Notizen 2009/10

Preußen Münster – Hertha BSC 1:3 (n.V.)

Tore:
0:1 Raffael (23.)
1:1 Lorenz (53.)
1:2 Domovchiyski (118.)
1:3 Raffael (120.)

Zuschauer: 18.200 (ausverkauft)

Zum Spiel:

Die Blau-Weiße Hertha war heute für den SC Preußen Münster die Gelegenheit in diesem Jahr Großes zu erreichen. So kämpften und rannten die Schwarz-Weiß-Grünen von Anfang an. Die Berliner waren damit gleich zu Beginn zur Verteidigungsarbeit gezwungen. Nach nicht Nennenswerten Gelegenheiten traf überraschend Raffael in der 23.Minute zum 0:1. Eher ein Torwartfehler als ein satter Torschuss führte zum Erfolg. In der Folge war Hertha etwas besser im Spiel, doch blieben die Münsteraner stets gefährlich.

Kurz vor der Halbzeit hätte schon fast die 2.Runde gefeiert werden können, doch der zweite Treffer von Raffael zählte nicht. Angeblich war es Abseits. Als in der 50. Minute wieder ein Tor für Hertha, diesmal von Wichniarek, wegen Abseits nicht gegeben wurde, konnten berechtigte Sorgen aufkommen, ob das eine Tor aus der ersten Halbzeit am Ende reichen sollte. Und tatsächlich, nur drei Minuten später konnte der SCP durch die Mithilfe von Ebert in Führung gehen. Von nun an war alles offen. Hertha erspielte sich durchaus gute Torchancen. Erst ganz kurz vor dem von allen befürchteten Elfmeterschießen gelang Domovchiyski die Führung. In der Schlussminute beendete Raffael die hitzige Pokalpartie schließlich mit dem 3:1 für Hertha.

Herthaner on Tour:
Schätzungsweise 1.400 Herthaner waren zum ersten Pflichtspiel noch vor der Bundesliga-Saison ins Münsterland gereist. Darunter waren 3 Busse der aktiven Fanszene. Wir waren extra etwas eher abgereist um noch was von der Stadt Münster zu sehen. In einer Kneipe wollten wir den Sommertag genießen und uns schon einmal auf das Pokalspiel einstimmen. Leider machte uns die Polizei einen Strich durch die Rechnung. Die Busse wurden direkt zum Stadion gedrängt, obwohl noch über vier Stunden bis zum Anpfiff waren. Die Polizei sicherte die Eingänge am Stadion ab und hinderte uns den Ort zu verlassen. Die Aktion soll zur Gefahrenabwehr gedient haben, da in der Stadt angeblich Preußen Münster Fans unterwegs waren und außerdem die Szenekundigen Beamten aus Berlin einen Hinweis auf Busse mit „Problemfans“ gegeben hatten. Weder gibt es bekannte feindliche Verhältnisse zu den SCP-Fans, noch ist es nicht unmöglich auch in einer Kneipe die Gästefans nicht aus den Augen zu lassen. So etwas war zum Beispiel sogar in Köln kein Problem.

Mit schlechter Laune versuchten wir trotzdem unsere Hertha zum wichtigen Sieg in der ersten Pokalrunde zu schreien. Mit vielen Schwenkfahnen im Gepäck sah das ganze schon ziemlich gut aus. Die Lautstärke der Gesänge und die Beteiligung des Blockes waren phasenweise auch ganz ok. Da muss jetzt natürlich in den nächsten Wochen noch mehr kommen!

Heimkurve:
In Münster gab es in der jüngeren Vergangenheit Zwistigkeiten in der Ultraszene. So löste sich die Gruppe „Brigade Monasteria“ auf und ein nicht geringer Teil des bekannten Zusammenschlusses „Curva Monasteria“ sonderte sich ab um die neue Ultra-Gruppe „Deviants“ zu gründen. Dieses Nebeneinander der aktiven Fans machte sich bei unserem Gastspiel heute auch bemerkbar. So gab es unabhängige Choreografien zum Spielbeginn an den jeweiligen Standorten der „Deviants“ und der „Curva Monasteria“. Eine dritte Gruppe fiel durch Fahnenschwenken auf der kleinen Gegentribüne auf.

Akustisch kam insgesamt wenig an. Wenn überhaupt, dann von der „Curva Monasteria“. In diesem Bereich war auch immer Bewegung zu sehen. Die „Deviants“ schwenkten hauptsächlich nur Fahnen, so sehr dass um sie ein leeres Feld entstand, weil scheinbar einige Fans nichts vom Spiel sehen konnten. Richtig laut wurde es im ganzen Stadion nur in den Jubelmomenten und in der hitzigen Schlussphase des Pokal-Krimis. Als Fazit muss man sagen, dass die Teilungen dem Gesamtauftritt der Fanszene scheinbar, soweit das nach einem Spiel beurteilt werden kann, nicht wirklich zu Gute kommen.