Tore: keine
Zuschauer: 17.810
Zum Spiel:
Wie schon in den letzten beiden Spielen ließ unsere Elf keine Gegentore zu und stand zumindest vor dem eigenen Tor so weit gut dar. Der Blick auf das Ergebnis lässt erkennen, dass auch offensiv in diesem Spiel nicht viel mehr zu holen war. So begann unsere Mannschaft das Spiel mit quasi null Prozent Ballbesitz, konnte aber mit zwei guten Kontern glänzen. Den Ball beförderte Krattenmacher aber leider beide Male neben das Tor bzw. an den Pfosten. Dies sollte nicht der letzte Aluminium-Treffer bleiben. In der 23. Minute trifft Darmstadt nach einer Ecke glücklicherweise ebenfalls nur die Außenstange. Ähnlich spannend bleibt es bis kurz vor der Pause, wo sich die Chancen auf beiden Seiten anhäuften. Nach Flanke von Krattenmacher köpft Thorsteinsson den Ball wieder einmal nur an die Latte. Darmstadt kommt nach Flanke auf den zweiten Pfosten nochmal in der 44. Minute zum Abschluss, wo Lidberg den Ball nicht richtig trifft und somit keine Gefahr mehr für unser Tor ausgeht.
Das erste Highlight der 2. Halbzeit war dann wohl erst das Abseitstor von Krattenmacher, welches den Block leider nur kurzzeitig in Ekstase versetzte. Nach der Aberkennung dieses Tores drückte Darmstadt zum Schluss kräftig in Richtung unseres Tores. Doch das Glück und die Reflexe von Ernst waren hier auf Berliner Seite. Besagtes Glück verließ uns dann kurz vor Schluss, in der sage und schreibe 8. Minute der Nachspielzeit. Reese kann sich den Ball auf Höhe der Mittellinie schnappen und läuft frei aufs Tor zu, vergibt dann jedoch und schießt knapp am linken Pfosten vorbei.
Herthaner Uff Achse:
Der Gästeblock war auch diesmal ausverkauft und so waren gut 2.000 Herthaner vor Ort in Hessen zu Gast. Bereits vor dem Spiel wurde ein neues Lied probiert, welches auf Anhieb gut funktionierte und im weiteren Verlauf der Partie vollends seine Wirkung entfalten konnte. Die Ostkurve startete sodann lautstark in die Partie und konnte mit der allseits bekannten Hüpfeinlage zu Beginn des Spiels ein erstes Ausrufezeichen setzen. Da unsere Mannschaft erneut in den Ausweichtrikots spielte, griffen wir die Thematik dieser absurden Trikotfarbe abermals auf und zeigten das Spruchband: “Wer hat uns auf die Trikots gepisst?”, sowie unsere geforderte Alternative: “Wir haben die Farben Berlins vermisst!” (HB‘98). Danach wurde noch einmal das neue Lied ausgiebig einstudiert, damit es sich in vielen Köpfen verfestigt und auch beim nächsten Heimspiel zum Besten gegeben werden kann.
Kurz vor der Halbzeit wurden dann die Verantwortlichen des SV Darmstadt per Spruchband noch darauf hingewiesen, wie unser Verein richtig heißt: “Ticketabteilung SVD: Hertha BSC heißt unser Verein!” (HB‘98). Auf den Tageskarten für das Spiel wurde nämlich abermals der Zusatz “Berlin” aufgenommen, was schlichtweg falsch ist. Auch in der zweiten Halbzeit wurde durchgehend eine gute und akzeptable Lautstärke erreicht, sodass man insoweit von einem guten Auftritt sprechen kann. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit wurde dann erneut auf die Initiative “Verbandsstrafen abschaffen! – Strafen zünden nicht!” aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit der Südtribüne Darmstadt wurden hierzu die folgenden gleichlautenden Spruchbänder gezeigt: “Von Nordost bis Südwest – Erfolglose Konzepte endgültig beenden!”, zum Abschluss wurde insoweit noch ein großes “Verbandsstrafen abschaffen!”-Spruchband gezeigt. Währenddessen bzw. als Ergänzung dazu gab es noch einen Scheiß DFB Wechselgesang mit der Heimseite.
Die Casual Kutten zeigten sodann noch das folgende Spruchband: “¡Justicia para la Hinchada Azul! Policia nefasta!”, was sinngemäß in etwa “Freiheit/Gerechtigkeit für die Blauen! Beschämende Polizei!” bedeutet und solidarisierten sich mit den chilenischen Fans. Im Rahmen der Copa Sudamericana Partie zwischen Independiente und Universidad de Chile (die Blauen) kam es nämlich zunächst zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern auf der Tribüne und im weiteren Verlauf zu Polizeigewalt. Die Gästefans aus Chile wurden im Rahmen der Auseinandersetzungen in der Halbzeit aufgefordert, das Stadion zu verlassen. Die Heimfans stürmten sodann die Tribüne des Gästeblocks und trieben die Blauen direkt in die Arme der Polizei die vor sämtlichen Fans keinen Halt machte und auf alles einschlug, was aus dem Gästeblock kam. Hierbei kam es ebenfalls zu zahlreichen wahllosen Festnahmen der Blauen. Die Fans von Independiente wurden nach dem Ende der Auseinandersetzungen in aller Ruhe von der Polizei in ihren eigenen Block geleitet und hatten insoweit keine Festnahmen zu beklagen, was dem Ganzen einen ziemlich faden Beigeschmack hinterlässt. Nach dem Spiel wurde die Mannschaft mit dem aus Gelsenkirchen bekannten “Gemeinsam gegen Gelb“-Spruchband in Empfang genommen. Die große Party blieb aufgrund des verpassten Sieges jedoch abermals aus.
Heimkurve:
Die Darmstädter rund um Underdogs, Usual Suspects und Ultra de Lis lieferten optisch einen ganz akzeptablen Auftritt ab, akustisch konnte jedoch wenig bis gar nichts vernommen werden. Besonders aufgefallen ist nur, dass sämtliche Gruppenfahnen nicht hingen und einzig eine neue “Südtribüne Darmstadt”-Zaunfahne an vorderster Front hing. Ansonsten geht die Tribüne nach wie vor zwischen den beiden großen Tribüne an den Seitenlinie etwas unter und wirkt dadurch ein Stück verloren. Unterstützung erhielten die Darmstädter von ihren Freunden vom Urban Squad aus Bern.






