Notizen 2023/24

Hertha BSC – 1.FC Kaiserslautern 3:1

Tore:
1:0 Tabaković (19.),
1:1 Ritter (38.),
2:1 Dudziak (45.+3),
3:1 Reese (67.)

Zuschauer: 67.144

Zum Spiel:
Vor beeindruckender Kulisse von fast 70.000 Zuschauern startete unsere Alte Dame im 2.Sondertrikot der Saison im 90er Jahre Look, die Partie sehr ruhig und nach rund 20 Minuten erhielt Hertha einen Elfmeter, den unser Top-Stürmer problemlos zur Führung verwandelte. Tabaković hatte eine Viertelstunde später die Chance zum Doppelpack, vergab aber unbedrängt und schoss den Ball über das Tor. Keine fünf Minuten später nutzen die Pfälzer einen Freistoß und erzielten sehenswert den Ausgleich.

Doch Hertha schaffte dank der Schläfrigkeit der abstiegsbedrohten Gäste durch Verteidiger Dudziak mit einem ebenfalls sehenswerten Heber die erneute Führung. Nach der Pause war unsere Alte Dame weiter aktiv, scheiterte in der 62. Minute aber am Pfosten. Kurz darauf durfte sich Fabian Reese in die Torschützenliste eintragen und erzielte aus vollem Lauf und in zentraler Position via Vollspann unhaltbar für den Lauterer Torhüter das vorentscheidende Drei zu Eins. Die Gäste konnten den Klassenerhalt einen Tag später durch die Niederlage von Wehen Wiesbaden ebenfalls sichern, sodass es auch in der kommenden Saison wieder zum Duell mit den roten Teufeln kommen wird.

Ostkurve Hertha BSC:
Um den Saisonabschluss gemeinsam und geschlossen zu gestalten, rief die Ostkurve dazu auf, im blau-weiß gestreiften Trikot und mit dem „Hertha und der KSC“-Freundschaftsschal zu erscheinen. Beides funktionierte recht gut und viele Herthaner schlossen sich dem Aufruf an. Zum Einlaufen der Mannschaft wurde zentral vor der Kurve ein Banner mit der Aufschrift „Hertha und der KSC“ gezeigt, dazu die gleichlautende Seite des Freundschaftsschals in der Kurve hochgehalten. Auch danach machte das ausgerufene Motto optisch einiges her, akustisch war an diesem Tag eher Durchschnitt mit Ausreißern noch oben angesagt. Laut wurde es wie üblich beim Einhaken, besonders das „Hertha und der KSC – die Freundschaft“ knallte an diesem Tag sehr lautstark heraus, nicht nur aufgrund der unliebsamen Gäste am Marathontor.

Auch zu diesem Spiel waren wieder zahlreiche Karlsruher in der Ostkurve zu Gast, die Unterstützung von euch in dieser für uns teilweise sehr schweren Saison war wieder mehr als atemberaubend! Nach dem Spiel wurde der Mannschaft das „In Gedenken an Kay Bernstein“-Banner überreicht und seitens unseres Vorsängers ein längerer, sehr emotionaler und treffender Beitrag zu Kay, seinem Wirken und dieser für uns unfassbaren Saison an die Mannschaft und die Kurve gerichtet. Zeitgleich wurde in der Kurve das Spruchband „Egoismus, Macht und Investoren sind die Gefahren – Wir werden den Berliner Weg für immer bewahren!“ (HB`98) gezeigt. Hintergrund sind die Machtspielchen, die der Investor und einzelne Personen im Verein aktuell betreiben, um sich im Ausblick auf die Mitgliederversammlung und kommende Saison in Stellung bringen.

Es ist die große und heilige Aufgabe unserer Kurve, aller Fans und unseres Vereins, den eingeschlagenen Weg nicht zu verlassen und weiterhin demütig, organisch und fanorientiert zu handeln, zu wachsen und zu leben. Alles andere sollten und werden wir nicht akzeptieren, ein „zurück zu alten Zeiten“ wird es mit uns nicht geben! Während der Partie zeigte der Fanclub AKJ das Spruchband „Auf dem Rücken die 2, in unserem Herzen die 1 – Danke Peter!“. Gerichtet war es an unseren Spieler Peter Pekarik, der nach knapp 12 Jahren im Verein möglicherweise in der kommenden Saison nicht mehr im Trikot unserer Alten Dame aufläuft und nach dem Spiel für seinen langjährigen Einsatz von der Ostkurve gefeiert wurde. Auch Trainer Pal Dardai wurde mit Sprechchören bedacht, seine Zukunft im Verein ist ebenfalls offen. Nachdem alles abgebaut war, ließ die Fanszene den Spieltag gemeinsam mit vielen weiteren Herthanern auf dem Parkplatz neben dem Olympischen Platz ausklingen. Es ist schön zu sehen, dass das “Saisonabschlussgrillen” (auch wenn in diesem Jahr nicht gegrillt wurde) sich inzwischen für viele Herthaner außerhalb der aktiven Fanszene als Termin etabliert hat. So verbrachten Herthaner verschiedenster Couleur den Nachmittag und Abend gemeinsam, was die Gemeinschaft “Ostkurve Hertha BSC” hoffentlich weiter stärkt.

Gäste:
Rund 5.000 Pfälzer fanden den Weg nach Berlin und zeigten zum Aufwärmen der Mannschaften vor dem Block das Spruchband „Gemeinsam zum Klassenerhalt“. Der Gästeblock trat optisch geschlossen in Rot in Erscheinung und machte dadurch einen guten Eindruck. Während in der Ostkurve das Banner „Vereint in den Farben – Vereint gegen Alle“ samt der Wappen unserer Hertha und dem KSC zu sehen war, erblickte ein Duplikat der Fahne samt durchgestrichener Wappen und einem zusätzlichen Fragezeichen hinter dem zweiten Teil das Licht der Welt, gefolgt von einem zweiten Banner im ähnlichen Stil, diesmal in weiß-rot gehalten und mit den durchgestrichenen Wappen des FC Bayern, Bayer Leverkusen und dem KSC, mittig darauf der Spruch „Mit München auf die Wiesn – mit Lev nach Malle“. Beide Banner wurden von den befreundeten Stuttgartern sowohl bei den Spielen Leverkusen – VfB und VfB – Bayern gezeigt und spielen auf die Kontakte Karlsruher Ultras zu den genannten Vereinen an. Im späteren Verlauf zeigte Kaiserlautern ein weiteres kaum lesbares Spruchband mit dem Wortlaut „Victoire chez les cigognes – Hertha, Strasbourg – Fils de pute!“ (dt. „Sieg bei den Störchen – Hertha, Strasbourg Hurensöhne“). Hintergrund hier ist die Freundschaft von Lauterer Ultras zu Metz, die am Folgetag ihr Spiel gegen Strasbourg bestreiten. Die freundschaftlichen Kontakte seitens Teile der Ostkurve und der Karlsruher Gegengerade zu den Anhängern des Racing Club de Strasbourg tut dann sein Übriges dazu.

Weitere Spruchbänder auf Gästeseite waren: „Viel Kraft Georg Koch“ (der frühere Torhüter der Lauterer hatte kürzliche seine unheilbare Krebserkrankung öffentlich gemacht), „Scheiss Print@Home“ (anscheinend hat sich der FCK für eben diese unliebsame Ticketvariante entschieden, Hertha bietet den Gästen aber immer die Wahl zwischen traditionellen Eintrittskarten und E-Tickets an), „RIP Wutti“ [BB 97/06] (Spruchband des Berliner Fanclub Berlin Bagaasch 97/06 für einen verstorbenen Lauterer, Anwalt und Freund der Fanszene), „BB: 25 Jahre Leben in Berlin – Herz in der Pfalz. Akustisch starteten die Lauterer durchaus gut in die Partie, bauten dann aber schnell ab und waren nicht in der Ostkurve zu vernehmen. Optisch war der Auftritt in Ordnung, vor allem die große „1.FC Kaiserslautern – unzerstörbar“-Fahne im Oberrang war ein netter Hingucker. Unterstützung gab es am diesem Tag durch Ultras aus der Kesselstadt, ein Schal der Gruppe „Schwaben Kompanie“ hing über der Zaunfahne des Pfalz Inferno.