Notizen 2022/23

Hertha BSC – SC Freiburg 2:2

Tore:
0:1 Kyereh (22.),
1:1 Lukebakio (34.),
2:1 Serdar (61.),
2:2 Schade (78.)

Zuschauer: 40.481

Zum Spiel:
Tatsächlich war es eine der besseren Heimleistungen, obwohl sich der Spielverlauf wie ein Déjà-vu der letzten Begegnungen liest. Hertha begann schwungvoll, kassierte aber mit der ersten richtigen Angriffswelle des SCF den Rückstand. Statt Kanga begann Jovetic, der mit seiner Erfahrung unsere beiden Außen öfters in Szene setzte, woraus auch die Situation zum verwandelten Handelfer durch Lukebakio entstand. Bis zur Halbzeit erspielte man sich noch ein paar Chancen, Zählbares sprang dabei aber nicht heraus, was sich in der zweiten Hälfte ändern sollte, denn Hertha kam mit erkennbaren Elan aus der Kabine und drückte auf die Führung, die Serdar per platziertem Flachschuss nach einem Solo durchs Mittelfeld erzielte. Leider griff kurz vor Ende Christensen nicht richtig zu und Freiburg kam sehr glücklich zum Ausgleich. Hertha warf zwar nochmal alles nach vorne, doch zwingend wurde es nicht mehr und so waren am Ende nur die Freiburger zufrieden, während Hertha zwar seit fünf Spielen ungeschlagen ist, die vier Unentschieden aber auch nicht das Wahre sind. Der letzte Heimsieg liegt nun schon ein halbes Jahr zurück (2:0 gegen Stuttgart) und es wird langsam Zeit, alle Herthaner für einen couragierten Auftritt zu belohnen.

Ostkurve Hertha BSC:
Trotz diverser Unannehmlichkeiten, die so ein Sonntagsheimspiel mit sich bringt, legte die Kurve mit ihren angrenzenden Bereichen gut und laut los und ließ sich nicht durch den Rückstand aus der Bahn werfen. Zu Beginn gab es außer Fahnen und Co. jeweils ein Spruchband vom Anhängerclub und uns mit Genesungswünschen an einen Altherthaner, der unter der Woche einen schweren Unfall hatte. Zusammen mit der Freiburger Szene behandelten wir das Thema „Fangerechte Anstoßzeiten“, denn das Hertha gegen Freiburg grundsätzlich an einem Sonntagabend spielt, ist wohl mittlerweile ein schlechter Running Gag bei der DFL: „Um jede Uhrzeit läuft ein Spiel [wir] – Gelddrucken das einzige Ziel [SCF]“. Spanische und italienische Verhältnisse sind nicht erstrebenswert, weil auch das zigste Streamingportal am Premiumprodukt Bundesliga (Mainz gegen Augsburg, Sonntag 12:00) teilhaben will.

Da Lars W. unter der Woche wieder mit tollem Verhalten glänzte, lag es nahe, dass ein bis zwei Spruchbänder erschienen, die sich mit 50+1 und Investoren auseinandersetzten: „Wir Fans und kein Bonze sind das Herz des Vereins – Heute wie morgen gilt 50+1“ (Gruppa Süd) & „Kein Investor ist größer als der Verein – 50+1 muss immer sein“ (HB´98). Weil Hertha in der zweiten Hälfte auf unsere Kurve stürmte, wurde die Stimmung noch besser und nach der zwischenzeitlichen Führung schallte es sehr laut durchs Olympiastadion, ehe der dumme Ausgleich kurzzeitig für ein Abebben sorgte. Zum Ende gab der Herthaanhang nochmal alles, um eventuell den Dreier singend zu erzwingen, muss sich aber auf das nächste Mal vertrösten lassen. Bei der Verabschiedung der Mannschaft erhielt unsere Nummer Eins Christensen von der Kurve extra moralischen Support. Weitere Spruchbänder: „Freiheit für Ali Daei & alle Protestierenden im Iran! (HM´03), “In guten wie in schlechten Zeiten – Hertha & der KSC – Kämpfen Urs!” (HKB)

Gäste:
Vor ein paar Jahren war der Gästeblock unter der Woche viel voller, aber als Europapokalteilnehmer zieht eine sonntägliche Auswärtsfahrt nach Berlin wohl noch weniger und die meisten Studenten sind wegen der Semesterferien noch im Breisgau. Die Freiburger Szene reagierte darauf mit Verknappung des Blockes, um Geschlossenheit hinter den relevanten Fahnen zu zeigen, zu hören war sie aber kaum.