Notizen 2008/09
1. FC Köln – Hertha BSC

1.FC Köln – Hertha BSC 1:2 (0:1)

Tore:
0:1 Cicero (42.)
0:2 Ebert (53.)
1:2 Chihi (90.)

Zuschauer: 48.000

Zum Spiel:
Im Kampf um Championsleagueplätze und den Titel musste unsere Hertha heute in Köln antreten.
Ein Sieg war Pflicht und ein Ausrutscher der beiden Besserplatzierten der fromme Wunsch eines jeden Herthaners im Gästeblock.
Der Pflichtaufgabe nahmen sich die Herthaner auf dem Rasen in beeindruckender Manier an.
Von der ersten Minute an war den Spielern anzumerken, dass sie heute zu allem entschlossen waren. Konzentriert und energisch gingen sie zu Werke und konnten gegen Ende der ersten Halbzeit den ersehnten Befreiungsschlag landen: Marko Pantelic setzte sich gekonnt an der Außenlinie durch, so dass Cicero im Strafraum den Ball einschieben konnte.
In Halbzeit zwei konnte durch Ebert relativ zeitig der Vorsprung ausgebaut werden. Folglich ließ die Alte Dame die Zügel etwas Schleifen und hatte zunächst Glück, dass Schiedsrichter Kircher ein klares Handspiel von Simunic im Strafraum nicht ahndete, holte sich in der Schlussminute allerdings doch noch den Anschlusstreffer. Zum Glück zu spät um die drei Punkte nochmal ernsthaft gefährden zu können.

Herthaner on Tour:

Bei dem sportlichen Höhenflug den wir gerade erleben, würde es doch sehr wundern, wenn nun der Auftritt des Berliner Anhangs Anlass zum Nörgeln geben würde.
Mit Kritik können wir uns an dieser Stelle auch zurückhalten, denn beflügelt von der Leistung auf dem Rasen war natürlich auch der Gästeblock am Toben. Von Anfang an merkte man vielen Herthanern die Entschlossenheit an, mit der heute die Mannschaft heute unterstützt werden sollte.
Nach der Führung durch Cicero löste sich bei vielen die aufgestaute Anspannung und es konnte ausgelassen im Gästeblock gefeiert werden, wobei die Stimmhoheit gegenüber der heimischen Südtribüne fortan nicht mehr aus den Händen gegeben wurde.
Genießen wir diese Augenblicke solange es sie noch gibt – aber lassen wir uns nicht blenden, unter normalen Vorzeichen wären sicher keine 500 Berliner im Gästeblock gewesen. Aber was läuft in dieser Saison schon normal?

Heimkurve:
Die Kölner Südtribüne verzichtete während des Spiels nahezu komplett auf Fahnen und Doppelhalter. Dafür hing während der gesamten Spielzeit ein Spruchband vor der Kurve, das sich mit der Problematik der fanunfreundlichen Anstoßzeiten beschäftigt („DFL & Co: Eure Kassen immer voller – unser Urlaub immer weniger – gegen fanunfreundliche Spielansetzungen!“)
Akkustisch war es ein schlechter Auftritt der Kölner, denen es nur allzu selten gelang, eine ordentliche Anzahl an Leuten in die Gesänge miteinzubeziehen und für eine angemessene Lautstärke zu sorgen. Erst als sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit einige Chancen erspielte, zeigte die Kurve welches Potential in ihr steckt.
In der zweiten Halbzeit richtete sich die Wilde Horde mittels Spruchband an die Vereinsführung, die nach Pöbeleien des Gästeanhangs in und gegen Hoffenheim, sich von dieser pöbelnden „Minderheit“ im Gästeblock distanzierte: „Wir distanzieren uns von eurer Distanzierung! Gez. 80% des Stehblocks am 09.05.“