Notizen 2008/09
Hamburger SV – Hertha BSC

Hamburger SV – Hertha BSC 1:1 (1:0)

Tore:
1:0 Jansen (8.)
1:1 Kacar (66.)

Zuschauer: 57.000

Zum Spiel:
Nachdem sich unsere Hertha in der vorigen Woche gegen Hoffenheim durchsetzten konnte und zeitgleich die Konkurrenz aus Wolfsburg, München und Hamburg punkte ließ, steckte Hertha plötzlich wieder mittendrin im Kampf um die Championsleague-Plätze und sogar die Meisterschaft wäre mit einem Sieg gegen Hamburg in die Nähe des Möglichen gerückt.
Um weiter phantasieren zu können, war allerdings erstmal ein Sieg gegen den HSV nötig, sicherlich alles andere als einfach und doch hoffte man, dass die Hamburger gedanklich schon beim entscheidenden Uefa-Cup Spiel gegen Werder Bremen waren.
Doch bereits in der 8. Spielminute musste diese Hoffnung als unbegründet abgetan werden, da Ivica Olic auf der rechten Seite van Bergen verarschte und in der Mitte Jansen vor Simunic an die Flanke kam – 1:0 Hamburg.
In den Folgenden gut 80 Minuten entwickelte sich ein flottes Spiel, bei dem beide Mannschaften zu ihren Chancen kamen, die allerdings nur noch einmal zu einem Tor führten – und das fiel auf der richtigen Seite: Jaroslav Drobny mit einem weiten Abschlag auf Pantelic, der legt den Ball mit vollem Körpereinsatz zurück auf Kacar und der hämmert den Ball aus gut 20 Metern mit einem solchen Gewaltschuss ins Tor, dass olle Rost nur noch hinterherschauen kann.
Dank eines Superreflexes von Drobny kurz vor Schluss bleibt es auch beim 1:1 – ein Punkt mit dem Hertha besser leben kann als der HSV.

Herthaner on Tour:
Im Gästesektor sammelten sich an einem Sonntag circa 3.500 Herthaner verteilt auf Ober- und Unterring.
Hoffte man zu Beginn auf einen ähnlich guten Auftritt wie gegen Hannover, so machte sich ziemlich schnell Ernüchterung breit.
Der Oberring, der in Hannover noch als Unterring beständig in die Gesänge des Stehblockes einstimmte, verbrachte die 90 Minuten bis auf einige wenige Ausnahmen schweigend und sitzend.
Doch auch der eigentliche Gästeblock konnte nicht die Lautstärke entwickeln, die die Mannschaft sich verdient gehabt hätte und die vor allem auch möglich gewesen wäre.
Insgesamt sicherlich einer unserer schlechtesten Auftritte in fremden Stadien diese Saison.

Um euch zu zeigen wie subjektiv diese Einschätzungen in der Regel doch sind, haben wir hier ein kleines Zitat der Chosen Few Hamburg auf ihrer Homepage gefunden, die den Auftritt des Gästeblockes völlig anders bewerten:
„Der Gästeanhang aus Berlin hatte heute wohl einen seiner besten Tage seit langem in Hamburg, ab und an kam sogar mal auf der Nord ein Gesang an. Das hat man von den Hauptstädtern schon schlechter gesehen.“ (Quelle: cfhh.net)

Heimkurve:
Phasenweise war die Stimmung im Volkspark wirklich annehmbar. Beflügelt von der frühen Führung wurden vor allem in der ersten Halbzeit einige Gesänge von einem Großteil der Besucher auf der Nordtribüne getragen und dann und wann schalteten sich auch andere Teile des Stadions ein. Allerdings konnte dieses Niveau nicht lange gehalten werden und so wurden die Pausen zwischen den Gesängen länger und die Zahl der Mitsingenden weniger.
In Halbzeit zwei setzte sich dieser Abschwung dann fort, so dass von einem durchschnittlichen Auftritt gesprochen werden kann.
Es bleibt interessant zu beobachten, wie sich die zwei verschiedenen Stimmungskerne weiterentwickeln. Während der Eckblock im 3. Rang des Stadions oft die Initiative ergreift und Impulse an die restlichen Tribünen weitergibt, haben die aktiven im eigentlichen Stehplatzblock ihre Mühe mit der Koordination. Sicher keine einfache Aufgabe.
Eine Belebung der Nordtribüne ist durch den Umzug von Chosen Few und Umfeld sicherlich eingetreten, fraglich nur ob man dies nicht mit einem längeren Atem auch im zentralen Stehplatzblock erreichen könnte.