediglich 900 günstige Stehplatzkarten nach Berlin. Am Ende wurden alle reisewilligen Herthaner in Bussen untergebracht.

Die Ultragruppen trafen erst spät im Stadion ein, was in Köln bedeutet, dass sich im unteren Teil wieder mal alles am einzigen Zugang zum Block staute. Irgendwann waren dann auch die Letzten im Block bzw. auf der Treppe angekommen. Der Stehplatzbereich war von Anfang an ganz gut aufgelegt, im Oberrang war die Mitmachquote leider nicht ganz so gut. Die relativ frühe und zu diesem Moment auch überraschende Führung, sorgte kurzzeitig für fliegende Menschenkörper und einige Minuten der totalen Ekstase zum bekannten Kurvenhit „Wir, wir wolln Hertha…“. Diese Lautstärke konnte allerdings nicht über die weiteren sechzig Minuten gehalten werden. Richtig emotional wurde es natürlich nochmal nach dem Führungstreffer, denn ehrlicherweise hatte wohl kaum ein Herthaner noch mit einem Sieg gerechnet. Insgesamt eine gute Leistung des Hertha-Anhangs, mit etwas Luft nach oben.

Heimkurve:
Zu Spielbeginn feierte die „Junge Horde“ (Nachwuchsgruppe „Wilde Horde“) ihr 10-jähriges Jubiläum in Form einer schlichten, aber schönen Choreographie in der Heimkurve. In der Mitte des Unterrangs gab es eine Blockfahne mit dem Logo der Gruppe, welche an den Seiten mit kleinen Stadt- und Vereinswappen abgerundet wurde. Als Untergrund des Motivs dienten rote und weiße Zettel in Ober- und Unterrang.

Im Verlaufe des Spiels zeigte die Heimkurve diverse Spruchbänder zu verschiedensten Themen. Gesanglich gab es von den Kölner einige Ausreißer nach oben und unten, über die vollen 90 Minuten betrachtet rissen sie aber keine Bäume aus. Beeindruckend war allerdings die Lautstärke nach dem 1:1 Ausgleich, welche aber nur über wenige Minuten gehalten werden konnte.