Notizen 2023/24

SV Elversberg – Hertha BSC 4:2

Tore:
1:0 Schnellbacher (18.),
1:1 Reese (27.),
2:1 Schnellbacher (54.),
2:2 P. Dardai (62.),
3:2 Wanner (65.),
4:2 Koffi (88.)

Zuschauer: 9.502

Zum Spiel:
Spiel um die goldene Ananas Teil 2. Nachdem man letzte Woche erneut den Sieg in den Schlussminuten aus der Hand gab, ging man im Saarland absolut verdient als Verlierer vom Platz. Die Elversberger gingen sichtlich beflügelt vom Klassenerhalt in die Begegnung und unsere Elf wirkte offenbar gehemmt. So kam es wie es kommen musste und Schnellbacher köpfte nach einer Ecke zum 1:0 ein. Wiederum fünf Minuten später hätte man sich nicht beschweren können, wenn der Schiedsrichter auf den Punkt gezeigt hätte, als Klemens seinem Gegner den Weg kreuzte. Erst danach wirkte unsere Mannschaft aktiver und kam von dort ein wenig besser in die Begegnung. Erst scheiterte Tabakovic am Pfosten, kurz darauf köpfte Reese einen Elversberger zum 1:1- Pausenstand an, der jedoch trotzdem sehr glücklich war.

Aus der Halbzeitpause kam unsere Mannschaft besser als noch im ersten Durchgang und Maza setzte eine Distanzschuss ans Lattenkreuz. Trotzdem stellte erneut Schnellbacher durch einen harten Schuss auf 2:1. Die erneute Führung sorgte allerdings nicht für Resignation. Unsere Herthaner steckten den Kopf nicht in den Sand und wurden wieder mutiger. Der in der zweiten Hälfte stärkere Reese servierte für Tabakovic, der noch am Elversberger Schlussmann scheiterte. Palko Dardai musste nur noch einschieben. Im gefühlten nächsten Angriff kam dann jedoch wieder die Ernüchterung. Erneut agierte man defensiv zu passiv und ließ die Saarländer kombinieren, ehe den Ball erneut im Netz zappelte. Jedoch blieb dieses Mal die Antwort aus. Kurz vor Schluss dann die Entscheidung. Wieder einmal zeigte sich, dass sich unsere Mannschaft erst nach Rückstand aktiv zeigt, den Gegner energischer anläuft und offensiver spielt. Am Ende steht für unsere Mannschaft eine verdiente Auswärtsniederlage zu Buche, die zwar nicht relevant für die Saison ist, aber dennoch weh tut.

Herthaner Uff Achse:
Für die meisten jüngeren Herthaner wird es wohl das erste Spiel unsere Alten Dame im Saarland gewesen sein. Am Ende werden gut 1.400 Herthaner den Weg quer durch die Republik auf sich genommen haben. Dabei gab es Probleme mit einigen Zügen und Bussen, was sicherlich einige Fans verspätet oder gar nicht ankommen ließ. Belohnt wurde man mit Baustellenromantik und der Frage, wieso hier gerade ein Zweitligaspiel stattfinden sollte.

Im provisorischen Gästeblock gegenüber der Haupttribüne angekommen, wurde wie im bisherigen Verlauf der Saison der Block vollständig mit Zaunfahnen beflaggt. Zudem wurden mit Hilfe von Seilen die Berlin-Fahnen unter dem Stadiondach hochgezogen. Auch eine größere Hiss-Fahne schmückte den Block. Mit dem Motto Spruchband: “Hurra! Hurra! Berliner die sind da!“ gab es ein Intro ganz im Rahmen unserer Stadtfarben. Begleitet wurden die zahlreichen Berlin-Stoffzettel durch Schwenkfahnen sowie später dem Berliner Bären als kleine Blockfahne. Abgerundet wurde dies mit einer mehr als dreistelligen Anzahl an Fackeln, welche die Berlinfahne über die gesamte Tribüne erleuchten ließ. Optisch ein sehr gelungener Start in das Spiel.

Auch akustisch wurden zu Beginn der Begegnung über 30 Minuten die Lieder “Die Berliner sind da“ und “Sportclub uns‘rer Stadt“ lautstark vorgetragen. Überschattet wurde der gute Auftritt der ersten Halbzeit durch einen Notarzteinsatz in der Heimkurve, in dieser Zeit wurde der Support eingestellt. An die erste Hälfte konnte nicht angeknüpft werden, wobei natürlich auch die sich abzeichnende Niederlage und die damit verbundene unbedeutende Tabellensituation beitrug. Einziger Lichtblick war noch unser Stadionverbotler, der in unmittelbarer Sichtweite auf seinem Campingstuhl das Spiel so nah wie nie bisher verfolgen konnte. Das gute Niveau konnte nicht durchgezogen werden. So muss man sagen, dass man sich im Saarland mit verschiedenen Gesichtern zeigte.

Heimkurve:
Wie zu erwarten war, sollte die Elversberger Heimkurve rund um die Gruppe Horda Fanatica nicht zu den Stimmungshochburgen des deutschen Fußballs zählen. Über den gesamten Spielverlauf war trotz der Nähe zur Heimkurve wenig bis gar nichts von den Saarländern zu vernehmen. Die Haupttribüne schaltete sich während des gesamten Spielverlaufs einmal ein, und zwar genau dann als die Einsatzkräfte in der Kurve eine Person versorgten. Auch die enorme Lautstärke des Vorsängers und dessen Mikrofons trug nicht zur Mitmachquote bei. Damit dürfte der Auftritt der Elversberger den meisten Berlinern schon auf der Rückfahrt aus dem Sinn gekommen sein.