Tore:
1:0 Scherhant (16.),
2:0 Cuisance (74.),
2:1 Schimmer (89.)
Zuschauer: 44.135
Zum Spiel:
Wenn jemand vor 5 Jahren gefragt hätte, wer als Favorit in die Begegnung gehen würde, wären die Antworten eindeutig gewesen. Doch nun waren die Vorzeichen andere. Während wir als Zweitligist und Außenseiter in den Pokalabend gingen, war der Dorfverein aus Heidenheim, der in Bundesliga und im Europapokal kickt, unter Zugzwang. Jedoch spiegelte sich dies nicht an diesem Abend wider. Von Beginn an kombinierten sich unsere „Pokalkrieger“ durch die gegnerischen Abwehrreihen und zeigten die bislang beste Leistung unter unserem neuen Cheftrainer. So konnten unsere Jungs in der ersten Halbzeit gefühlt jeden Zweikampf gewinnen und nach Ballverlusten den Ball zügig zurückerobern. Der Europapokalteilnehmer aus Heidenheim kannte unsere Hälfte nur aus der Videoanalyse. Derry Scherhant konnte in der 16. Minute ins Tor einschieben und belohnte den mutigen Auftritt unserer Mannschaft.
Nach dem Führungstreffer zog sich Hertha untypischerweise nicht zurück, sondern spielte weiter euphorisiert nach vorne. Allerdings konnte man sich nicht mit einem zweiten Treffer belohnen. Aus der Halbzeit kamen die Gäste besser, aber konnten nicht wirklich Torgefahr kreieren. Unsere Mannschaft schaffte es nach gut zehn Minuten wieder offensiver zu agieren, konnte sich allerdings nicht belohnen. Zumindest bis zur 74. Minute als Cuisance zum Tanz bat und zum 2:0 einschoss. Zum Ende der Partie verkürzten die Gäste zum 2:1 und köpften in der Nachspielzeit sogar noch zum 2:2 ein. Jedoch entschied sich das Schiedsrichtergespann zum gefühlt ersten Mal an diesem Abend, nach Foulspiel zu Beginn des Angriffs, zu unseren Gunsten zu pfeifen. Somit stand am Ende des Spiels ein verdienter Sieg und der Einzug ins Achtelfinale zu Buche. Diese Partie hat gezeigt, was unsere junge Mannschaft leisten kann und lässt auf weiteres hoffen.
Ostkurve Hertha BSC:
Ein Flutlichtspiel im heimischen Rund direkt nach Feierabend mit einem eher unattraktiven Gegner sprach eher für einen normalen Auftritt unserer Kurve. Doch an diesem Abend konnte neben der Mannschaft auch die Ostkurve abliefern und überzeugen. Die Ostkurve zeigte sich schon vor Anpfiff voller Vorfreude und so schallten schon vor Spielbeginn einige lautstarke Schlachtrufe durchs Stadion. Nach dem Einlaufen der Mannschaften kam unsere Mannschaft wie auch in den letzten Spielen vor die Kurve und wurde nochmal vor der Ostkurve mit einem „Ha Ho He“ motiviert. Außerdem zeigten wir erneut das Pokalkrieger-Banner aus der letzten Pokalsaison. Nach dem obligatorischen Einhaken blieb die Stimmung weiter euphorisch, das Spielgeschehen übertrug sich auf die Ränge und so legten wir an diesem Abend einen sehr lautstarken Auftritt hin, bei dem man mehrmals das gesamte Stadion mitreißen konnte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit flachte die Stimmung in der kurzen Heidenheimer Drangphase ein wenig ab. Die leichte Flaute hielt jedoch nur kurz an und wurde wieder lauter als man merkte, dass die Mannschaft die Unterstützung benötigte. Mit dem 2:0 war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Die Ostkurve wurde in der Mitte geteilt und ein schöner Wechselgesang zu „Give it Up“ schmetterte durchs Olympiastadion. Zum Ende des Spiels schallte über mehrere Minuten „Ole Hertha BSC“ durch das gesamte Stadion und feierte den Auftritt der Mannschaft. Nach dem Spiel wurde erneut das Pokalkrieger-Spruchband ausgebreitet und die Mannschaft vor der Kurve gefeiert. Alles in allem zeigten wir auch auf den Rängen einen mehr als ordentlichen Auftritt.
Erwähnenswert bleibt noch ein Spruchband für das Fanprojekt Karlsruhe und deren aktuellen Gerichtsprozess, welches zu Beginn der zweiten Hälfte von uns Harlekins gezeigt wurde: „Fanprojekt KA: Sozialarbeit schützen – weiter kämpfen!“
Gäste:
Am Mittwochabend fanden knapp 1.000 Gäste aus Baden-Württemberg den Weg nach Berlin. Jedoch war die Anzahl an Gästefans die einzige Überraschung an diesem Pokalabend. Die Szene um die Fanatico Boys positionierten sich hinter ihren Zaunfahnen im oberen Bereich des Gästeblocks. Dazu sah man über den gesamten Spielverlauf mehrere kleine Fahnen und Schwenker. Dagegen waren die Heidenheimer akustisch kaum zu vernehmen. Einzig vor Spielbeginn hörte man die Gäste als die Spieler nach dem Aufwärmen kurz zum Gästeblock kamen. Somit bleibt am Ende zwar ein optimistischer Eindruck der Gäste, der den meisten Herthanern jedoch schon beim Verlassen des Stadions nicht länger im Gedächtnis bleiben dürfte.