Notizen 2021/22

Hertha BSC – Hamburger SV 0:1

Tor:
0:1 Reis (57.)

Zuschauer: 75.500

Zum Spiel:
Da unsere Alte Dame leider alle Matchbälle zum Klassenerhalt vergeben hatte, musste die Mannschaft in die Relegation, wo nun der drittplatzierte Hamburger SV wartete. Die Gäste aus dem hohen Norden lieferten sich mit unserer Mannschaft ein munteres Spiel, was in der ersten Hälfte dank konzentrierter Abwehrreihen lange Zeit recht ruhig blieb. Erst nach einer guten halben Stunde musste sich Torhüter Christensen gegen einen abgefälschten Schuss des Hamburger Glatzel auszeichnen. Der HSV bestimmte zunehmend das Geschehen, eh Belfodil kurz vor der Pause den ersten Treffer erzielte, der wegen einer extrem engen, aber offensichtlich korrekten Abseitsstellung nicht zählte.

Nach dem Seitenwechsel aggierten beide Mannschaften mit mehr Zug zum Tor und letztlich erzielten die Hamburger nach einer missratenen Flanke unter mithilfe des Innenpfostens den Treffer des Tages. Die durch den Treffer beflügelten Rothosen spielten weiter offensiv nach vorne und hielten unsere Hertha so vom Tor fern, bis zuletzt waren die Gäste dem zweiten Treffer näher als wir dem Ausgleich. Durch den Sieg stieß der HSV das Tor zur Rückkehr in die Bundesliga weit auf.

Ostkurve Hertha BSC:
Die Ostkurve startete das Spiel mit einer Ansage: „Relegation abschaffen!“. Dazu kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben, der leidgeplagte Fan wird noch einmal vorgeführt und an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht, zudem sollten sportliche Erfolge mit dem Aufstieg und Misserfolge mit dem Abstieg „belohnt“ werden! Die Kurve und große Teile des Stadions waren dem Aufruf gefolgt und im Trikot erschienen, was ein sehr gutes Bild abgab. Die Stimmung war phasenweise trotz der großen Anspannung sehr gut und zusammen mit dem Gegenpart am Marathontor das Highlight einer ansonsten recht zähen Begegnung. Das vermeintliche Führungstor wurde natürlich sehr frenetisch bejubelt, nach Prüfung durch den VAR (ebenfalls abschaffen!) kochte die Fanseele etwas über und eine Rauchgranate flog gen Spielfeld. Die Stimmung im zweiten Abschnitt war ebenfalls gut, verflachte verständlicherweise aber zum Ende der Partie und mit sich anbahnender Niederlage.

Gäste:
Hertha wäre nicht Hertha, wenn es in diesem immens wichtigen Spiel nicht eine Panne rund um die Eintrittskarten gegeben hätte. Phasenweise kursierte die Zahl von 50.000 Hamburgern, die sich ganz einfach und ohne Tricks Karten im Onlineshop besorgt hatten. Am Ende waren es nicht ganz so viele, zwischen 20.000 und 25.000 werden es aber sicherlich trotzdem gewesen sein.

Die Norddeutschen starteten mit einer Choreografie in die Partie. Dabei bildeten schwarze und blaue Zettel ein Schachbrettmuster und mittig wurde eine HSV-Raute ausgebreitet. Dazu gab es im Ober- und Unterrang das zweigeteilte Spruchband „Mit Leidenschaft und Kampf zurück zu altem Glanz“. Abgerundet wurde die Aktion von zahlreichen Blinkern, was ein ansprechendes Bild abgab. Jedoch stellte sich schnell heraus, dass der Choreospruch so bereits 1:1 beim SC Paderborn verwendet wurde, sodass man in Hamburg in das nächste Fettnäpfchen getreten ist. Der folgende Support war besser als erwartet und abwechslungsreich. Eine Vielzahl an kleinen und größeren Schwenkfahnen war häufig im Einsatz, auch die Einbeziehung weiterer Blöcke mit Hamburger Gästen gelang gut. Die gute Stimmung wurde immer wieder mit einzelnen Fackeln untermalt und nach dem Abpfiff der Sieg mit der Mannschaft gefeiert. An der Seite der Hamburger waren auch Freunde vom FC Kopenhagen.