Notizen 2022/23

VfL Bochum – Hertha BSC 3:1

Tore:
1:0 Hofmann (22.),
2:0 Schlotterbeck (44.),
3:0 Hofmann (56.),
3:1 Serdar (87.)

Zuschauer: 26.000 (ausverkauft)

Zum Spiel:
Hertha startete offensiv bemüht in das Spiel und wollte sich nach 11. Minuten nach schöner Vorarbeit von Richter mit einem Tor durch Tousart belohnen. 2 Minuten später wurde das Tor jedoch wieder zurückgenommen, da sich der Ball zuvor im Aus befunden hat, der Bochumer Ballkontakt seitdem aber nicht als neue Spielsituation gewertet wurde. Trotz der unrechtmäßigen Aberkennung des Tors blieb Hertha zunächst dominierend. Wie aus dem Nichts fiel gute zehn Minuten später plötzlich aber die Führung auf Bochumer Seite, was das Spielgeschehen fortan veränderte und Hertha nun recht ideenlos blieb. Bochum hingegen zeigte sich vor allem nach Standards gefährlich und köpfte sich kurz vor der Halbzeit nach einer Ecke zum 2:0.

In der zweiten Hälfte war zunächst wieder Hertha die agierende Mannschaft und konnte mit drei Ecken in Folge Druck ausüben. Die letzte stellte allerdings die Einleitung zum 3:0 dar, indem Hofmann nach einem Konter knapp über Christensen hinweg ins Tor traf. Nachdem erneut die stärkere Anfangsphase der Hertha abrupt beendet wurde, fand ein Dreierwechsel statt und Hertha spielte nun mit 2 Stürmern. Die Angriffsversuche blieben jedoch ungefährlich, während die Bochumer es verpassten, ihre Führung weiter auszubauen. In der 87. Minute traf Serdar noch zum 3:1 Anschlusstreffer, was aber nur noch „Ergebniskosmetik“ war, wie man so schön sagt.

Herthaner Uff Achse:
Mehr als 2.700 Herthaner verfolgen das erste Pflichtspiel unserer Hertha nach der zweimonatigen Winterpause im Ruhrstadion. Knapp 900 davon reisten gemeinsam mit dem mittlerweile fünften Sonderzug der Fanszene nach Bochum. Auf diese Weise konnten sowohl der eher unliebsame Stehplatzbereich in der Ecke als auch der Sitzplatzbereich hinter dem Tor gut gefüllt werden und ein geschlossenes Bild abgeben.

Unterstützt wurde das Ganze mit einem „Ostkurve uff Achse“-Webschal, welcher im Zug und am Stadion verkauft worden ist. Hier sei zu erwähnen, dass die Ordnungskräfte den Verkauf am Stadion unnötig erschwerten, indem nicht direkt am Sitzplatzeingang verkauft werden durfte, stattdessen musste der Schal über und durch den Zaun hindurch an Mann und Frau gebracht werden. Für das Betreten der Blöcke sollte der Zaun jedoch kein größeres Hindernis darstellen, sodass sich die aktiven Gruppen sehr gut entlang der gesamten Breite des Gästeblocks positionieren konnten und die Zaunfahnen ein zufriedenstellendes Bild abgaben.

Das Schalintro wurde mit einem „Ostkurve Hertha BSC“-Spruchband komplettiert.

Was die Lautstärke anbelangt war der Block nach zweimonatiger Pause heiß und die entsprechend große Motivation gut zu spüren. Nach dem vermeintlichen Führungstreffer war wohl der Höhepunkt erreicht, im Anschluss sollte der Spielverlauf der Stimmung allerdings einen kleinen Dämpfer verpassen. Nichtsdestotrotz war der Block engagiert und so konnte der hohe Rückstand dafür genutzt werden, mal wieder ein neues Lied einzustudieren, dessen Melodie für gute Stimmung bis zum Abpfiff sorgte.

Kurz vor Abpfiff bekundeten wir mit dem Spruchband „Karlsruhe bleibt stark!“ unsere Solidarität mit unseren Freunden aus der Fächerstadt und nahmen damit Bezug auf die zahlreichen Hausdurchsuchungen und absurden polizeilichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pyro- und Feuerwerksshow anlässlich des 20. Gruppengeburtstages von Rheinfire im vergangenen November.

Zum bevorstehenden Derby und anlässlich der prekären Tabellensituation wurde den Spielern noch ein lautstarkes „Kämpfen und Siegen“ mit auf den Weg gegeben, ehe sich diese in die Kabine verabschiedeten und wir den Fußweg zum Hauptbahnhof und die Zugheimreise antrat.

Heimkurve:
Die Ostkurve Bochum konnte phasenweise ganz gut vernommen werden, ließ gleichzeitig jedoch viel Potenzial nach oben offen. Die Stimmung wirkte recht beschränkt auf ihren Kern und schaffte es nicht, auf die gesamte Kurve überzugehen. Trotz der 3:1 Führung kurz vor Abpfiff blieb selbst die Schalparade sehr dezimiert. Auffällig war hingegen die ordentliche Anzahl an Münchner Ultras (Schickeria, Red Fanatic) sowie einer Abordnung aus Bologna (Forever Ultras Bologna).