Notizen 2009/10

Sporting Lissabon – Hertha BSC 1:0 (1:0)

Tor:
1:0 Silva (18. Minute)

Zuschauer: 16.197

Zum Spiel:
Nach der Entlassung von Lucien Favre hofften wohl alle Herthaner auf eine Reaktion der Mannschaft, welche im Großen und Ganzen aber leider ausblieb. Nervös und verunsichert präsentierte sich das Hertha-Team beim Favoriten aus Portugal, welcher selbst auch kaum Akzente in einem schwachen Europapokal-Spiel setzen konnte. Das 1:0 für die Hausherren erzielte Adrien Silva durch einen abgefälschten Distanzschuss bereits in der 18. Spielminute.

Danach kam Hertha nie wirklich ins Rollen, ehe man kurz vor dem Abpfiff nochmal einige gute Chancen nicht nutzte. Insgesamt eine leichte Steigerung im Vergleich zu den letzten beiden Bundesliga-Spielen, doch mit etwas mehr Kampf, Konzentration und Können hätte man Sporting heute besiegen müssen. Somit hat man auch weiterhin nur einen Punkt auf dem Konto und belegt den letzten Platz in der Gruppe.

Herthaner on Tour:
Stell dir vor: Hertha spielt im Europapokal und keiner will es sehen! Nach den enttäuschenden Zuschauzahlen bei den Heimspielen zeigt auch auswärts der Trend deutlich nach unten. Lediglich 150 Herthaner bevölkerten der Gästeblock im „Estadio Jose Alvalade“, welches zur Europameisterschaft 2004 neu errichtet wurde.

Rund 40 Herthaner nutzten den offiziellen Hertha-Flieger, der Rest machte sich über Frankfurt, Porto, Mailand oder auch Madrid auf den Weg ins schöne Lissabon. Die aktive Szene traf sich nachmittags in der Altstadt um dann geschlossen zum Stadion aufzubrechen. Unterstützung für unsere Hertha gab es von Anfang an, es wurde zwar immer wieder eine kurze Pause eingelegt, doch auch in den letzte Minuten kamen noch Schlachtrufe aus dem Gästeblock. Leider beteiligte sich nur die Hälfte des eh schon stark dezimierten Anhangs an der Anfeuerung, so dass man sich kaum gegen die Heimkurve(n) durchsetzen konnte.

Enttäuscht vom teilweise lustlosen Auftritt bei einem Europapokal-Spiel geigten einige Mitgereiste den Spielern nach dem Abpfiff ihre Meinung aus der Ferne, was den Großteil der Mannschaft dazu bewegt sofort den Weg in die Kabine zu suchen.

Heimkurve:
Leere Stadien bei internationalen Spielen kennen wir ja bereits aus Berlin. Insofern war die Situation für die angereisten Herthaner in Lissabon also nicht neu. Dass sich die drei großen Fan- bzw. Ultragruppen (Directivo Ultras XXI, Torcida Verde, Juventude Leonina Sporting) jedoch in drei verschieden Bereiche stellen und tgrößtenteils unabhängig voneinander ihre Lieder anstimmen ist ziemlich ungewohnt.

Während die beiden größeren Gruppen um Directivo Ultras und Juve Leo (mit jeweils ca. 300 Leuten vertreten) auf den beiden Hintertortribünen standen, fand sich Torcida Verde (ca. 150 Leute) auf der Gegentribüne ein. Neben einem Wechselgesang und dem Vereinslied wurde sich fast ausschließlich auf den eigenen Bereich konzentriert. Das bedeutet, dass so gut wie nie zusammen gesungen wurde und somit auch nur ganz selten mal ein lauter Gesang oder Schlachtruf im Stadion zu vernehmen war. Positiv anmerken muss man das Standing der Gruppen beim eigenen Verein. Somit verfügt jede der drei Gruppen über eigene Räumlichkeiten im Stadion, welche selbst verwaltet werden. Außerdem begrüßte der Stadionsprecher in seiner Einleitung zum Spiel die drei Ultragruppen und bedankte sich für ihre Unterstützung.