Notizen 2021/22

Bayer Leverkusen – Hertha BSC 2:1

Tore:
1:0 Alario (35.),
2:0 Bellarabi (40.),
2:1 Darida (42.)

Zuschauer: 23.500

Zum Spiel:
Das Spiel startete munter mit einem ersten Abschluss durch Mittelstädt nach zwei Minuten und nur eine Minute hatten auch die Leverkusener ihre erste Torchance. Da Bakker aber nur das Außennetz traf, ging der Arbeitstag für Keeper Schwolow ohne ernsthafte Prüfung zu Ende, denn nach einer Viertelstunde wurde er aufgrund einer Verletzung durch Lotka ersetzt.

Hertha verteidigte in der Folge engagiert, sodass Leverkusen sich kaum Torchancen herausspielen konnte. Nach 35 Minuten reichte dann aber eine schnelle Bewegung, mit der sich Diaby auf der rechten Außenbahn Platz verschaffte. Seine flache Hereingabe fand Lucas Alario, der Lotka keine Chance ließ. Nun dauerte es keine 5 Minuten, ehe Leverkusen durch das bessere Zweikampfverhalten, einen schlauen Pass von Diaby und einen platzierten Abschluss von Bellarabi auf 2:0 erhöhen konnte. Im direkten Gegenzug gelang Darida mit einem schönen Volley der Anschlusstreffer. Nur Dank Torhüter Lotka blieb es zur Pause dabei, denn aufgrund des chaotischen Defensivverhaltens stand Alario im nächsten Angriff schon wieder frei vor dem Tor.

Die verdiente Niederlage ließ sich in der zweiten Hälfte nicht mehr abwenden, denn Hertha fand offensiv gar nicht mehr statt und hatte bei Kopfbällen von Azmoun und Andrich auch etwas Glück, dass Leverkusen nicht mehr erhöhte.

Herthaner uff Achse:
1.700 Herthaner wohnten dem Auswärtsspiel in Leverkusen bei, das zugleich die Rückkehr ins Stadion für die aktive Fanszene nach über zwei Jahren Abwesenheit markierte. Das Stadion wurde frühzeitig betreten und der Block unter ein paar Schlachtrufen und Gesängen geentert und mit vielen Zaunfahnen geschmückt.
Wir positionierten uns wieder direkt vor den Mundlöchern, was aufgrund des sich noch stark füllenden Gästeblocks zu etwas Gedränge führte. Die erste Halbzeit war von einer fantastischen Atmosphäre im Gästeblock geprägt. Die Mitmachquote lag durchgängig bei nahezu 100% und aus der Anzahl an Herthanern hätte man wohl nicht mehr herausholen können.

In der zweiten Hälfte war die Unterstützung immer noch auf einem guten Niveau, konnte an das Level der ersten Halbzeit insgesamt aber nicht mehr heranreichen. Häufig wurden die Lieder nur ein, zweimal lautstark vorgetragen und ebbten danach ab.

Mit dem Spruchband „Traditionelle Eintrittskarten erhalten!“ kritisierten wir, dass es in Leverkusen keine Eintrittskarten mehr gibt. Nur mit einem digitalen Ticket, für das sich zudem noch eine bestimmte App heruntergeladen werden muss, erhält man Zutritt zum Stadion. Der Auftritt des Gästeblocks wurde zudem immer wieder durch gezündete Fackeln untermalt. Hierdurch konnte die Stimmung mehrfach gepusht werden, wenn aus der Emotion heraus oder zu einem passenden Lied eine Fackel angerissen wurde. Ein schönes Beispiel für einen stimmungsfördernden Einsatz von Pyrotechnik, der nicht allein auf das entstehende Foto fixiert ist.

Nach dem Spiel sollte die Rückfahrt für zwei Busse der aktiven Fanszene sehr langwierig werden. Zufällig landeten die Busse vor einer Leverkusener Fan-Kneipe, die schnell einschreitende Polizei verhinderte aber ein ernsthaftes Aufeinandertreffen. Nun wurde an einem der Busse ein Ölschaden offenbar, sodass die Heimreise mit verschiedenen Zügen angetreten werden musste. Nach mehreren langen Aufenthalten, nervenaufreibenden Diskussionen mit dem Bahnpersonal verschiedener Züge und der Drohung der Bullen in Hamm, den Zug nicht starten zu lassen, sofern die Berliner Fans nicht wieder aussteigen würden, erreichten wir den Bahnhof Zoo erst gegen 5:30h.

Heimkurve:
Die Nordkurve Leverkusen setzte heute auf viele Schwenkfahnen. Sie zeigte ein großes Spruchband, mit dem man sich kämpferisch gegen Stadtverbote gab und zudem gab es noch ein Genesungsspruchband. Die Stimmung schien heute besser als bei einigen vergangenen Gastspielen in der Farbenstadt und so konnte die Heimkurve ein paar Mal im Gästeblock vernommen werden. Die Gruppe „Chaos 513“ präsentierte überdies vier abgezogene Hertha-Schals, darunter zwei des Fanclubs „Hertha Onkelz“. Zu Gast auf Leverkusener Seite via Zaunfahne waren Freunde aus Offenbach.