Notizen 2022/23

Eintracht Frankfurt – Hertha BSC 3:0

Tore:
1:0 Kolo Muani (21., FE),
2:0 Kolo Muani (28.),
3:0 Buata (90.+4)

Zuschauer: 49.500 (ausverkauft)

Zum Spiel:
Herthas erschreckende Bilanz nach der Winterpause weist wie bis dato 0 Punkte und eine katastrophale Torbilanz vor. Dieser Trend verfestigte sich hier auf sage und schreibe 1:13 Tore, die vierte Niederlage in Folge und die dritte ohne Tor… Das Spiel selbst machte kaum mehr Mut als diese Statistik, war Frankfurt von Beginn an die dominierende Mannschaft im Spiel und ließ Hertha nur wenig Raum für den Versuch eines Torschusses. Ein resolutes Zweikampfverhalten der Hertha sorgte nach gut 20 Minuten für einen Foulelfmeter für Frankfurt, welcher auch sicher zur Führung verwandelt worden ist. Während Richter den unmittelbaren Ausgleich verfehlte, legte Kolo Muani zum Doppelpack nach, woraufhin das Spiel bis zur Halbzeit dahinplätscherte.

Mit einem Dreierwechsel wollte Schwarz frischen Wind in die Mannschaft bringen und tatsächlich versuchte Hertha, das Spiel zu machen und auf den Anschluss zu drängen, die zwingendere Mannschaft blieb aber stets Frankfurt. Während sich zwei vermeintliche Frankfurter Kontertore in der 55. und 58. Minute als Abseits erwiesen und aberkannt wurden, blieben Chancen von Ngankam und Rückkehrer Cigerci ungenutzt. Mit der Schlusssekunde belohnte sich die Eintracht noch mit dem 3:0-Endstand und trieb die Herthamisere weiter voran.

Herthaner Uff Achse:
Die stattliche Anzahl von rund 3.200 Herthanern, darunter auch mindestens 200 Freunde aus Karlsruhe, sorgte für einen gut gefüllten Gästeblock beim ersten Auswärtsspiel der Rückrunde. Begrüßt wurde man wie alljährlich von einem Frankfurter Sicherheitsdienst, der sich anscheinend gegenseitig misstraut, für völlig absurde Einlasskontrollen und einmal mehr für stichprobenartige Kontrollen in einem separierten Raum sorgt. Trotz frühzeitiger Anreise fanden erst unmittelbar zum Spielbeginn alle Fans ihren Weg in den Block. Gemessen an der Anzahl an Leuten war die Lautstärke in Ordnung, ließ allerdings noch Luft nach oben. Das aus unserer Sicht nicht allzu ansehnliche Spielgeschehen leistete dazu sicherlich seinen Beitrag. Nach den beiden Gegentoren der ersten Halbzeit stellte sich eine kurze Phase der Resignation ein.

In Halbzeit zwei konnte man zunächst mit dem über 15 Minuten getragenen “Hertha BSC heißt unser Verein, Hertha BSC wird es immer sein!” die mitgereisten Herthaner an der Ehre packen und sich dann wenigstens selbst feiern. So wurde eine ansehnliche Pogoeinlage zu „Wir sind die Hauptstädter, asoziale Hauptstädter“ eingelegt. Daraufhin konnte nochmal gut an Lautstärke zugelegt werden, womit der eigene Auftritt insgesamt als gut eingestuft werden kann. Kurz nach dem 0:1 ging das Spruchband „Berlin gratuliert zu 20 Jahren Armata Fidelis“ hoch, welche am selben Tag ihren runden Gruppengeburtstag feierten und in nahezu vollständiger Mannstärke vertreten waren. Im Rahmen dieses Freundschaftswochenendes nächtigten knapp 150 Herthaner nach dem Spiel in Karlsruhe und unterstützten am Sonntag noch gemeinsam den KSC in Magdeburg.

Heimkurve:
Vor Spielbeginn wurde mit „Big City Bobic, bleibste heut fott?“ eine Grußbotschaft an unseren dahingegangenen Sportdirektor gezeigt. Die Nordwestkurve rund um Ultras Frankfurt lieferte einen eher mäßigen Auftritt ab und war nur sehr sporadisch zu vernehmen, dafür allerdings einige Male in akzeptabler Lautstärke, gerade zu Beginn der Partie. Optisch wirkte die Kurve dafür recht geschlossen, blieb aber hinter ihren Erwartungen und den Leistungen der vergangenen Jahre zurück. Zu Gast waren Ultras Mannheim mit kleiner Zaunfahne. Nach Abpfiff stimmte die Frankfurter Kurve ihre Mannschaft mit dem Spruchband „Lilienschweine schlagen“ zudem noch auf das bevorstehende Pokalspiel gegen Darmstadt ein.