Hannover 96 – Hertha BSC 0:0

Tore: Keine

Zuschauer: 49.000

Zum Spiel:
Beim letzten Auftritt der Hinrunde und des Jahres gastierte Hertha BSC im Niedersachsenstadion in Hannover. Beide Mannschaften hatten im Dezember nicht geglänzt, dementsprechend lag die Aufmerksamkeit auf der Defensive, so dass auf dem tiefen Rasen kein gutes Spiel entstand. Der Schiedsrichter war von der kleinlichen Sorte und torpedierte weitere Ambitionen auf Spielkultur mit vielen gelben Karten. Eine führte zum Platzverweis eines 96ers, den Vorteil der Überzahl konnte Hertha aber nicht ausnutzen, ehe eine komische gelb-rote Karte für Marton Dardai diese wieder ausglich und das Spiel torlos endete.

Ostkurve uff Achse:
Mehr als 10.000 Herthaner reisten mit allen Fortbewegungsmöglichkeiten an und belagerten die Südtribüne in Hannover. Um den großen Herthahaufen optisch noch besser hervorzuheben, gab es eine Aktion mit blauen und weißen Ponchos, die in der ersten Halbzeit großflächig unsere Herthafahne in geschwungener Form darstellte. Ein, zwei Schönheitsfehler aufgrund später Anreise und zu vielen Leuten im Block schlichen sich ein, ansonsten war es ein gelungener Abschluss der vielen Auswärtsaktionen in der Hinrunde.

Neben den bekannten optischen Unterstützungsmitteln hatte der Gästeanhang einige Spruchbänder in Petto. So gab es zur Schweigeminute für den Anschlag in Magdeburg am Freitag von allen Gruppen „Ihr seid niemals alleine – stark bleiben Magdeburg!“ zu lesen. Außerdem gab es ein weiteres Spruchband zur Unterstützung von Karsten von HM („Kämpfen Karsten, wir sind bei dir“), dazu hatten 1892 & Hauptstadtmafia noch Überzieher mit „Kämpfen Karsten“. Da Hannover alle Tickets nur digital zur Verfügung stellt, erschien in der zwanzigsten Minute gemeinsam mit den Hannoveranern („Scheiss Print@Home“) ein „Traditionelle Eintrittskarten erhalten!“(HB´98). Die Stimmung in der ersten Halbzeit war teilweise in Ordnung, wurde in der zweiten Halbzeit jedoch viel besser, speziell die Zeit um den Platzverweis war wohl besonders laut, wie die Heimseite später bestätigte und vom besten Gästeauftritt bisher in dieser Spielzeit sprach.

Zur zweiten Halbzeit erschienen noch weitere Spruchbänder auf der Gastseite, u. a. für die französischen Ultragruppen, über deren Köpfen mal wieder zahlreiche Gruppenverbote schweben („Courage les Ultras en France!“, dt. „Kämpfen Ultras in Frankreich“ 1892) und eins für Rettungskräfte („Ob es regnet oder schneit, jeder hat für Hertha Zeit… außer Rettungs- und Pflegekräfte, danke für euren Einsatz!“ HM03) in der 75. Minute. Da die Fanszene von Hannover wenige Tage vor der Partie mit einem tödlichen Unfall eines jungen 96ers zu kämpfen hatte, gab es von allen Gruppen das Spruchband „Ruhe in Frieden Gerald!“. Nach Spielende wünschte HM getreu dem bundesweiten Trend allen Herthaner ein frohes Fest, ehe die Mannschaft in Person von Toni Leistner noch per Megafon ein paar Danksagungen an den Anhang und kämpferische Worte für die Rückrunde aussprach. Zu Gast war heute ein Mitglied der Ultra Boys 90 aus Strasbourg.

Heimkurve:
Auf der Nordtribüne war optisch viel los, hören konnte man sie aber nur vereinzelt im Gästeblock. Neben dem gemeinsamen Spruchband zu den traditionellen Eintrittskarten, gab es im Bereich von Passion & Pride, aus deren Umfeld der verstorbene Gerald stammte, ein Spruchband für ihn, am Vorsängerpodest hing ebenfalls eine Gedenkfahne mit seinem Konterfei und einem „Für immer“-Schriftzug. Ein weiteres Spruchband richtete sich gegen die Vergabe der WM 2034 nach Saudi-Arabien („Infantino & Neuendorf: Bei der Geburt getrennt, in Sachen Menschenrechte vereint – No to Saudi Arabia 2034“). Zudem besuchten 20 Hamburger und ein Stockholmer die befreundeten Gruppen im Oberrang, während sechs Freiburger bei der Gruppe Unterrang das Spiel verfolgten.