Notizen 2012/13

Hertha BSC – Jahn Regensburg 2:1 (2:0)

Tore:
1:0 Allagui (41.),
2:0 Wagner (43.),
2:1 Sembolo (57.)

Zuschauer: 29.886

Zum Spiel:
Fängt man mit dem Positiven an, so lässt sich der erste Dreier verbuchen. Schaut man jedoch etwas genauer auf diese Partie, so lassen sich nach wie vor einige Baustellen im Spiel unserer Hertha beobachten. Viele Abstimmungsprobleme in dieser neu zusammengewürfelten Mannschaft sind wohl der frühen Saisonphase geschuldet und lassen darauf hoffen, dass sich die nötige Routine noch einspielt. Für fehlenden Biss und Willen gibt es allerdings keine Saisonphase! Entweder man geht auf den Platz und will, oder man geht auf den Platz und schaut, was der Tag so bringt. Leider wirkte es auch nach den peinlichen Niederlagen in Frankfurt und Worms über weite Strecken des Spiels so, als hätte sich die Einstellung in den Köpfen der Spieler nicht geändert.

Wenigstens war an diesem Tag das Glück auf unserer Seite, so dass ein relativ plötzlicher Doppelschlag kurz vor der Pause unsere Hertha wie aus dem Nichts mit 2:0 in Front brachte. Allagui erzielte das erste Tor sehenswert selbst, ehe er das 2:0 schlitzohrig per Hinterkopf vorbereitete. Doch anstatt den Stiefel in Halbzeit zwei in Ruhe zu Ende zu spielen, kam Regensburg noch einmal heran, nachdem die blau-weiße Verteidigung ein ums andere Mal ordentlich pennte. Am Ende wurde der Sieg über die Zeit gezittert und im Endeffekt ist es egal, wie die Punkte eingesammelt wurden, denn danach fragt später keine Sau mehr.

Ostkurve Hertha BSC:
In der Aufwärmphase vor Beginn des Spiels wurde der Mannschaft ein Spruchband mit der Aufschrift „Status Quo: Ihr habt die Fahne nicht verdient!“ präsentiert. Warum, erklärt sich von selbst – es gibt bis dato wahrscheinlich keinen Herthaner, der mit dem schlechten Saisonbeginn konform gehen kann. Später wurde wiederrum per Spruchband Stellung auf die vom DFB verhängten Kollektivstrafen bezogen. Es ist und bleibt ein Rätsel, nach welchem Maß dort gemessen wird, wenn diese ohnehin sinnfreien Strafen beschlossen werden. „Willkürliche DFB-Urteile: Ausdruck eurer Inkompetenz!“, stand auf dem Spruchband und verdeutlicht einmal mehr das Meinungsbild von tausenden Fußballfans, über deren Köpfe hinweg entschieden wird.

Stimmungstechnisch präsentierte man sich heute mit Höhen und Tiefen. Zwar wurde ab und an gezeigt, welche Kraft in der Ostkurve steckt, aber häufig flachte dies auch zügig wieder ab. Objektiv betrachtet, sicherlich ein akzeptabler Auftritt. Gemessen am eigenen Anspruch jedoch, können wir insgesamt nicht rundum zufrieden sein. Wir sind gut – aber wir können mehr!

Gästefans:
Es waren welche da! Wenige, sehr wenige. Etwa 150 Regensburger fanden sich an diesen fanunfreundlichen Freitagstermin im Olympiastadion ein. Sie schwenkten ein paar Fahnen und bewegten ihre Körper. Mit Sicherheit nicht der günstigste Gästeblock für eine kleine Szene wie Regensburg. Zweite Liga, du hast uns wieder.