Notizen 2022/23

Hertha BSC – VfB Stuttgart 2:1

Tore:
1:0 Kempf (29.),
1:1 Guirassy (38.),
2:1 Niederlechner (45.)

Zuschauer: 63.443

Zum Spiel:
Im wichtigen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart war ein Sieg Pflicht, um noch Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Auch für die Schwaben war es eine wichtige Partie, um im Abstiegskampf vorzulegen. Entsprechend ausgeglichen verlief dieser Abstiegskrimi in der ersten Halbzeit, in der Hertha nach einer halben Stunde durch einen Kopfballtreffer von Ex-Stuttgarter Kempf in Führung ging. Nur wenige Minuten später konnten die Gäste den Ausgleich erzielen, bevor Florian Niederlechner den Ball nach einem Freistoß zur erneuten Führung über die Linie bringen konnte. In der zweiten Hälfte hatte der VfB dann mehr Spielanteile, schaffte es aber nur selten vor unserem Tor für Gefahr zu sorgen. Lediglich am Ende wackelte der Sieg noch einmal bedenklich und nur mit viel Glück konnte der Heimsieg erzielt werden. Hertha bleibt nach diesem Erfolg zwar auf dem letzten Tabellenplatz, konnte den Abstand zum Relegationsplatz aber auf drei Punkte verkürzen.

Ostkurve Hertha BSC:
Am Ende des Tages konnte man nicht nur aufgrund des Sieges mit einem guten Gewissen das Stadion verlassen, denn auch die Ostkurve hatte an diesem Tag einen sehr guten Auftritt abgeliefert. Vielleicht lag es auch an der anfänglichen Pöbeleinlage gegen die ungeliebten Gäste vor dem Spiel, denn auch nach dem Anpfiff liefert die Kurve sehr gut ab. Trotz zwischenzeitlichem Defekt an der Trommel zogen Ober- und Unterring gemeinsam an einem Strang und sorgten so für eine sehr gute Lautstärke. Die Gesänge schepperten durch das Olympiastadion und auch die angrenzenden Blöcke schalteten sich oft dazu.

Auch am heutigen Spieltag wurden wieder Spruchbänder gegen den Investor und den Umgang mit Geld bei Hertha BSC gezeigt, mit „Verkauft, verbrannt, verkackt…& weiter gefangen im Hamsterrad“ äußerten wir uns zur anhaltenden Thematik. Im Anschluss daran wurde noch zusätzlich der Überhänger „Gegen Investoren“ gezeigt, der bei Auswärtsspielen über unserer Gruppenfahne hängt. Ein weiteres Spruchband zeigte die Gruppa Süd. „Fans in die Fanprojekte! Bullen raus!“ hieß es als Antwort auf die Forderung des CC´97, dass Ultras sich aus den Fanprojekten fernhalten sollen. Wer noch einmal Details zum Spruchband lesen möchte, dem sei das Kurvenecho gegen Stuttgart oder ein Blick auf gruppa-sued.de empfohlen. Ein weiteres Spruchband richtete sich an die Fans des Genoa CFC, die den Aufstieg in die Serie A zu feiern haben.

Gäste:
Knapp 6.500 Gäste aus dem Ländle reisten unter anderem mit einem Sonderzug nach Berlin, machten die Blöcke am Marathontor recht voll und starteten zum Anpfiff mit einer Choreografie. Dazu wurde im Oberrang ein rotes Transparent angebracht, auf dem mittig in Weiß das
Stuttgarter Rössle und das Wappen Württembergs abgebildet waren. Vor der Kurve wurde ein großes Transparent mit der Aufschrift „Auswärtssieg“ gehalten, dazu warf man aus dem Block rote Luftschlangen. Diese wurden recht früh geworfen, sodass die Spieler davon nicht mehr viel mitbekommen haben dürften. Angetrieben durch mehrere Vorsänger und mehrere Trommeln im Ober- und Unterrang konnten die Gäste phasenweise den gesamten Gästebereich zum Mitmachen animieren und legten einen der besten Gästeauftritte in dieser Saison hin. Zwar war nur selten etwas akustisch in der Ostkurve zu hören, was aber am eigenen guten Auftritt lag. Während des Spiels waren immer wieder zahlreiche große und kleine Fahnen im Einsatz, auch die Schalparaden wurden von einem großen Teil der Gäste mitgetragen.

Die Ultragruppe Schwabensturm zeigte noch das Spruchband „Nein zum Investoreneinstieg in der DFL!“. Zu leiden hatten die Stuttgarter vor und nach dem Spiel unter einem massiven Polizeiaufgebot und zahlreichen Sticheleien und Übergriffen, unter anderem durch die BFE-Einheit aus Blumberg, die seit etlichen Jahren immer wieder durch aggressives und provokantes Verhalten gegenüber Fußballfans negativ für Aufmerksamkeit sorgt, zuletzt durch den Übergriff auf Jena-Anhänger im Berliner Hauptbahnhof vor wenigen Wochen.