Notizen 2024/25
DFB-Pokal
1. FC Köln – Hertha BSC 2:1 n.V.

Tore:
0:1 Maza (12., FE),
1:1 Niederlechner (30., ET),
2:1 Ljubicic (120.+1, FE)

Zuschauer: 50.000

Zum Spiel:
Die Partie ging direkt munter los mit Chancen auf beiden Seiten. Nach einer knappen Viertelstunde wurde Scherhant im Strafraum regelwidrig zu Boden gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Maza sicher zum 1:0 für unsere Hertha. Was für ein Einstand! Leider dauerte es nicht lange, bis sich Zeefuik für einen dummen und unnötigen Kopfstoß eine rote Karte abholte. Ja, sicherlich fiel der Kölner theatralisch und schnell, aber Zeefuik hätte sich als Profifußballer hier einfach im Griff haben müssen. Nun hieß es also, über eine Stunde in Unterzahl zu spielen. Eine schwere Hypothek. Die Kölner kamen nur kurz nach dem Platzverweis zum Ausgleich durch ein Eigentor von Niederlechner. Trotz der Überzahl gelang es den Kölnern nicht, die Spielkontrolle deutlich an sich zu reißen und so war der Ausgleich das Produkt eines unübersichtlichen Gestochers nach einem Eckball.

Die zweite Halbzeit verlief ziemlich ereignisarm und so konnte sich Hertha in Unterzahl bis in die Verlängerung halten. Hier war der Dusel nach 100 Minuten dann riesig, als Ljubicic das leere Tor nicht traf. Die Beine der Hertha-Elf wurden langsam schwerer, aber Tjark Ernst rettete zweimal in herausragender Manier, sodass sich alle im Stadion auf das bevorstehende Elfmeterschießen einstellten. Aber typisch Hertha, brachte der eingewechselte Christensen nach 118 Minuten den Kölner Kainz zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ljubicic und bescherte Hertha das Pokalaus trotz guter Leistung. Schade, dass die Mannschaft sich für ihren riesigen Fight nicht belohnen konnte und dass uns dumme Fehler am Ende den Einzug ins Viertelfinale kosteten.

Herthaner uff Achse:
5.000 Herthaner machten sich an einem Mittwoch auf den Weg ins Rheinland, um pünktlich 18 Uhr im Stadion zu sein. Der Szenehaufen kam aufgrund von Problemen bei der Anreise wie schon in Magdeburg erst kurz vor knapp an und betrat den Gästeblock mit einem lautstarken “Ha Ho He”. Pünktlich zu Anpfiff konnte dann mit dem Support begonnen werden und der Herthaanhang ließ keinen Zweifel, dass man die Mannschaft heute zum Sieg peitschen wollte. Mit Intensität und guter Mitmachquote wurde die Mannschaft angefeuert, teilweise wurden Lieder über 15 Minuten lautstark gehalten und die ein oder andere Fackel erblickte im Verlauf des Spiels und nach dem frühen Führungstreffer das Licht der Welt.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten wir das Spruchband “Traditionelle Eintrittskarten erhalten”, denn der Kölner Traditionsverein stellte ausschließlich Online-Tickets zur Verfügung. Nach dem Abpfiff bedankte sich die Mannschaft für die Unterstützung und der Block bedankte sich trotz riesiger Enttäuschung für den starken Kampf der Mannschaft, die 100 Minuten in Unterzahl spielte. An diesem Abend haben wir im Kölner Stadion eine gute Visitenkarte hinterlassen können.

Heimkurve:
Die Heimkurve startete mit dem Spruchband „Hück weed et Joot – Et Levve is zo koot“, gefolgt von einem starken Pyrointro und dem Spruchband “Dröm losse mer de Stän am Himmel danze” in Kölner Mundart, der Text stammt dabei von einem Song der Karnevalsband Paveier. Dazu wurden massig Blinker gezündet und zusätzlich rote Leuchtraketen als tanzende Sterne in den Himmel geschossen.

Das Intro gab ein sehr gutes Bild ab. Der anschließende Support war aber nicht annähernd so beeindruckend. Bei Pöbeleinlagen gegen die Hauptstadt wurde es etwas lauter, ansonsten konnte man die Heimkurve kaum im Gästeblock vernehmen. Auch das sonst durchaus übliche Mitreißen des weiteren Stadions blieb heute bis auf wenige Ausnahmen aus und so hörte man den Heimanhang erst nach dem Führungstreffer kurz vor Abpfiff der Verlängerung dauerhaft. Die vielen Schwenkfahnen und immer wieder angerissenen Fackeln gaben aber zumindest optisch ein vernünftiges Bild ab.

Mit Spruchbändern wies die Wilde Horde noch auf eine bevorstehende soziale Aktion hin, die Südkurve forderte den Erhalt des Geißbockheims und die Coloniacs feierten den Sieg mit der Fahne “Nimm mich mit auf die Reise, mein 1. FC Köln” und wünschten sich hiermit den Europacup infolge eines möglichen Pokalsiegs.

Dass die Wilde Horde inzwischen auf peinliche Spruchbänder steht, haben wir beim letzten Gastspiel schon mitbekommen und bestätigte das auch heute. Dass eine der ältesten Ultrà-Gruppen des Landes den Spruch “Heisst uns am 24.5. in Berlin willkommen, ihr Fotzen*innen” zeigt und mit der eigenen Unterschrift versieht – Wow!