Notizen 2024/25

Hertha BSC – 1. FC Köln 0:1

Tor:
0:1 Lemperle (31.)

Zuschauer: 68.763

Zum Spiel:
Ein Topspiel an einem Samstagabend, Flutlicht und das in einem fast ausverkauften Berliner Olympiastadion. Es war somit alles für ein Fußballspektakel angerichtet. Leider passierte dann genau das, womit unsere Hertha schon seit längerem zu kämpfen hat: Spielerisch kam man bis auf eine kleine Chance durch Maza nicht in die Partie hinein. Nach vielem hin und her im Mittelfeld fand ein längerer Schnittstellenpass Tim Lemperle, der allein auf Tjark Ernst zulaufen konnte und eiskalt verwandelte. Mit diesem Zwischenstand ging es anschließend in die Pause, die augenscheinlich beide Teams nötig hatten. Nach der Halbzeit wirkte unsere Hertha wesentlich frischer und erspielte sich mehrere Chancen, die allesamt am Außennetz landeten. Auch Köln kam im Laufe der zweiten Halbzeit zu weiteren guten Möglichkeiten. Jedoch erspielten sich beide Teams keine hundertprozentigen Chancen, wodurch es beim 0:1 blieb. Ein gewisser Wille war der Mannschaft zwar anzuerkennen, jedoch benötigt es in den nächsten wichtigen Spielen eine deutliche Steigerung.

Ostkurve Hertha BSC:
Voller Euphorie starteten wir in dieses Topspiel. Was kann es Besseres geben, als unter Flutlicht im Olympiastadion zu spielen? Zu Beginn des Spiels kam es daher zu einer größeren Pyroshow samt Blinkern, Rauch, Fackeln und Spezialeffekten in Form römischer Lichter. Diese Pyroeinlage wurde mit einem aktuellen Thema verbunden, das sich in den Vorwochen breit gemacht hatte. Die Innenminister der Bundesländer hatten sich mit DFB und DFL zusammengesetzt und über neue Repressionen gegen Fußballfans, u.a. die Vergabe von Stadionverboten durch eine zentrale Stelle, unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutiert. Die Ergebnisse dieser Konferenz wurden mit mehreren Spruchbändern aufgegriffen: „Innenministerkonferenz, DFB, DFL:“, darunter folgten dann die geplanten Maßnahmen: „Ausbau der Videoüberwachung?“, „Schnellverfahren?“, „Personalisierte Tickets?“, „Tribünenschließungen?“, „Zentrale Stadionverbotskommission?“ und „Keine Unschuldsvermutung?“. Im Anschluss wurde dann ein großes Folienspruchband mit transparenten Buchstaben hochgehalten, auf dem eine Zeile aus unserem Berliner Stadionverbotler-Lied prangte: „Wir lieben Hertha, das könnt ihr uns nicht nehmen!“. Im Hintergrund dieses Spruchbands gingen dann die angesprochenen pyrotechnischen Erzeugnisse an.

Akustisch startete die Ostkurve zunächst gut in die Partie, wurde dann aber im Verlauf etwas leiser und konnte nur noch in kurzen Phasen überzeugen. Erwähnenswert neben einer hohen Anzahl an Karlsruhern (nach eigenem Spiel in Hannover), die uns mal wieder lautstark unterstützten, war noch folgendes Spruchband: „Dein SV ist unser SV! Durchhalten Lukas!“ (Nordsachsen). Nach Spielende wurde dann noch einmal das Banner „Alle zur MV!“ herausgeholt, um alle Herthaner auf die Wichtigkeit der Mitgliederversammlung am 17. November hinzuweisen. So endete also ein Abend, an dem viel mehr möglich gewesen wäre, sowohl auf dem Platz als auch auf dem Rasen.

Gäste:
Rund 14.000 Kölner Gästefans werden es an diesem Abend im Berliner Olympiastadion gewesen sein. Wie schon einige Vorgänger teilte sich die Szene der Kölner rund um die Wilde Horde und die Coloniacs auf beide Seiten des Marathontors auf. Ebenso wie die Ostkurve starteten die Kölner mit gleich zwei Pyroaktionen ins Spiel. Zunächst wurden weiße Blinker hochgehalten und wenige Minuten später rote Fackeln, dazu wehte die ganze Zeit ein rot-weißes Fahnenmeer. Eine nette Aktion, jedoch hätte man die Aufteilung etwas besser koordinieren können, um ein besseres Gesamtbild zu erschaffen. In Sachen Lautstärke wäre für die Kölner aufgrund der großen Reisegruppe definitiv mehr möglich gewesen und so konnte man sie nur ab und zu in der Ostkurve vernehmen. Optisch jedoch machten die beiden Seiten mit vielen Fahnen etwas her.

Während des Spiels wurden mehrere Spruchbänder der Kölner Hooligans gezeigt: „25 Jahre Fahnen statt Lassos und Fäuste wie Revolverkugeln – Alles Gute Cowboys!“ (zum Geburtstag der Dortmunder Ultragruppe „Desperados Dortmund 1999“) und „Eine Ära geprägt, Generationen geformt. Alles Gute zum 50.“.