Notizen 2010/11

Hertha BSC – FC Augsburg 2:1 (1:0)

Tore:
1:0 Lasogga (44.), 1:1 Hain (59.), 2:1 Kobiashvili (FE, 74.)

Zuschauer: 77.116

Zum Spiel:
Am 34. Spieltag noch einmal ausverkauftes Haus. Durch eine vorübergehende Gerüst-Tribüne im Marathontor wurde sogar der eigene Zuschauer-Rekord gebrochen. Das letzte Spiel in der 2. Liga für Hertha BSC und ebenso den Gegner aus Augsburg. Dementsprechend locker gingen es beide Mannschaften an. Als „müden Sommerkick“ mochte wohl manch ein Experte besonders die Anfangsphase des Spiels bezeichnet haben. Dadurch, dass das Spielgeschehen heute nicht mehr ganz so wichtig war, konnten andere Dinge in den Vordergrund gerückt werden. Zum Beispiel das letzte Pflichtspiel von Pal Dardai im Herthatrikot der ersten Mannschaft. Hertha-Trainer Markus Babbel brachte den Ungarn von Beginn an und fast hätte Pal sogar ein Treffer machen können, jedoch flog der Ball im hohen Bogen übers Tor. In der 41. Minute wurde Patrick Ebert dann für Dardai eingewechselt und der langjährige Herthaner wurde bei einer Stadionrunde von den Massen umjubelt verabschiedet. Ein anderes Augenmerk lag auf der Anzeigetafel. Zeitgleich spielte der KSC zu Hause gegen Union und müsste gewinnen um aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu schaffen. In einer spannenden Begegnung konnten sich die Badener am Ende 3:2 durchsetzen und verbleiben somit in der Liga. An dieser Stelle noch mal herzlichen Glückwunsch nach Karlsruhe! Fußball gespielt wurde im Olympiastadion dann doch noch. Pierre-Michel Lasogga (der unserer Hertha wohl noch länger erhalten bleibt!) krönte seine hervorragende Saison mit dem 13. Saisontreffer. Der FCA traf nach der Pause zwischenzeitlich zum 1:1 durch Stefan Hain. Den Endstand markierte allerdings Levan Kobiashvili durch einen verwandelten Foulelfmeter, eine Viertelstunde vor dem Ende. 2. Liga-Meister waren wir ja bereits. Doch durch den Sieg war die Übergabe der neuen Trophäe (genannt „Felge“) dann noch schöner. Herzlichen Dank an Markus Babbel und die Mannschaft für die souveräne Leistung in dieser Saison, die uns direkt wieder in die 1. Liga gebracht hat!

Ostkurve Hertha BSC:
Im Vorfeld des Spiels hatten wir natürlich eine kleine Aktion für Pal Dardai erarbeitet. Sehr enttäuscht mussten wir direkt vor dem Spiel feststellen, dass trotz vorheriger Absprache der Hauptsponsor auch Werbefähnchen (die heute im ganzen Stadion verteilt wurden) für die Ostkurve verteilte. Dies ist ein klares konkurrieren mit unserer Choreo. Da es sich um Dardais letztes Spiel handelte zogen wir die Aktion durch, bei jedem anderen Inhalt hätten wir wohl aber auf eine Choreo unter solchen Verhältnissen verzichtet. Leider klappte unser Bild bei der Verabschiedung von Pal Dardai nicht ganz, da die Seilkonstruktion mit deren Hilfe die Blockfahne am Dach hochgezogen wurde, riss. So zogen wir die Fahne nur über den Köpfen hoch. Der Inhalt war dennoch zu vernehmen: „Von Championsleague bis Liga Zwei – Ein Herthaner war immer dabei! 14 Jahre Hertha BSC – Danke Pal Dardai!“ Auf der Fahne waren im Filmstreifen-Stil 3 Bilder aus verschiedenen Epochen von Dardais Karriere bei Hertha zu sehen. Parallel gab es zum Anpfiff einmal wieder jede Menge Papierschnipsel, Pilskronen und Klopapierrollen aus der Kurve und dem Oberring. Als kleine moralische Unterstützung präsentierten wir zusammen mit seinem Fanclub „Blue Dolphins“ ein Spruchband für einen schwer erkrankten Herthaner: (Blue Dolphins:) „Halte durch Kressi! Wir denken an Dich“ (Wir:) „Weiter helfen – Leben retten“. Ein weiteres Spruchband unsererseits bezog sich auf die gehäuften Fälle von übertriebener Polizeigewalt in den letzten Wochen: „Eskalation statt Deeskalation! Sinnhaftigkeit von Polizeieinsätzen hinterfragen!“. Für die Kampagne „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ gab es ein Spruchband, dass zu diesem Spieltag von allen Teilnehmern der Kampagne präsentiert wurde: „Die Saison ist vorbei – der Kampf geht weiter!“ Die Hauptstadtmafia dankte der Mannschaft mit ihrem Spruchband: „Die Mission ist erfüllt, das Ziel ist erreicht – Die Alte Dame zurück in Liga eins!“ Ein kurzes Wort zur Stimmung in der Kurve heute. Die Ernsthaftigkeit war vielleicht nicht für 90 Minuten da. Insgesamt aber war es wieder mal eine sehr gute Leistung von der Ostkurve und dem Oberring, was die Lautstärke und Mitmachquote der Gesänge anging. Etwas zu kämpfen hatten wir mit der Beschallungsanlage, die teilweise den Geist aufgab. Beim Feiern mit der Mannschaft ging alles etwas drunter und drüber, weswegen die Abfolge und Liedauswahl von uns wohl nicht ganz optimal war.

Gästefans:
Der Gästebereich war komplett voll mit Donau-Schwaben die scheinbar ebenfalls gutgelaunt ihren Aufstieg feierten. Sehr viel kam von den Gesängen in der Ostkurve allerdings nicht an. Etwas enttäuschend war ebenfalls die geringe Anzahl an Zaunfahnen – gemessen an der Masse der Schlachtenbummler. Hervorzuheben sind die Spruchbänder der Augsburger Ultras: „Die Saison ist zu Ende – kommt im Sommer die Wende?“ „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ und zum Thema Eintrittspreise: „Kein Zwanni für´n Steher – 17 € sind auch zu viel!“ In dieser Sache stehen wir voll und ganz hinter der Empörung der Gästefans. 17€ für ein Zweitligaspiel sind ein blanke Zumutung. Fußball muss bezahlbar sein!