Notizen 2008/09
Hertha BSC – Energie Cottbus

Hertha BSC – Energie Cottbus 0:1 (0:1)

Tore:
B. Jelic (13.)

Zuschauer: 42.297

Zum Spiel:
Nachdem die ersten 10 Minuten mit ordentlichem Offensivfußball seitens der Blau-Weißen eingeleitet wurden, war man eigentlich frohen Mutes, dass gegen die bislang sieglose Mannschaft aus Cottbus ein Sieg herausspringen würde. Doch der erste konsequent ausgeführte Angriff der Lausitzer in der 13. Minute brachte das letztendlich spielentscheidende Tor zum 0:1. Was folgte war abzusehen: Cottbus mauerte sich hinten ein und die Herthaner rannten ideen- und planlos aufs gegnerische Tor. Dabei waren sie weder spielerisch noch kämpferisch in der Lage für gefährliche Offensivaktionen zu sorgen und so stand am Ende eine hochgradig, peinliche Heimniederlage sowie der erste Auswärtssieg der Sorben zu buche. Schämt euch!

Ostkurve:
Nach starkem Beginn führte das frühe Gegentor bei einem Teil der Ostkurvengänger zur sofortigen Einstellung der Supportbemühungen. Der aktive Kern der Ostkurve wollte sich mit der Niederlage jedoch nicht zufrieden geben und unterstütze die Mannschaft lautstark und durchgängig.

Einen kleinen Kommentar in Richtung beendeter Freundschaft zwischen Stuttgart und Cottbus konnten wir uns nicht verkneifen: „ALTE LIEBE ROSTET NICHT? – STUTTGART SPUCKT EUCH INS GESICHT“ und „FREUNDE FÜRS LEBEN? SOLL ES AUCH IN CHEMNITZ GEBEN“, in Bezug auf eine mittlerweile wohl eingemottete Zaunfahne der Gruppen CC’97 und IC’99 sowie die neuerlichen Kontakte einiger Cottbusser Ultras zu den politisch sicher näher stehenden Jungs aus Chemnitz.

Viel wichtiger als dieser kleine Nebenkriegsschauplatz war uns allerdings ein Kommentar zur Stadiondebatte, die durch neuerliche Äußerungen von den Herren Hoeness und Schiphorst um den Standort Olympiastadion entfacht wurde: „Nur 13.050 Herthaner“, „Fehlende Identität“, „falsches Preissystem“, „oft erfolgloser Fußball“, „unangebrachte Eventhascherei“, „verfehlte Imagekampagnen“, „…UND SCHULD IST DAS STADION???“, sollte einen Denkanstoß darstellen und einige mögliche Ursache für den geringen Zuschauerzuspruch aufzeigen, die durch den Umzug in ein reines Fußballstadion sicherlich nicht verschwinden würden.

Gäste:
Etwa 3.000 Sorben – und damit doch deutlich weniger als in den vergangenen Jahren – bestätigten den schlechten Eindruck der Cottbuser Fanszene. Organisierter Support scheint in der Lausitz immer noch ein Fremdwort zu sein. Und so waren die sporadischen Gesänge der Gäste nur allzu selten auf der anderen Seite des Stadions zu vernehmen, trotz des ersten Saisonsieg. Stattdessen erinnerte man uns mit einem mittlerweile ausgelutschten Spruch an ein zugegebenermaßen gelungenes Spruchband von vor zwei Jahren, welches über über der Ostkurve präsentiert wurde.