Notizen 2019/20
DFB-Pokal
Gelsenkirchen – Hertha BSC 3:2 n.V.

Tore:
0:1 Köpke (12.),
0:2 Piatek (39.),
1:2 Caligiuri (76.),
2:2 Harit (82.),
3:2 Raman (115.)

Zuschauer: 53.525

Zum Spiel:
Es hätte so schön sein können, hätte…Innerhalb von vier Tagen stand das zweite Spiel gegen unsere besonderen Kumpels aus dem Ruhrpott an, diesmal auswärts und im Pokal. Anders als am vorangegangenen Freitag lieferten beide Mannschaften eine gute Partie ab und vor allem Hertha machte in der ersten Hälfte viel richtig. Nach einer Flanke von Wolf erzielte Köpke das 0:1 vor der heimischen Nordkurve und sorgte im Gästebereich für freudige Gesichter. Auch im weiteren Spielverlauf zeigte sich Hertha bissig, nahm die Zweikämpfe an und tauchte immer mal wieder vor dem gegnerischen Tor auf. Dass der FC Schalke fast postwendend den Ausgleich erzielte, verhinderten nur die 10% des Balles, die die Torlinie noch nicht überschritten hatten – knappe Kiste. Kurz vor der Halbzeitpause reklamierten die Königsblauen auf Handspiel im Strafraum, der Schiri ließ laufen und Hertha spielte den Ball schnell heraus und am Ende erzielte Piatek das 0:2 für die Alte Dame.

Leider stellte man im zweiten Abschnitt die Offensivbemühungen zum Teil ein und überließ Schalke das Spiel. 15 Minuten vor Schluss war Jarstein dann erstmals überwunden und nur sechs Minuten später erzielte Harit den Ausgleich. Hertha rettete sich in die Verlängerung, in der die Emotionen noch einmal hochkochten. Nach einem Foul an der Seitenlinie feuert Torunarigha einen Wasserkasten zu Boden und sieht dafür Gelb-Rot, ebenso der Trainer der Schalker, wobei diese Rote Karte mehr als fraglich war. Später hörte man, dass Torunarigha rassistisch beleidigt worden sein soll. Wer unsere Hertha kennt, der wusste leider, was nun folgt, denn Königsblau erzielt in der zweiten Hälfte der Verlängerung den 3:2-Siegtreffer. Hertha scheitert damit erneut im Pokal und kann sich ab nun voll auf das Geschehen in der Bundesliga konzentrieren.

Herthaner uff Achse:
Rund 1.700 Herthaner machten sich auf den Weg ins Ruhrgebiet und reisten dabei mit mehreren Bussen, Neunsitzern und Autos an. Eingeläutet wurde die Partie mit der Pokalsieg-Blockfahne, die schon in der ersten Runde in Ingolstadt und beim Heimsieg in der zweiten Runde gegen Dynamo Verwendung fand. Dazu wurde vor dem Block das Spruchband „Der Traum lebt weiter“ gehalten und in den Ecken des Blocks blau-weiße Fähnchen geschwenkt, eine Hand voll Blinker untermalte diesen Wunschtraum optisch. Als die Blockfahne herunterging, war der gesamte Block dank Choreofähnchen und dem ohnehin vorhandenen Material in Bewegung.

Gepusht von einer guten Mannschaftsleistung legte der Block eine flotte Sohle aufs Parkett und konnte auch optisch überzeugen, die anwesenden Herthaner konnten mit der eigenen Leistung in der ersten Hälfte sehr zufrieden sein. Das Level konnte nicht gehalten werden und sackte im Verlauf der zweiten Halbzeit merklich ab. Hier gilt es anzusetzen und auch in schwierigen Situationen, nicht verfrüht den Kopf in den Sand zu stecken. Zwar mühte man sich auch in der Verlängerung Hertha angemessen zu unterstützten, richtig laut wurde es aber leider nicht mehr. Nach dem Schlusspfiff reichten die Reaktionen von Pöbeleien bis zu aufmunterndem Klatschen. Ein besonderer Dank für die Unterstützung gilt unseren Gästen aus Karlsruhe! Großen Respekt auch an alle mitgereisten Stadionverbotler, gerade zu diesen Terminen unter der Woche ist es noch undankbarer als am Wochenende. Bald seid ihr wieder bei uns im Block!

Heimkurve:
Auch die Nordkurve startete die Partie mit einer Choreographie. Aus dem Oberrang wurde ein Kumpel mit Grubenhelm herabgelassen, dessen Licht durch mehrere weiße Fackeln dargestellt wurde, dazu gab es im Unterrang den Kumpelgruß „Glück auf“ zu lesen. Die Zwischenräume füllten zahlreiche Wunderkerzen aus, sodass ein rundes Bild geschaffen wurde. Unterstützt von ihren Freunden, den Ultras Nürnberg, zeigten die Ultras Gelsenkirchen analog zu ihrer Mannschaft eine eher dürftige erste Halbzeit. Zwar schufen etliche Fahnen ein optisch bewegliches Bild, in puncto Lautstärke hat man aber auch schon bessere Tage gehabt. Das Bild wandelte sich etwas in Hälfte zwei und spätestens mit den Toren zum Ausgleich wurde es laut. Besonders wenn die restlichen Blöcke der Arena aufgrund des greifbaren Heimsiegs mit einstiegen wurde es sehr laut.