Tore:
0:1 Schuler (28.),
1:1 Klement (32.),
1:2 Opoku (45.),
2:2 Scherhant (51.),
2:3 Schuler (64.),
3:3 Tomiak (68.),
3:4 Cuisance (79.)
Zuschauer: 48.608
Zum Spiel:
In einem mitreißenden Spiel ging Hertha nach 28 Minuten erstmals in Führung. Neuzugang Schuler erzielte mit dem Kopf sein erstes Tor für Hertha BSC. Es folgte ein Schlagabtausch mit vielen Chancen und Toren auf beiden Seiten. Zur Halbzeit hatten die Pfälzer die Partie gedreht. In der zweiten Halbzeit konnten wir den alten Abstand wieder herstellen. Scherhant glich aus, bevor erneut Schuler die Führung besorgte. Nach dem erneuten Lauterer Ausgleich steckte Hertha nicht auf und Neuzugang Cuisance erzielte etwas glücklich den 4:3-Siegtreffer. Trotz weiterer Chancen auf beiden Seiten fiel in den letzten 10 Spielminuten und der Nachspielzeit kein weiteres Tor. Dieses verrückte Fußballspiel ging an uns und die Mannschaft stürmte nach Abpfiff in Richtung des Gästeblocks.
Herthaner Uff Achse:
Rund 6.000 Herthaner machten sich auf den Weg ins schwer erreichbare Kaiserslautern. Weiter so, Herthaner! Die derzeitigen Auswärtsfahrerzahlen zeigen, dass der hohe Zuspruch in Berlin keine Eintagsfliege ist. Das Spieldatum am 31. August bedeutete, dass gleich zwei aktive Gruppen der Ostkurve Hertha BSC an ihrem Gruppengeburtstag dem Spiel beiwohnten. Der Gruppe Young & Free wünschen wir anlässlich ihres 11. Geburtstags noch einmal allet Jute! Außerdem feierten wir unseren Geburtstag, weshalb vor dem Sitzplatzblock die „Hertha BSC Harlekins“-Zaunfahne angebracht wurde und unser Kopf von 2 Luftballons umrahmt wurden, die eine „26“ ergaben. In Anbetracht der hohen Anzahl an Herthanern teilte die Fanszene sich auch heute wieder auf den Stehplatzblock und den Sitzplatzblock auf. Unterstützung erhielten wir dabei von rund 150 Karlsruher Zugfahrern, weiteren unorganisierten Karlsruhern und einer Abordnung aus Strasbourg. Danke! Vor Betreten des Gästeblocks probierten wir in der Vorhalle ein neues Lied aus, das dort gar nicht schlecht klang, angesichts der vielen Tausend Herthaner im Gästeblock aber nicht im Block probiert wurde. Solche Vorhallen eignen sich aber hervorragend zum Probieren neuer Lieder, wir werden in Zukunft sicherlich wieder darauf zurückkommen.
Für die Ränge hatten wir eine größere Choreographie eingepackt. Der Block wurde mittels Fahnen aus Glitzerfolie in ein blau-silber-blaues Balkenmuster geteilt und zum Spruchband „Wenn der Ball ins Tornetz fliegt…“ wurde eine große Blockfahne mit dem detailgetreu gesprühten Berliner Bären im Hertha-Trikot entrollt. Diese Blockfahne war von der Höhe her größer als die Fahnen, die wir mittels Seilkonstruktion am Netz vor der Ostkurve hochziehen und reichte fast bis unters Dach der Lauterer Osttribüne. Gespart wurde an dieser Aktion also nicht! Dazu zeigte eine kleinere Blockfahne einen Fußball, den der Bär schoss. Dieser Ball entpuppte sich als bewegliche Blockfahne und so bewegte sich der Ball vom Fuß des Bären durch den Block und über den Zaun in den angrenzenden Pufferblock. Der erfolgreiche Flug ins Tornetz wurde nun mit einer dreistelligen Anzahl über den gesamten Gästebereich verteilter Blinker gefeiert. Der optische Start in die Partie war geglückt und wir können von einer der kreativsten und aufwändigsten Auswärtschoreos in der Geschichte unserer Kurve sprechen.
Zur Stimmung auf den Rängen müssen wir heute keine großen Worte verlieren. Der Gästeblock war geil darauf, Hertha zum Sieg zu schreien und so legten wir einen sehr guten Auftritt hin. Die Liedauswahl sowie das Antreiben vom Zaun durch 3 Vorsänger und 4 Trommler waren fantastisch und so sang sich der Gästeblock ein ums andere Mal in einen regelrechten Rausch. Tausende verschwitzte, schreiende Herthaner mit leuchtenden
Augen beschreiben den kollektiven Wahnsinn, den wir an diesem Abend erleben durften. Solche Abende bleiben im Gedächtnis!
Nachdem die Mannschaft die mitreißende Partie tatsächlich für sich entscheiden konnte, kam sie zur Siegfeier zum Gästeblock. Für den Fall eines Auswärtssiegs hatten wir die Fortführung des Choreospruchbands eingepackt: „Feiern wir den Auswärtssieg!“ prangte es nun vor dem Gästeblock und in der zweiten Reihe des Gästeblocks gingen weitere 20 weiße Fackeln an. Wir hatten auf den Sieg gepokert und Recht behalten.
Spruchbänder im Gästeblock gab es heute zwei. Mit „Ha Ho He – Allet Jute HB!“ überraschten uns unsere zahlreich angereisten Freunde der Phönix Sons. Zudem motivierten wir gemeinsam mit der Hauptstadtmafia einen Herthaner aus dem Kreis der aktiven Fanszene, der bei den Paralympischen Spielen in Paris für Deutschland antritt und dem das Spruchband hoffentlich das letzte Fünkchen Kraft im Kampf um die Medaille gibt: „Viel Erfolg, Pierre!“.
Nach dem Spiel kam es an der Zuwegung zur Westkurve zu einem kurzen Aufeinandertreffen mit lauernden Heimfans, wodurch sich die Abfahrt des Gästekonvois etwas verzögerte. Lange warten mussten auch unsere mit dem Zug angereisten Karlsruher Freunde, da die unfähige Polizei und Verspätungen der Deutschen Bahn für extrem langes Warten sorgten.
Heimkurve:
Die Westkurve um die Ultragruppen Generation Luzifer, Pfalz Inferno und Frenetic Youth trug ihren Teil zu diesem Fußballabend bei. Die Euphorie infolge des Einzugs ins Pokalfinale scheint in Kaiserslautern noch nicht abgeebbt zu sein. Gegen den großen Gegner aus der Hauptstadt meldete das Fritz-Walter-Stadion volle Hütte. Der Heimkurve gelang es zu Spielbeginn und auch immer wieder während des Spiels, weitere Teile des Stadions in simple Gesänge mit einzubinden. Zwar hatte die Heimkurve auch etliche Durchhänger und leisere Phasen, doch das war der beste Heimauftritt, dem wir in Kaiserslautern bisher beigewohnt haben und Lautern war öfter im Gästeblock zu vernehmen. Vielleicht trägt auch die Kontinuität auf den Rängen dazu bei, denn inzwischen haben die Ultras in der Westkurve mit ihren häufigen Platzwechseln aufgehört.
Mit einer kleinen Zaunfahne war die Horda Frenetik aus Metz über den Fahnen der GL und der FY präsent, das PI hatte Stuttgarter der Schwaben Kompanie zu Gast. Mit einem Spruchband begrüßte die GL einen Stadionverbotler zurück im Stadion. Das PI nahm einen gewalttätigen Polizeieinsatz auf Mallorca sowie die Schüsse eines Bullen beim Fußballspiel in Augsburg zum Anlass und forderte unabhängige Ermittlungen gegen Polizisten. Das Spruchband wurde aus dem Gästeblock mit einem lautstarken „Alle Bullen sind Schweine!“ beantwortet.