Tore:
0:1 Götze (42.),
0:2 Biblija (48.),
1:2 Ibrahim Maza (72.)
Zuschauer: 48.591
Zum Spiel:
Geht denn das schon wieder los? – Voller Euphorie und Vorfreude startet die Saison 2024/2025 mit einem Heimspiel gegen den SC Paderborn 07. Fachexperten und Fans denken, dass dort doch was für unsere Hertha gehen sollte. Bei einem so vermeintlich uninteressanteren Gegner schafften es dennoch fast 50.000 Zuschauer ins weite Rund und durften nach den ersten 45 Minuten Fußball feststellen, dass die Mannschaft um den neuen Trainer Christian Fiel, doch noch nicht ganz da ist, wo sie hinwill. Nach einigen Gelegenheiten, primär auf Seiten des SC Paderborn, aber auch durch einen aus dem Nichts kommenden Pfosten-Schuss von Tabakovic, klingelte es nach 42. Minuten zum ersten Mal. Die schon vorab vermutete defensive Standardschwäche unserer Hertha, nutze Felix Götze per Kopfball. Von einer Art Verteidigung war zu diesem Zeitpunkt nichts zu erkennen.
Anstatt nach dem Pausenpfiff eine Reaktion zu zeigen, zappelte es drei Minuten nach dem Wiederanpfiff erneut im Netz unserer Hertha. Filip Biblija nutze mehrere Stellungsfehler in der Hintermannschaft aus und erhöhte auf 0:2. Infolgedessen wachten die Mannen um Neukapitän Diego Demme etwas mehr auf und erspielten sich kleinere Chancen, ehe Ibo Maza in der 72. Spielminute per schönem Solo inkl. Abschluss auf 1:2 verkürzte. Man möge meinen, dass dies die Spieler noch einmal alle richtig wachrütteln sollte, doch am Ende durfte man sich eher beim Torwart Tjark Ernst bedanken, dass es beim 1:2 blieb.
Ostkurve Hertha BSC:
Auch für die Ostkurve Hertha BSC war an diesem Tag alles geebnet, um lautstark und voller Vorfreude in die Saison zu starten. Schon vor Beginn konnte man dafür die aus den letzten Jahren bekannten Saisonkalender mit allen wichtigen Terminen unserer Hertha erwerben. Ebenso stand neben dem Fanwagen des FKO auch ein kleiner Markt mit den Aufklebern von Sprayathen zur Verfügung. Dafür wurden die aus der Vergangenheit bekannten Sektions-Aufkleber aller Bezirke in Farbe neu aufgelegt.
Im Rahmen der Erweiterung der Ostkurve, um den nun vollständig von der Sitzplatzbindung aufgehobenen Oberring, bot sich zum ersten Heimspiel der Saison ein perfekter Anlass für eine Choreographie. Eben jene sollte sich über die nun gesamte Ostkurve erstrecken. Das Motiv sollte dabei recht simpel, aber dafür umso aussagekräftiger und stilvoll sein. Zettel im typisch blau weiß angeordneten Balkenmuster, wie auch auf dem aktuellen Heimtrikot stellten die Grundlage dar. Das Spruchband „OSTKURVE HERTHA BSC“ war mit 8 Metern Höhe das bisher größte, welches vom Oberring heruntergelassen worden wurde. Das Gesamtbild war recht zufriedenstellend, wobei die Mundlöcher im Oberring mit Zetteln hätten abgedeckt werden sollen, um einen kleinen Schönheitsfehler zu nennen. Auch der Ablauf ging so weit reibungslos von statten. Mit herunternehmen der Zettel wurden zum ersten Lied im Spiel mehrere Zehntausend Rollen blau weißes Scheibenkonfetti hochgeworfen. Der Oberring startete leider zu früh mit dem Konfetti, sodass das Spruchband noch nicht ganz eingerollt war. Das Balkenmuster wie zuvor mit Zetteln dargestellt, ließ sich trotzdem sehr gut erkennen und anschließend fegte mehrere Minuten ein blau weißer Konfettiregen durch das Olympiastadion.
Voller guter Laune auf das Heimspiel startete man auch akustisch hervorragend in die Partie hinein. Lautstark und mit dem gewohnten Fahnenmeer, wo ggf. die ein oder andere Fahne über den Sommer hinzugekommen ist, peitsche man die Mannschaft nach vorne. Leider jedoch schlich sich über die Spieldauer und das eher mäßige Spiel ein altbekannter Schlendrian ein und man konnte nicht über die gesamte Spieldauer an die Leistung der ersten Viertelstunde anknüpfen. Auch die Gegentore trübten das Geschehen noch einmal, sodass es erst beim Anschlusstreffer noch einmal lautstark wurde und ein paar gute Minuten bis zum Schluss hingelegt werden konnten. Insgesamt verabschiedete die Ostkurve sich an diesem Tag mit viel Luft nach oben. Die gesparte Energie kann somit heute rausgeholt werden, um den ersten Heimsieg einzufahren!
Spruchbänder gab es wie folgt: „Ruhe in Frieden Andreas Lorenz“ (1892hilft&AKJ), „Stark bleiben, Totte!“ (Los Spritos), „Wir stehen an deiner Seite, Jule!“ (HB´98)
Gästefans:
Rund 800 Gästefans sollten an diesem Samstagmittag den Weg ins Berliner Olympiastadion gefunden haben. Weitestgehend kompakt versammelte sich der mitgereiste Haufen hinter derbekannten „Sport Club Paderborn“-Zaunfahne. Um den organisierten Anhang herum fanden dann zudem noch vereinzelte Sitzgruppen den Weg in den Gästeblock. Auffallend war dann noch die vorne im Gästeblock angebrachte Südtribüne-Zaunfahne, hinter der sich auf dem Podest neben dem Vorsänger auch die beiden Trommler wiederfanden. Akustisch sollten sich diese neben den weiteren mitgereisten „Supportern“ heute aber nicht besonders bemerkbar machen und so kam, wenn überhaupt nur bei den beiden Torjubeln etwas in der Ostkurve an.
Zu erwähnen sei dann noch eine „Liborifighters“-Fahne, die nach Spielende gezeigt wurde. Die Gebeine des „heiligen“ Liborius wurden 836 von Le Mans nach Paderborn überführt. Um ihn zu ehren werden die Gebeine jeden Sommer zum Liborifest, eine Art Kirmes, herausgetragen. Das Liborifest bzw die Libori wie man in Paderborn sagt, liefen während der Partie. Unterm Strich lässt sich ein lauer Sommerauftritt festhalten, der allen Herthanern wahrscheinlich nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.