Notizen 2019/20

Hertha BSC – VfL Wolfsburg 0:3

Tore:
0:1 Weghorst (9., FE),
0:2 Brekalo (82.),
0:3 Roussillon (90.)

Zuschauer: 42.738

Zum Spiel:
Nach dem Unentschieden im Eröffnungsspiel gegen den amtierenden deutschen Meister sollte ein Heimsieg gegen die Wölfe den Punkt aus München vergolden. Und schon nach 15 gespielten Sekunden zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann auf den Elfmeterpunkt im Wolfsburger Strafraum. Nach Überprüfung der Situation durch den Videoschiedsrichter nahm er seine Entscheidung aber zurück. Egal ob man nun von der Entscheidung profitiert oder nicht, dieser Irrsinn gehört schnellstmöglich wieder abgeschafft, denn er nimmt dem Fußball seine Emotionen! Nach einem Foul von Rekik im eigenen Strafraum zeigte Winkmann erneut auf den Punkt und der Niederländer Weghorst schiebt problemlos zum 0:1 für die Autostätter ein. Hertha war im weiteren Spielverlauf bemüht den Ausgleich zu erzielen, Kalou und Grujic scheiterten dabei jedoch.

Leider blieben die Bemühungen unserer Elf in der Kabinenpause und der zweite Durchgang mutierte zum Langweiler. Der VfL verteidigte problemlos die Führung und zog lediglich in den letzten Spielminuten noch einmal die Zügel an, was zum 0:2 und 0:3 führte. Unter dem Strich war die Offensive der Niedersachsen an diesem Tag brutal effektiv, denn drei von vier Torschüssen durfte Jarstein aus dem Netz fischen. Die gute erste Halbzeit unserer Alten Dame lässt allerdings auf bessere Ergebnisse in der Zukunft hoffen.

Ostkurve Hertha BSC:
Das erste Heimspiel stand unter einem ganz besonderen Zeichen. Es war der erste Spieltag, an welchem die aus dem Dortmund-Spiel resultierenden Stadionverbote greifen sollten. Aus diesem Grund wurde die „Ostkurve Hertha BSC“ Fahne über 90 Minuten modifiziert aufgehangen und die Kurve stand stellvertretend für die „Sektion Stadionverbot Hertha BSC“. Zu Spielbeginn wurde in der Mitte der Kurve das Ostkurvenlogo aufgezogen, dazu gab es ein Chaosintro aus Fähnchen, Luftschlangen und Konfetti. Da das Material dazu zu spät und zu zentral verteilt wurde, war das Bild in Ordnung, aber leider nicht wie gewünscht. Neben zahlreichen Spruchbändern für die Jungs vor den Toren, gedachte die „Szene ’98“ ihrem im Sommer verstorbenen Mitglied Mike. Dieser war im Sommer bei einem Badeunfall in Italien tödlich verunglückt. Mithilfe einer Spendenaktionen konnten die Kosten für die Familie etwas reduziert werden und Mike wurde Anfang August in Berlin beerdigt. Die „Szene ’98“ bedankte sich auf einem weiteren Spruchband bei allen Spendern. Ruhe in Frieden Mike!

Die Stimmung in der Ostkurve war den ganzen Tag über sehr emotional und vor allem zu Beginn des Spiels beim Lied für die Stadionverbotler überkamen viele Leute die Emotionen. Bei bestem Sommerwetter gab man sprichwörtlich sein letztes Hemd und versuchte die Mannschaft bestmöglich nach vorne zu peitschen. Zum Ende des Spiels wurde noch einmal vermehrt für die Stadionverbotler gesungen und Ihnen Mut gemacht, auch die Mannschaft wurde mit Beifall verabschiedet und aufgebaut. Vor den Stadiontoren wurden dann die Stadionverbotler empfangen, was folgte war ein skandalöser Polizeieinsatz mit einer kurzzeitigen Festnahme auf unserer Seite. Mehr dazu findet ihr in der Stellungnahme der Fanhilfe.

Gästefans:
Nur wenige Fans aus Niedersachsen fanden sich an diesem Sonntagabend im Berliner Olympiastadion ein. Diese standen hinter einer großen Ultras Blockfahne, davor hing die Gedenkfahne für die beiden verstorbenen Ultras Hubert und Sherman. Trotz später Anstoßzeit an einem Sonntagabend, keine Glanzleistung der Wolfsburger Anhänger mit so wenigen Leuten aufzukreuzen. Entsprechend wenig wurde optisch und akustisch geboten.