Notizen 2022/23

SC Freiburg – Hertha BSC 1:1

Tore:
1:0 Grifo (52.),
1:1 Ngankam (77.)

Zuschauer: 34.700 (ausverkauft)

Zum Spiel:
Herthas Defensive zeigte sich heute stark verbessert und so kam der SC Freiburg fast ausschließlich nach Standards zu überwiegend harmlosen Abschlüssen in die Arme von Torhüter Christensen. Die einzige nennenswerte Offensivaktion unserer Elf hatte Lukebakio per Kopf. Er setzte den Ball aber über das Tor, sodass es torlos in die Pause ging.

Auch in der zweiten Halbzeit wurden die Breisgauer per Standard gefährlich. Blöderweise konnte Grifo kurz nach dem Wiederanpfiff seinen Freistoß im Kasten unterbringen, sodass wir mal wieder einem Rückstand nachliefen und sich die neunte Auswärtsniederlage infolge anzukündigen schien. Lukebakio hatte die schnelle Antwort auf dem Fuß, scheiterte aus aussichtsreicher Position jedoch am Spagat von Freiburgs Schlussmann. In der Folge entwickelte sich eine offenere und etwas ansehnlichere Partie mit Chancen auf beiden Seiten, die dank des stark erkämpften Ausgleichstreffers durch Jessic Ngankam 1:1 endete. Der eine Punkt gegen ein Team aus den oberen Tabellengefilden macht zumindest etwas Hoffnung im Abstiegskampf.

Herthaner Uff Achse:
Gut 2.400 Herthaner dürfen es gewesen sein, die unserem ersten Gastspiel im neuen Freiburger Stadion beiwohnten und den Gästeblock in Ober- und Unterring füllten. Unterstützung erhielten wir durch eine größere Abordnung der Ultra Boys aus Strasbourg. Nahm die Mannschaft den Abstiegskampf heute an, kann man das vom Gästeblock nicht behaupten. Die akustische Unterstützung war nicht erwähnenswert, nur in den letzten 5 Minuten konnte der Gästeblock mal ein Ausrufezeichen setzen. Insgesamt ein ganz schwacher Auftritt!

Zum Einlaufen zeigten wir gemeinsam mit der Heimseite eine Spruchbandaktion zum Thema Anteilsverkäufe im deutschen Profifußball. Die Botschaft vor dem schön beflaggten Gästeblock lautete “Nein zum totalen Ausverkauf, nein zu Investoren…in Vereinen & der DFL!” (HB’98). Außerdem gratulierte die Hauptstadtmafia den Wild Boys aus Karlsruhe zum 19. Geburtstag, den Glückwünschen schließen wir uns natürlich an.

Wegen unnötiger Provokationen seitens des Freiburger Ordnungsdiensts, die nach dem Abpfiff zu einer kurzen, handfesten Auseinandersetzung am Stadionausgang führten, verzögerte sich die Abfahrt um ca. 45 Minuten. Für gut 150 Berliner ging es von Freiburg erstmal nach Karlsruhe, wo wir für einige Stunden bei unseren Freunden stoppten und eine Soliparty für von Repression gebeutelte Ultras besuchten. Nach diesem schönen Abend im Zeichen der Freundschaft zwischen unseren Fanszenen ging es auf den weiten Rest des Wegs nach Berlin.

Heimkurve:
Die neue Nordtribüne in Freiburg fasst deutlich mehr Personen als die alte Heimkurve im Dreisamstadion. Einen lautstarken Auftritt erwischte die Heimseite dennoch nicht. Der aktive Bereich der Nordtribüne, der hinter einer großen “Sport-Club Freiburg e.V.”-Zaunfahne steht, wirkte doch relativ isoliert und war im schwachen Gästeblock kaum zu vernehmen.

Die Gruppe Corillo zeigte zur gemeinsamen Spruchbandaktion zu Spielbeginn den Spruch “Ob bei Hertha oder der DFL: Anteile gehören nicht verkauft!”. Dieses Spruchband nahm Bezug auf die Pläne der DFL, sich für Investoren zu öffnen und thematisierte ebenso den weiteren Anteilsverkauf bei Hertha BSC an den neuen Investor 777. Investoren schaden dem Fußball, unser Verein ist leider das beste Beispiel, dass Investoren Unheil bringen. Weiterhin wurde unser neuer Investor konkret adressiert: “Gegen Mehrfachbeteiligungen! Scheiß 777!” (CRL) verdeutlicht klar, was man von Investoren-Konstrukten mit mehreren Fußballvereinen “im Portfolio” hält. Dieser Kritik können wir uns nur anschließen! Die Gruppe Synthesia forderte zudem via Spruchband eine Überarbeitung der Stadionordnung im neuen Stadion der Stadt Freiburg.